Nach Borussias 3:1 in Wolfsburg Selbstbewusster Hofmann will „eine Siegesserie starten“
Mönchengladbach · Jonas Hofmann war Torschütze und Kilometer-Macher bei Borussias 3:1 in Wolfsburg, dem ersten Sieg in der VW-Stadt seit 2003. „Wir können stolz sein“, befand er nach dem ersten Auswärtssieg der Saison – und hatte noch mehr im Sinn.
Am Ende war es eine leichte Übung. Jonas Hofmann musste nur noch den Ball über die Linie schieben, das Tor war leer, nachdem er vorbei war am herausstürzenden Wolfsburger Torwart Koen Casteels. So schaffte Hofmann sein zweites Tor dieser Saison und legte mit diesem Treffer zum 2:0 letztlich die Grundlage des 3:1 der Borussen beim VfL Wolfsburg, des ersten Auswärtssiegs der Saison.
Doch Hofmann wusste, dass nicht sein Tor, sondern die Vorarbeit seines Kollegen Breel Embolo das Großartige an dieser Szene war. „Der Pass war überragend. Dass er noch das Auge für den besser stehenden Mann hat, wissen wir ja, er hat mir schon mal zu Hause gegen Wolfsburg einen aufgelegt“, sagte Hofmann. Er erinnerte sich dabei an das 3:0 gegen die „Wölfe“ am 16. Juni 2020, als Embolo ihm beim 1:0 assistierte.

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Embolo war der Mann des Tages, doch Hofmann war kaum weniger wichtig für das Gladbacher Spiel. Er inszenierte immer wieder Anlaufsituationen, die den Wolfsburgern den Spielaufbau erschwerten. Und keiner bei Borussia machte mehr Laufarbeit, 12,07 Kilometer kamen am Ende beim Nationalspieler zusammen.
Der geht nun sehr zufrieden auf Reisen mit dem DFB zu den Spielen gegen Rumänien (8. Oktober) und in Nordmazedonien (11. Oktober). „Wolfsburg ist eine absolute Topmannschaft in der Liga. Natürlich ist es schön, wenn man 2:0 nach sieben Minuten führt, das erleichtert einiges und setzt Kräfte frei“, wusste Hofmann, dass der Turbostart mit seinem (7.) und zuvor dem Fallrückzieher-Tor (5.) seines Vorlagengebers Embolo die Mission der Borussen unterstützte.

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„Richtung Halbzeit haben wir ein paar Sachen vermissen lassen“, gestand Hofmann nach seinem 160. Pflichtspiel für Gladbach. Doch in der Pause wurde der richtige Plan für den ersten Sieg seit 2003 in Wolfsburg entwickelt. „Wir haben gesagt, dass wir es zielstrebig spielen müssen, schnell nach vorn über kurze Passstafetten. Uns war klar, dass wir ein paar Räume kriegen werden, haben es aber leider erst ganz spät genutzt“, sagte Hofmann.
Er und die anderen Borussen nahmen eine wichtige Erkenntnis mit aus Wolfsburg, die jene des 1:0 gegen Dortmund im Spiel zuvor noch mal stützte. „Im Endeffekt ist es für uns wichtig, dass wir auch über den Kampf kommen können. Das haben wir gegen Dortmund schon gezeigt. Wir haben uns bewiesen, dass wir über diese Tugenden auch Spiele gewinnen können“, sagte Hofmann.
Borussia machte mehr Kilometer (111,28) als der Gegner, schon vor der Gelb-Roten Karte gegen Maxence Lacroix, und gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe (52 Prozent), doch hatte sie auch mehr Torschüsse als Wolfsburg (19). Der Expected-Goals-Wert von 3,52 (zu 1,22) zeigt, dass auch genug Qualitätschancen da waren.
„Wir können stolz sein und müssen das Selbstvertrauen, das Positive und das Mannschaftsgefüge, das wir in den letzten zwei Spielen an den Tag gelegt haben, mitnehmen und dann hoffentlich eine Siegesserie starten“, sagte Hofmann.