Borussia Mönchengladbach Borussia kämpft um königliche Feiertage

Mönchengladbach · Am Mittwoch geht es um den Einzug in die Champions League. Gladbach nimmt gegen Bern ein 3:1-Polster mit ins Rückspiel.

Borussia Mönchengladbach feiert mit den Fans in Bern
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Borussia feiert mit den Fans in Bern

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Die Uefa ist eingezogen in den Borussia-Park, und das hat Folgen. Sogar auf den überdimensionalen Fotos, die an der Wand des Medienraums im Mönchengladbacher Stadion hänge, sind die Sponsorenlogos derer überklebt, die nicht mit dem europäischen Fußballverband in einer Geschäftsbeziehung stehen. Auch sonst wurde viel verändert in der Arena. In der Mixed-Zone beispielsweise ist nahezu ein Labyrinth aus Stellwänden entstanden, durch das sich die Spieler nach getaner Arbeit zu den Interviews schlängeln.

Es ist also recht aufwendig, in der Champions League zu spielen. Trotzdem ist das natürlich das große Ziel von Borussia Mönchengladbach. Denn sportlich ist es das höchste Gut des kontinentalen Fußballs, und jeder Teilnehmer sonnt sich jenseits aller sportlichen Herausforderung im Glanz der Sterne und im Sound der Hymne. Wer die einmal gehört hat, ist süchtig danach, heißt es bei den Borussen. Um diese königlichen Abende kämpft Borussia am Mittwochabend gegen die Young Boys Bern, die mit dem Malus eines 1:3 aus dem Hinspiel zum Play-off-Rückspiel angereist sind. "Wir wollen alles klarmachen", sagt Borussias Defensivspieler Tony Jantschke. Die Ausgangslage sei günstig, gleichwohl sei Vorsicht geboten, merkt er an. "In der Champions-League-Qualifikation gibt es immer wieder verrückte Ergebnisse", betont Jantschke.

Am Mittwoch soll aber alles den geregelten Gang gehen. Keine Fisimatenten, kein Leichtsinn, sondern konzentrierte Arbeit wollen die Gladbacher Profis abliefern. Sie wissen, dass es sich lohnt. Für die Spieler ist die Champions League die schönste Bühne im Klubfußball überhaupt. Größer geht ja auch nicht. Und auch für den Verein hat die Teilnahme viele positive Effekte - auch jenseits der 30 Millionen Euro, die der Einzug in die Gruppenphase garantiert.

Vor allem ist da das Prestige. Es wäre das zweite Mal in Folge, dass die Borussen mitspielen bei den Großen. Das ist mindestens eine Tendenz. Und die liefert Argumente. Zum Beispiel für Manager Max Eberl, der den vom FC Chelsea geliehenen Verteidiger Andreas Christensen kaufen will. Finanziell werden sich die Klubs sicher einig, und sie werden auch die nötigen Modalitäten finden, doch dürfte für den Spieler vor allem die Perspektive eine Rolle spielen. Und die ist bei einem prosperierenden Klub wie Gladbach wohl beachtlich. Doch auch bei künftigen Verhandlungen könnte Eberl die Karte Champions League "spielen".

Auch beim Thema Internationalisierung, an dem in Mönchengladbach fleißig gewerkelt wird, ist es sehr, sehr hilfreich, wenn man sich auf der großen Europa-Bühne präsentiert. In China und in den USA ist die Meisterliga gern gesehen - und auch die Teilnehmer. Regelmäßigkeit sorgt für Wiedererkennung, das lässt das Interesse wachsen. Das ist dann der unromantische Teil der Begründungsliste pro Champions League. Romantischer ist die Fachsimpelei, wen es denn geben könnte in der Gruppenphase. Die soll nach dem Bern-Spiel beginnen, wenn es nach Gladbach geht. Die Auflösung beginnt morgen um 18 Uhr in Monte Carlo, wo die Uefa die Auslosung zelebriert.

(kk)
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