Borussias Japaner Itakuras Rückkehr nach Schalke – als Euphorie-Verderber?

Mönchengladbach · Borussias Japaner Ko Itakura feierte im Mai mit dem FC Schalke 04 den Aufstieg in die Bundesliga. Nun kommt er am Samstag als Gegner zurück nach Gelsenkirchen. Mit dem Ziel, seinem Ex-Verein eine Euphorie-Bremse zu verpassen.

Das ist Ko Itakura von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Ko Itakura

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Foto: AP/Martin Meissner

Am 7. Mai 2022 erlebte Ko Itakura noch einmal in allen Facetten, was es bedeutet, auf Schalke zu spielen. Das 3:2 am vorletzten Spieltag der vergangenen Zweitliga-Saison gegen den FC St. Pauli war großes Drama, Kampf, Willenskraft und am Ende, als der Wiederaufstieg in die Bundesliga feststand, pure, ausgelassene Emotionen.

Der Japaner war nach dem Schlusspfiff mittendrin in den Feierlichkeiten, wie die Bilder jenes Tages belegen. Während der Saison wurde er schnell ein Fixpunkt im Team von Trainer Mike Büskens als Stammspieler in der Abwehrreihe und viermaliger Torschütze.

Auf dem Weg zum Aufstieg und zur Zweitliga-Meisterschaft war er ein elementarer Bestandteil und einer der herausragenden Spieler“, sagt Schalkes Manager Rouven Schröder auf Borussias Internetseite über Gladbachs Zukauf von Manchester City.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Gern hätten die Schalker den Mann, der „ein fantastischer Mensch“ und „eine Bereicherung für jede Kabine“ ist, wie Schröder sagt, behalten. Doch konnte der Aufsteiger die Kaufsumme nicht stemmen. Gladbach hingegen machte die fünf Millionen Euro möglich und hat schon nach zwei Pflichtspielen viel Freude an Itakura.

Der Spielplan will es, dass dieser nun schon im zweiten Bundesliga-Spiel dorthin zurückkehrt, wo er vor etwas mehr als drei Monaten als Aufstiegsheld verabschiedet wurde: Borussia spielt am Samstag (18.30 Uhr, Sky) auf Schalke. Die Gladbacher kommen als Favorit, doch das erste Heimspiel eines Aufsteigers ist ein kompliziertes Etwas, gerade bei einem Emotionsklub wie Schalke. Da werden enorm viele Emotionen und große Euphorie im Spiel sein, trotz des 1:3 in Köln am ersten Spieltag.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Itakura freut sich auf die Rückkehr. „Ich hatte eine gute Zeit bei Schalke. Ich freue mich auf das Duell“, sagt Itakura. Seine disziplinierte und strukturierte Spielweise ist ein enormer Stabilitätsfaktor. So war es auf Schalke, und so soll es nun auch in Gladbach sein.

Beim 3:1 der Borussen gegen 1899 Hoffenheim war Itakura zudem mit seiner Kopfballvorlage für Ramy Bensebaini, der diese mit einem prächtigen Fallrückzieher zum wichtigen 1:1 verarbeitete, entscheidend beteiligt. Ob er am Samstag wieder Innenverteidiger sein wird wie im DFB-Pokal beim SV Oberachern (9:1) und im Bundesliga-Auftaktspiel, oder erstmals in einem Pflichtspiel Sechser, das ließ Trainer Daniel Farke noch offen.

„Ich kann gar nicht sagen, was ich bevorzuge. Ich möchte einfach so viel wie möglich spielen und denke, dass ich der Mannschaft auf beiden Positionen helfen kann“, sagt Itakura. Auf Schalke haben ihn Kollegen und Fans vor allem als Verteidiger kennengelernt. „Entscheidend ist, dass er uns Stabilität bringt. Wo er sie uns bringt, ist letztendlich egal“, sagt Borussias Sportdirektor Roland Virkus.

Als Geheimninformant für seinen neuen Trainer musste Itakura indes nicht herhalten. „Bei unserer Analyse bleibt keine Frage offen, da kann uns ein Spieler keine Geheimnisse verraten, außerdem ist es für einen Spieler sowieso eine unangenehme Situation, weil er sich so tiefgehend damit gar nicht analytisch befasst“, sagte Farke.

Viele Schalke-Fans haben den Gladbachern gratuliert zu Itakuras Verpflichtung, mithin mit einem weinenden Auge, war er doch gefühlt noch „einer von uns“. Sie werden ihn am Samstag nett empfangen, davon ist auszugehen. Doch er ist ganz Profi und will daher ein Euphorie-Verderber sein auf Schalke. „Ich bin jetzt bei Borussia und werde alles dafür tun, dass wir dort gewinnen“, sagt Itakura. Das würde die Wiedersehensfreude der Schalker durchaus schmälern.

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