Lars Stindl spricht über sein Comeback „So ein Spiel hier hinzulegen, ist Wahnsinn“

München · Die Fußball-Romantiker kamen am Samstagabend voll auf ihre Kosten. Lars Stindl gab sein Comeback für Borussia Mönchengladbach - ausgerechnet bei Meister Bayern München. Und was für eins.

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Foto: dpa/Bernd Thissen

Lars Stindl war für Lothar Matthäus der Mann des Spiels. Vor 162 Tagen hatte er zuletzt für Borussia auf dem Platz gestanden, damals riss beim 1:1 auf Schalke sein Syndesmoseband. Nun kehrte er ausgerechnet im Spiel beim Meister FC Bayern zurück, weil Trainer Dieter Hecking auf die Ballsicherheit und die taktische Gewieftheit seines Kapitäns baute. 66 Minuten machte Stindl mit, er arbeitete viel, schoss einmal aufs Tor und besorgte damit das letztlich vorentscheidende 2:0.

Herr Stindl, es war, ironisch gesagt, ein sehr unauffälliges Comeback.

Stindl (grinst) Ja, das kann man so sagen, danke.

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Foto: Dirk Päffgen

Wann haben Sie erfahren, dass Sie bei den Bayern zur Startelf gehören?

Stindl Der Trainer hat mich unter der Woche zur Seite genommen und hat mir gesagt, er kann sich vorstellen, dass ich bei den Bayern von Beginn an auflaufe. Ich solle alles reinwerfen - so lange es geht. Es hat mich natürlich gefreut, dass ich wieder ran durfte.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Sie hatten die Rolle wie beim Confed-Cup im DFB-Team: Als zentrale Spitze, die sich immer wieder auch fallen lässt, um Räume zu öffnen.

Stindl Ich sollte vorne die Bälle festmachen, mich aber auch immer wieder fallen lassen, damit wir Überzahl im Mittelfeld haben. Wir wollten auch eigenen Ballbesitz in den richtigen Zonen haben, Alassane Plea und Thorgan Hazard sollten immer wieder in die Räume reinstoßen.

Das 1:0 haben Sie mit Ihrem Ballgewinn eingeleitet, das 2:0 selbst erzielt, nachdem Jonas Hofmann den Ball erobert hatte.

Stindl Beim 1:0 habe ich ein bisschen spekuliert, dass ich den Ball klauen kann, das hat funktioniert. Danach spielen wir es als Mannschaft sehr gut aus. Beim 2:0 war es wieder ein tiefer Ball, der erst zu weit war, aber Jonas klaut wieder den Ball und spielt mich an. Der Winkel war nicht gut, darum habe ich versucht, den Ball auf den rechten Fuß zu legen. Das hat glücklicherweise geklappt und der Ball ging in die kurze Ecke.

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Wie fühlte sich das nach der langen Pause an?

Stindl Viele Leute waren mir in den letzten Monaten behilflich und haben mich unterstützt, schnell wieder zurückzukommen. Dann aber heute so ein Spiel hier hinzulegen, ist Wahnsinn. Ich bin froh, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe. Es ist eine schöne Momentaufnahme – aber wir wissen alle, diese richtig einzuordnen.

66 Minuten haben Sie beim Comeback durchgehalten. Jetzt steht das Testspiel am Freitag in Wien an, danach das Heimspiel in der Bundesliga gegen Mainz. Da kommt weitere Spielpraxis dazu.

Stindl Zunächst freue ich mich über den besonderen Tag in München, sowohl für das Team als auch für mich. Es ist etwas Besonderes in einer Karriere, bei den Bayern zu gewinnen. Die Jungs haben es sich verdient, sich über den Sieg zu freuen. Aber dann wird uns Mainz wieder alles abverlangen, da dürfen wir keinen Deut weniger tun, weil wir denken, es geht von alleine.

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