Gelungenes Testspiel in Wien Borussias Bankdrücker machen Werbung in eigener Sache

Mönchengladbach · Ob Julio Villalba, Josip Drmic oder Keanan Bennetts: Sie alle haben keine Rolle bei Borussias gutem Saisonstart gespielt. Im Spiel beim Wiener SC haben sich die Angreifer nach Verletzungen zurückgemeldet – und dabei keine Zeit vergeudet.

 Keanan Bennetts traf im Tespiel beim Wiener SC zum zwischenzeitlichen 5:0.

Keanan Bennetts traf im Tespiel beim Wiener SC zum zwischenzeitlichen 5:0.

Foto: Christian Verheyen/Christian Verheyen (chv)

Kaum waren die Borussen am heimischen Stadion angekommen, da schnürten sie bereits wieder ihre Schuhe. Diesmal allerdings nur die Laufschuhe. Gladbachs Profis, die am Freitagabend ein Testspiel beim Wiener Sport-Club bestritten und 6:0 gewonnen hatten, absolvierten rund um den Borussia-Park nur eine regenerative Laufeinheit. Nach einer guten halben Stunde entließ sie Trainer Dieter Hecking in ein verlängertes Wochenende. Die Mannschaft trainiert nun erst wieder am Dienstagnachmittag (15.30 Uhr).

In der kleinen Laufgruppe – 13 Spieler sind bei ihren Nationalmannschaften, Jordan Beyer und Raffael trainieren noch individuell – dürften viele zufriedene Reiseteilnehmer gewesen sein. Denn der eintägige Abstecher nach Wien war eine gelungene Abwechslung vom Trainingsalltag und vor allem für jene Spieler, die zuletzt kaum Spielzeit erhalten hatten, die Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Und das gelang.

„Die Mannschaft hat das Spiel sehr gut angenommen, war sehr zielstrebig, fokussiert und konzentriert. Es war ein rundum gelungener Test, der seinen Zweck erfüllt hat“, lobte Hecking. Auch er dürfte vor allem auf die Spieler geschaut haben, die im Verlauf des gelungenen Saisonstarts in der Bundesliga noch nicht zum Zuge gekommen waren.

Allen voran gilt dies für Mamadou Doucouré, der – über zwei Jahre nach seinem Wechsel von Paris St. Germain – erstmals in der Gladbacher Anfangsformation stand. Der Innenverteidiger, der immer wieder mit langwierigen Muskelverletzungen zu kämpfen hatte, bot eine starke Partie und leitete in der ersten Halbzeit zwei Tore ein.

Aber auch Lars Stindl, der beim 3:0-Sieg in München ein starkes Comeback gefeiert hatte, dort allerdings als Stürmer aufgeboten worden war, tat der Test beim Wiener Regionalligisten gut. Der Kapitän spielte 70 Minuten lang als Achter, auf der Position, auf der Hecking seinen Führungsspieler im neuen 4-3-3-Sytem vornehmlich sieht.

Und dann waren da noch drei Angreifer, die sich nach Verletzungen in den vergangenen Wochen zurückgemeldet haben. Julio Villalba, der fast die gesamte Rückrunde der vergangenen Saison aufgrund eines Muskelbündelrisses nicht zur Verfügung stand, durfte von Beginn an auflaufen. Und der 20-Jährige benötigte keine drei Minuten, um Borussia in Führung zu bringen.

Josip Drmic brauchte kurz nach der Pause nur unwesentlich länger, bis er sich über ein persönliches Erfolgserlebnis freuen durfte. Zum Start der zweiten Halbzeit gekommen, traf der Schweizer, den Rückenbeschwerden zuletzt gebremst hatten, in der 52. Minute zum 4:0.

Keiner war am Freitagabend jedoch so schnell wie Keanan Bennetts. Knapp 60 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der junge Engländer auf Vorlage des mit ihm in die Partie gekommenen Mandela Egbo zum 5:0. Drei Stürmer im Wartestand auf Einsatzzeit bei den Profis, drei Blitztore – besser konnte die Partie auch für ihren Trainer nicht laufen.

„Es ist schön, dass sich die jungen Leute und Rückkehrer zeigen konnten. Die Saison ist sehr lang, wir werden jeden in diesem Kader brauchen“, sagte Hecking, der in der Schlussviertelstunde auch Nachwuchstorwart Fernando Nissen, der unter der Woche schon mit den Profis trainiert hatte, zum Debüt verhalf. So hatte sich auch für den 18-Jährigen das Gastspiel beim Wiener Sport-Club richtig gelohnt.

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