Borussias Kapitän als Doppelpacker Lars Stindl erklärt seinen Eckfahnen-Jubel

Mönchengladbach · Kapitän Lars Stindl bringt mit seinem Doppelpack Borussia Mönchengladbachs 3:1 gegen Bielefeld auf den Weg und zieht damit an Raffael vorbei. Sein erstes Tor feierte der 33-Jährige auf besondere Weise.

 Doppel-Torschütze Lars Stindl jubelte nach dem ersten seiner beiden Tore beim 3:1 der Borussen gegen Arminia Bielefeld auf besondere Art.

Doppel-Torschütze Lars Stindl jubelte nach dem ersten seiner beiden Tore beim 3:1 der Borussen gegen Arminia Bielefeld auf besondere Art.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Lars Stindl war Sonntagabend in für ihn außergewöhnlichen Disziplinen unterwegs. Als der Ball von Patrick Herrmann in den Strafraum flog, hielt Borussias Kapitän den Kopf hin und traf zum 2:1 – das war die Befreiung in einem umkämpften Spiel gegen Arminia Bielefeld, zwei Minuten später sorgte dann Denis Zakaria für den Endstand von 3:1. Stindl aber, der schon das 1:0 auf eine für ihn ungewöhnliche Art erzielt hatte, mit einem Fernschuss aus 25 Metern nämlich, der auf dem Weg ins Ziel noch abgefälscht wurde, war der Mann des Abends.

Trainer Adi Hütter war angetan von der Darbietung seines Kapitäns. „Lars Stindl ist schwerer ins Spiel gekommen. Aber es ist seine Klasse, dass er da ist, wenn man ihn braucht. Speziell das zweite Tor hat mir natürlich besonders gut gefallen“, sagte der Österreicher.

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Der Kopfball war tatsächlich derart platziert, als habe Stindl nie etwas anderes getan, als Kopfballtore zu erzielen. Schon beim 1:0-Sieg in Kaiserslautern hatte er mit einem Kopfballtreffer den Einzug in die nächste Runde gebucht. Spaß hatte der Routinier aber auch an seinem ersten Tor gegen Arminia. „Es ist schön, dass der Ball hinten reinfällt, ich glaube, ich war der erste im Stadion, der gesehen hat, dass er passt. Deswegen habe ich mich sehr gefreut“, sagte Stindl.

72 Tore hat er nun für Gladbach erzielt, mehr als jeder andere Borusse in diesem Jahrtausend. Mit dem 1:0 gegen Arminia zog er mit Raffael gleich, mit dem 2:1 überholte er den Ex-Kollegen. Stindl liegt nun auf Rang elf der ewigen Gladbacher Torschützenliste, mit seinem nächsten Tor ist er gleichauf mit Uli Kohn auf Rang zehn, der nächste ist dann Frank Mill mit 85 Toren. 13 Treffer fehlen Stindl bis dahin, sie sind ihm in dieser Saison durchaus zuzutrauen.

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Nach dem ersten Treffer hielt Stindl die Hände hinter die Ohren nach dem Motto: „Lasst was hören, Fans!“ Stindl rannte zur Eckfahne und hielt das Stoffstück mit der Borussia-Raute hoch. Es war eine Botschaft an die Fans. „Wir haben in den letzten eineinhalb Jahre alle schwierige Zeiten durchgemacht und es war wie am ersten Spieltag eine Riesenfreude, dass so viele Menschen im Stadion waren und uns 90 Minuten unterstützt haben. Es war ein ungemein gutes Gefühl, heute hier mit den Jungs und in diesem Stadion Fußball zu spielen. Dann so ein Tor zu machen und danach zur Eckfahne zu rutschen, das sind auch in meinem Alter tolle Momente. Es war ein Tor für die Borussia“, erklärte der 33-Jährige seine Aktion.

Nach dem zweiten Treffer ging es schnurstracks zu den Fans in der Nordkurve. Dort hatten die Gladbacher zuletzt am 25. Januar 2020 nach dem 3:1 gegen Mainz einen Heimsieg mit den Fans gefeiert. Verdammt lange her, entsprechend genossen es Spieler und Fans.

Stindl gab zu, dass er erste Sieg der Saison enorm wichtig sei für die Borussen. „Die Erleichterung ist groß. Es war ein hartes Stück Arbeit. Das Ziel war, den ersten Dreier der Saison einzufahren, nachdem wir nicht so optimal gestartet sind in den ersten drei Spielen. Wir haben alles rausgehauen, weil wir wussten, dass Bielefeld schwer zu schlagen ist“, sagte der Kapitän. Besonders die zweite Halbzeit gefiel Stindl. „Wir haben versucht dran zu ziehen uns hinten raus belohnt“, frohlockte er.

Stindl nahm auch einen Erkenntnisgewinn aus dem Spiel mit. „Es zeigt sich einfach, wie viel wir Woche für Woche investieren müssen, um Punkte zu holen. Wir müssen immer versuchen, Konstanz reinzubringen. Wir haben Qualität, aber wir müssen Woche für Woche ans Limit gehen, um Spiele zu gewinnen. Wenn wir das tun, können wir sie auch gewinnen, nicht nur daheim, sondern auch auswärts“, sagte Stindl.

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