Borussia Mönchengladbach Die Antwort auf die H-Frage: kein Stindl?

Mönchengladbach · Borussias Kapitän wird wohl in Augsburg fehlen, darum muss sich Trainer Schubert an anderer Stelle nicht entscheiden.

Kapitän Lars Stindl wird in Augsburg wohl nicht helfen können.

Kapitän Lars Stindl wird in Augsburg wohl nicht helfen können.

Foto: dpa, fg nic

André Schubert gefiel das nicht. Er musste erklären, warum der Borussia-Park am vergangenen Sonntag gegen Mainz eine nahezu fußballfreie Zone war. Tatsächlich hatte sein Team nach acht Spielen unfreiwilliger Abstinenz mal wieder gewonnen und nun das! "Entschuldigung, dass wir gewonnen haben", sagte Schubert spürbar angesäuert. Es sei durchaus so, dass auch er schöne Siege lieber mag als dieses 1:0, aber bitte: Drei Punkte sind drei Punkte, und die waren auch dringend nötig. Morgen in Augsburg will Borussia bestenfalls erneut den vollen Ertrag einbringen. Aber mit welchem System? Und mit welchem Personal?

Gegen Mainz stellte Schubert vom 3-4-3-System auf das klassische 4-4-2 um. Borussia hatte Erfolg und ließ kaum Chancen zu. Das spricht für eine Wiederholung. Schubert hatte sich vorher mit dem Team besprochen. "Es ging auch darum, das Spiel einfacher zu machen, mit klaren Anweisungen für die Spieler", sagte er. Der Plan ging auf, indes ohne Feinkost, sondern ganz pragmatisch. Doch Schuberts Auftrag für den Tag war, aus Verlierern Siegertypen zu machen. Das klappte mit dem "dreckigen" Erfolg. "Wichtig war, dass alle zusammen gekämpft haben und nicht jeder alleine", stellte Vizepräsident Rainer Bonhof fest.

Allerdings wird Schubert das Siegerteam vom Sonntag verändern müssen. Denn Lars Stindl ist vergrippt, wahrscheinlich kann der Kapitän nicht spielen. Damit indes beantwortet sich eine Frage, die sich ansonsten gestellt hätte, wohl von selbst: die H-Frage auf dem rechten Flügel. Weil Patrick Herrmann, Ibo Traoré und Fabian Johnson fehlen (Schubert: "Ohne sie sieht das Spiel natürlich anders aus"), versetzte Schubert die unter ihm ins Zentrum gewechselten Thorgan Hazard und André Hahn kurzerhand wieder zurück an den alten Arbeitsplatz. Sie teilten sich gegen Mainz den Job. Hahn begann und tat sich schwer, Hazard kam nach der Pause und trat die Ecke, die dem 1:0 vorausging. Spricht für Hazard.

Doch da ist Hahns gigantische Mentalität. Damit kann man gerade auswärts viel bewegen, siehe das 2:0 in der Champions League in Glasgow. "Beide haben ihre Vorzüge. André kommt über die Leidenschaft, Thorgan kann dafür ein eins gegen eins besser auflösen", sagte Schubert. Nun, er muss sich wohl nicht entscheiden, oder genauer: Er muss nicht entscheiden, ob Hazard oder Hahn spielt, sondern wer wo spielt. Einer der beiden für Stindl im Zentrum, der andere auf dem rechten Flügel. Allerdings gibt es noch ein drittes H: Jonas Hofmann, der auch beide Aufträge übernehmen könnte. Auch er kann beide Jobs. Doch dürften Hahn und Hazard die Nase vorn haben in der H-Frage.

(kk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort