Ginter-Verbleib weiter offen Was die Gerüchte um Sarr und Hinteregger über Borussias mögliche Pläne aussagen

Mönchengladbach · Weiterhin ist offen, ob Matthias Ginter bei Borussia bleibt oder nicht. Derweil werden verschiedene Namen von Verteidigern gehandelt, zum Beispiel Martin Hinteregger und Malang Sarr. Diese sagen auch etwas für die Gesamtsituation aus.

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Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Am Sonntag war viel los im 300-Seelen-Örtchen Sirnitz im österreichischen Bundesland Kärnten. Eine Blaskapelle spielte auf, weil der Fußballprofi Martin Hinteregger zum Ehrenbürger seines Heimatdorfes ernannt wurde. „Eine brutale Ehre“ sei das, teilte der Nationalverteidiger, der mit Österreichs Team bei der EM erstmals die K.o.-Runde erreicht hat, via Instagram mit und verzierte den Tweet mit einem malerischen Panoramabild von Sirnitz.

Hinteregger spielte 2016 auf Leihbasis eine halbe Saison bei Borussia, mehr schlecht als recht indes. Da ist er bei Eintracht Frankfurt zuletzt ganz anders unterwegs: Abwehrchef ist „Hinti“ bei den Hessen. Und Kultfigur. Weswegen der Unterton der Meldungen, dass er Trainer Adi Hütter folgen könnte nach Gladbach, durchaus ein trauriger ist.

Ein anderer Name wird ebenfalls als möglicher neuer Verteidiger mit Gladbach in Verbindung gebracht: Malang Sarr, der Franzose, der ebenso im Zentrum wie auf der linken Abwehrseite Dienst tun kann. Sarr ist schon lange im Fokus der Borussen, 2019 war er konkret im Gespräch, bis dann Ramy Bensebaini kam. Der gehört in der Defensive nun zu den Unentbehrlichen, nur für horrendes Geld dürfte er gehen. Die AS Rom hat Interesse und prüft die Möglichkeiten. Untersucht wird am Montag zunächst der Zustand von Bensebainis Sprunggelenk, das in Mitleidenschaft gezogen wurde im Testspiel gegen Viktoria Köln.

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Foto: IMAGO/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Beim 2:2 fehlte noch Matthias Ginter, Gladbachs Abwehrchef, der im EM-Urlaub ist. Seine aktuelle Situation ist ein Auslöser für die Debatten um mögliche neue Verteidiger. Die Vertragsverhandlungen mit Max Eberl stocken weiterhin und diese Offenheit in der Personalie lässt viel Raum für Spekulationen. Da beide Seiten wissen, was wie am jeweils anderen haben, wäre eine schnelle Einigung, wie es sie bei Nico Elvedi schon gab, eigentlich logisch. So aber kommen Gedanken auf, dass Ginter und Borussia auch getrennte Wege gehen könnten.

In der besten aller Welten würde Eberl einen Mann der kantigen Art dazu nehmen, doch es gibt eben die Corona-Folgen, kein Europa und weniger Fernsehgelder. Weswegen nur gekauft werden kann, wenn verkauft wird. Und da ist Ginter sicherlich einer der wertvollsten Borussen, für den es auch Abnehmer gibt.

Borussia Mönchengladbach gegen Viktoria Köln: die Bilder des Spiels
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Borussia - Viktoria Köln: die Bilder des Spiels

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Foto: Rheinische Post/Dirk Päffgen

Dass Pläne da sind für den Fall, dass Ginter geht, ist klar. Und dass dann die Idee, die Skills der Abwehrreihe vielleicht etwas anders auszurichten als bisher, hinterlegt ist, ist durchaus denkbar. Zwar hat Hinteregger inzwischen mitgeteilt, bei der Eintracht  bleiben zu wollen, doch könnte die Tatsache, dass sich um Spielertypen wie ihn oder Sarr Gerüchte ranken, ein Hinweis darauf sind, dass Borussia im Falle eines Ginter-Abgangs neue Akzente in der Defensive setzen würde.

Ginter und Elvedi sind eher spielende Verteidiger, zwei recht ähnliche Typen. Männer wie Hinteregger oder Sarr sind eher von der robusteren Sorte, mehr Abräumer als Spieleröffner im Zweifel. Zudem sind beide Linksfüßer, ein solcher fehlt Gladbach im Abwehrzentrum bisher, Elvedi übernimmt den linken Part mit dem „falschen Fuß“.

Denn nach wie vor ist nicht vergessen, dass Borussia mit Martin Stranzl, einem Vorzeigevertreter des Typus „Abräumer“, ausgezeichnete Gegentor-Bilanzen hatte. Dass ein Name wie Hinteregger da natürlich in den Sinn kommt, liegt auf der Hand, wie Stranzl ist er mit zunehmendem Alter in die Chefrolle hineingereift.

 Martin Hinteregger bei der EM im österreichischen Nationaltrikot.

Martin Hinteregger bei der EM im österreichischen Nationaltrikot.

Foto: AFP/CATHERINE IVILL

Allerdings hätte Trainer Adi Hütter sicher auch für das eingespielte Duo Ginter/Elvedi sicherlich beste Verwendung und Ideen, wie er Borussia hinten wieder dichter macht. Aktuell bleibt daher nur, abzuwarten. Und spekulative Gedankenspiele anzustellen.

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