Borussia Mönchengladbach Borussia kann Schalkes Krise verschärfen

Mönchengladbach · Gladbach strebt gegen die Knappen den achten Heimsieg hintereinander an. Im Unterschied zum letzten Vergleich der beiden Mannschaften hat der Gastgeber an Qualität zugelegt.

Gladbach holt gegen Schalke auf
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Foto: dpa, rwe lre

In der virtuellen Welt hat Schalke 04 gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen und Schalkes Julian Draxler haben sich auf der X-Box duelliert, der Gelsenkirchener siegte 2:1. Wieder Draxler könnte man aus Borussen-Sicht sagen, denn auch im richtigen Leben war es der Nationalspieler, der im letzten Aufeinandertreffen beider Traditionsklubs im Mai Entscheidendes vollbrachte, als er den 1:0-Siegtreffer seines Teams erzielte.

Draxler gehört zu jenen Schalkern, die dafür sorgen, dass der Fünfte der Bundesligatabelle "in der Offensive eine Riesenqualität hat", wie Gladbachs Mittelfeldspieler Christoph Kramer feststellt. Er zählt neben Draxler auch Boateng, Szalai, Farfan und Meyer auf. "Wir wissen, was die Schalker draufhaben", sagt Kramer vor dem Spiel heute. Gladbach hat als Vierter vier Punkte mehr beisammen als Schalke. Ein Sieg der Borussen würde den Abstand auf sieben Punkte anwachsen lassen. Die Situation auf Schalke ist allerdings deutlich ungemütlicher als in Gladbach. Trainer Jens Keller muss um seinen Job bangen.

Daher würde es Draxler gefallen, wenn das, was er virtuell geschafft hat, auch heute in der Realität passieren würde. Marc-André ter Stegen hat etwas dagegen. Er hat es sozusagen selbst in der Hand, Schalke bei dem Vorhaben in Gladbach zu gewinnen, aufzuhalten. In der vergangenen Saison konnte er Draxlers Treffer nicht verhindern — und den Borussen fehlte vorn die Eiseskälte, mit der Schalkes Wunderkind nach Raffaels grandiosem Pass den Ball im Tor unterbrachte.

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Vorlagengeber Raffael hat inzwischen die Seiten gewechselt, er ist nun Gladbacher und längst zu einem zentralen Faktor im Team von Lucien Favre geworden. Raffael und sein Sturmkollege Max Kruse sind auch zwei wesentliche Gründe für den Höhenflug der Borussen — Gladbach hat nun auch seine "Draxlers". Beide haben sieben Tore erzielt, Kruse hat zudem sieben vorbereitet, Raffael vier. Somit waren die Zukäufe des Sommers an einem Großteil der 31 Gladbacher Saisontore beteiligt. Die Torbilanz des Teams von Lucien Favre ist die drittbeste der Liga. Schalke hat indes nur zwei Treffer weniger produziert.

Doch die Abwehr des Champions-League-Teilnehmers ist im Gegensatz zur Gladbacher Defensive löchrig. Drei Gegentore gab es in den letzten sieben Partien für Borussia, Schalke hat insgesamt 26 kassiert. Die Torwartsorgen, die Schalke in dieser Saison hat, kennt Borussia auch nicht. Marc-André ter Stegen spielt konstant stark.

"Enge Spiele" waren die Vergleiche mit Schalke in den vergangenen Jahren stets, erinnert sich Martin Stranzl. Vergangene Saison waren die Borussen im entscheidenden Moment gegen Schalke zu grün hinter den Ohren. Doch sie haben dazu gelernt. Was heute zu beweisen wäre. Für Stranzl ist es daher eine Art Reifeprüfung für sein Team. "Für uns gilt es zu zeigen, dass wir international spielen wollen. Wir dürfen nicht nur darüber reden", sagt er.

(RP)
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