Borussen erklären die Wende „Wenn du in München gewinnen willst, gehört das auch dazu“
München · Borussia hatte ihre Mühe, in die Partie zu finden, doch der Ausgleich durch Florian Neuhaus leitete die Wende beim FC Bayern ein. Was beim 2:1-Erfolg noch entscheidend war, machten Borussias Routiniers Yann Sommer und Christoph Kramer deutlich.

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Es war eine schon ungewohnte Situation für die Borussen, als sie nach dem Abpfiff vor die TV-Kameras traten. Schließlich hatten sie seit Ende November fast nur nach Niederlagen Rede und Antwort stehen müssen, selbst das späte 1:1 in Hoffenheim war im ersten Moment eine Enttäuschung. Insofern war es nicht verwunderlich, dass den Gladbachern nun die Erleichterung nach dem 2:1-Sieg beim FC Bayern auch in den Interviews anzumerken war.
„Es war sehr wichtig, dass wir als Mannschaft eine Reaktion auf die vergangenen Wochen gezeigt haben. Wir hatten einen guten Matchplan, haben uns nicht von den vielen Ausfällen bei den Bayern beeinflussen lassen und haben nicht unverdient gewonnen“, fasste Florian Neuhaus, Torschütze zum 1:1, den Abend zusammen.
Während Neuhaus mit einem Treffer zum fünften Bundesligasieg in München beitrug, zeigte Torwart Yann Sommer wieder mit einigen guten Paraden seinen Wert für das Team. „Das ist ja auch immer mein Ziel, da zu sein. Und gegen eine Mannschaft wie Bayern kannst du nicht verhindern, dass du auch ein paar Chancen gegen dich hast“, sagte der Keeper, der danach noch genauer in die Spielanalyse ging: „Wir hatten am Anfang Mühe und waren nicht aktiv genug. Nach dem 1:1 haben wir aber die Kontrolle bekommen.“
Sein Teamkollege Christoph Kramer nannte ein wichtiges Detail für die Wende nach einer halben Stunde. „Wir sind zunächst gar nicht verkehrt in die Partie gekommen. Doch dann standen wir nicht richtig in den Räumen. Das hat besser geklappt, als wir anders angelaufen sind, mit einem Zehner und zwei Spitzen. Das sind manchmal die entscheidenden Kleinigkeiten“, sagte der Mittelfeldspieler, der Bayerns Personalprobleme nicht unerwähnt ließ: „Klar gehört das auch zur Wahrheit. Allerdings hat da eine erste Elf bei den Bayern auf dem Platz gestanden, die 17 andere Bundesligisten sehr gerne hätten.“

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In der zweiten Halbzeit habe sein Team sich aber zu viele ärgerliche Ballverluste erlaubt. „Natürlich haben wir hintenraus auch ein wenig Glück gehabt, aber wenn du in München gewinnen willst, gehört auch das Glück dazu“, sagte Kramer. Gladbachs Routiniers schauten nach dem geglückten Rückrundenstart jedoch auch schon nach vorne. Die insgesamt schwache Vorrunde mit vielen Schwankungen in den Leistungen war keinesfalls vergessen.
„Wir sind natürlich überglücklich, dass wir so gestartet sind. Aber nun müssen wir da weitermachen, bei der Intensität jedes Wochenende auf dieses Level kommen, dann werden wir auch noch viele Punkte holen. Doch die Bundesliga ist kein Spaziergang“, sagte Sommer. Auch Kramer fand noch am Abend des Erfolgs mahnende Worte: „Ich würde mir wünschen, dass das ein erster Schritt in eine richtig gute Rückrunde war. Aber es war auch nur ein Sieg. Nur zu sagen, dass wir so weitermachen müssen, wird nicht reichen.“