Borussia verliert in Freiburg Drmic, Oxford und das Übliche

Freiburg · Der Stürmer gehörte beim 0:1 in Freiburg überraschend zur Startelf. Er konnte sich aber kaum in Szene setzen. Der Engländer kam wie erwartet zum Startelf-Debüt. Er spielte solide, konnte aber die nächste Pleite im Breisgau auch nicht verhindern.

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42 Kilometer sind es von Freiburg zur Schweizer Grenze. Weswegen üblicherweise viele eidgenössische Borussia-Fans dabei sind, wenn Gladbach im Schwarzwald-Stadion beim SC Freiburg spielt. Alle jene, die gestern dabei waren, dürften sich vorab darauf eingestellt haben, nur zwei Landsmänner im Gladbacher Team bestaunen zu können, Yann Sommer und Denis Zakaria nämlich. Der andere, der bisher immer spielte, ist Nico Elvedi. Der aber war gestern gesperrt, weil er sich beim 1:1 gegen Schalke die fünfte Gelbe Karte eingehandelt hatte. Doch Trainer Dieter Hecking stockte das Schweiz-Kontingent überraschend wieder auf drei auf - denn Josip Drmic gehörte anstelle Raffaels zur Startelf. Es war das erste Mal seit 275 Tagen und nach seiner zweiten Knie-Operation. Die zweite Veränderung im Team war weniger überraschend: Reece Oxford nahm den Elvedi-Platz hinten rechts in der Viererkette ein. Für den Engländer, der am Samstag 19 wird, war es das Startelf-Debüt bei Borussia.

Oxford hatte bislang nur eine Minute gespielt - beim 3:1 in Hoffenheim. Dieses Mal war er 90 Minuten dabei, doch die Ausbeute war deutlich geringer: Borussia holte einmal mehr nichts im Breisgau, es gab eine 0:1-Niederlage durch ein Elfmetertor von Nils Petersen.

"Reece hat gut trainiert, ich vertraue ihm", hatte Hecking vorab wissen lassen. Als Tim Kleindienst Richtung Strafraumeck zog, waren er und auch Matthias Ginter nicht sonderlich erpicht darauf, den Schuss des Freiburgers zu verhindern. Yann Sommer war geschlagen, doch die Latte stoppte den Ball. Dann aber machte Oxford einen soliden Job. Seine beste Rettungstat vollbrachte er in zentraler Position, als er in Bedrängnis per Kopf klärte - im Stil eines Innenverteidigers (was sein Hauptbetätigungsfeld ist).

Von Drmic, der mit Kapitän Lars Stindl den Zweierangriff bildete, erhoffte sich Hecking den nötigen Zug zum Tor, insbesondere im Umschaltspiel, aber auch Pressing-Aktionen. Doch der Schweizer kam zu selten in diese Situationen, er war zu passiv. Für Drmic war es aber auch schwer, sich in Szene zu setzen. Er braucht "Futter", entweder von der Seite oder in die Tiefe, doch beides bekam er nicht. Nur anfangs schafften es die Borussen, Freiburg im Aufbau unter Druck zu setzen, ansonsten gab es kaum klare Aktionen Richtung Tor des Gegners. Nur einmal kam Drmic in zentraler Position zum Zug, doch da erwischte er die Flanke von Thorgan Hazard nicht richtig mit dem Kopf. Kapitän Lars Stindl fehlte zudem spürbar Raffael als Spielpartner, sich Entscheidendes heraus zu kombinieren.

In der 60. Minute brachte Hecking dann den "Maestro", der gleich einen Zettel mitbrachte mit neuen taktischen Informationen, den er Stindl überreichte. Mit Raffael kam auch Michael Cuisance ins Spiel für Hazard. Hecking setzte von nun auf Spielkunst - und auf Überzahl im Mittelfeld. Denn der Taktikzettel enthielt die Anweisung, von nun an hinten mit einer Dreierkette zu arbeiten. Linksverteidiger Oscar Wendt wurde vorgezogen. Was für den Debütanten Oxford bedeutete, dass er nun mehr nach innen rückte und fortan mit dem unglücklichen Elfmeter-Verursacher Jannik Vestergaard und Matthias Ginter den neuen Abwehrblock bildete.

In der Schlussphase kam dann Raúl Bobadilla ins Spiel, doch wie vorher Drmic kam er nicht richtig ins Spiel, weil zu wenig im Zentrum ankam. Nur fünf Torschüsse fanden den Weg in die Statistik. Das war zu wenig, um das in Freiburg Übliche zu verhindern. Was neu war, war Mr. Oxford in der Startelf. Er und Drmic können immerhin für sich in Anspruch nehmen, in Freiburg den nächsten Schritt gemacht zu haben. Tröstet das über das 0:1 weg? Nein.

(RP)
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