Mini-Einsatz beim Sieg gegen Serbien Borussias Drmic lebt seinen WM-Traum

Mönchengladbach · Es waren nur ein paar Sekunden. Für Borussias Schweizer Jospi Drmic reichte das aber, um sich einen Traum zu erfüllen. Denn ein Einsatz bei der WM schien vor einigen Monaten noch so gut wie ausgeschlossen.

Wie viel Zeit muss es sein, damit ein Traum als erfüllt gelten darf? Reichen wenige Sekunden? Josip Drmic wird nicken. Denn am Freitagabend erfüllte sich sein Traum von der WM, der vor einigen Monaten noch als Utopie erschien und um den er wie ein Löwe gekämpft hat: Beim 2:1 der Schweiz gegen Serbien wurde Drmic eingewechselt für Steven Zuber. 90. + 4 ist die offizielle Minutenangabe des Zeitpunktes, als er den Platz betrat, der nächste Eintrag im Liveticker ist der Schlusspfiff.

Wäre das späte Tor von Xerdan Shaqiri und die Debatte um den „Doppel-Adler-Jubel“ von Shaqiri und dem ersten Torschützen der Schweizer, dem Ex-Borussen Granit Xhaka, nicht gewesen, wäre Drmic‘ großer Moment wohl allgemein mehr in den Fokus gerückt, weil er in diesem Augenblick sich und der Welt bewiesen hat, was möglich ist, wenn man an sich selbst glaubt.

WM 2018: Serbien gegen die Schweiz - die Bilder des Spiels
27 Bilder

Serbien gegen die Schweiz: die Bilder des Spiels

27 Bilder
Foto: AP/Victor Caivano

Das Karriereende hatte mancher Experte Drmic nach dessen zweiten Knorpelschaden Mitte des vergangenen Jahres prognostiziert, nun stand er auf der größtmöglichen Fußball-Bühne. Dass er in der Einsatzzeit-Rangliste der vier bisher eingesetzten WM-Borussen Letzter mit wenigen Sekunden ist, wird Drmic verschmerzen können. Er hat sein WM-Debüt, das ist sein Statement an alle Zweifler.

Sein Comeback in Gladbach, sein Saisonfinale mit drei Toren, die Rückkehr ins Nationalteam, die WM-Nominierung und nun der erste Einsatz in Russland - Drmic lebt seinen Traum. Was dieser für ihn noch bereit hält? Drmic, der nun fünf WM-Einsatz insgesamt hat (2014 spielte er in allen vier Partien), wird sich sagen: Es war erst der Anfang. Er ist bereit für jede WM-Sekunde.

WM 2018: Granit Xhaka jubelt mit „albanischem Adler“
12 Bilder

Granit Xhaka jubelt mit „albanischem Adler“

12 Bilder
Foto: REUTERS/GONZALO FUENTES

Keine Sekunde verpasst hat bislang Yann Sommer, der bei beiden Schweizer Spielen im Tor stand. Noch gar nicht gespielt haben Nico Elvedi und der Däne Jannik Vestergaard, die beide die ersten zwei Gruppenspiele ihres Teams komplett von der Bank aus verfolgen mussten. Matthias Ginter hat am Samstagabend noch die Chance auf sein WM-Debüt beim Spiel des DFB gegen Schweden.

Thorgan Hazard kam beim unterhaltsamen 5:2 der Belgier gegen Tunesien nicht zum Einsatz. Da Belgien aber sicher im Achtelfinale ist, gibt es für den kleinen Bruder des belgischen Stars Eden, der zweimal traf, mindestens noch zwei Gelegenheiten für Hazard, WM-Minuten einzusammeln. Zunächst im letzten Gruppenspiel gegen England am Donnerstag und dann im Achtelfinale.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort