Erfolg weckt Begehrlichkeiten Borussias Spieler stehen auf dem Transfermarkt hoch im Kurs

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach wird mittlerweile als Spitzenteam wahrgenommen. Dadurch wächst das Interesse an den Spielern. Die sollten sich davon aber nicht den Kopf verdrehen lassen.

 Jonas Hofmann (links) und Denis Zakaria, hier im Hinspiel gegen den nächsten Gegner Schalke mit Sebastian Rudy.

Jonas Hofmann (links) und Denis Zakaria, hier im Hinspiel gegen den nächsten Gegner Schalke mit Sebastian Rudy.

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Borussia ist gerade dabei, den starken Eindruck, den sie in der Hinrunde hinterlassen hat, auch in der Rückrunde zu bestätigen. Mit zwei Siegen sind die Gladbacher gestartet, obwohl einige damit rechneten, dass das Team einen ähnlichen Einbruch erleben könnte wie in der Vorsaison, als Borussia aufgrund einer schwachen zweiten Saisonhälfte am Ende nur den neunten Platz belegte. Doch nun, da das Team von Trainer Dieter Hecking dort weitermacht, wo es vor der Winterpause aufgehört hat, werden die Meinungen immer einheitlicher, dass Borussia eine Spitzenmannschaft ist. Es wird ihr vereinzelt sogar zugetraut, ein Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitzureden. Das weist der Klub jedoch weit von sich.

Jonas Hofmann von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Das ist Jonas Hofmann

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Borussia bleibt bescheiden, doch außerhalb des Vereins hat sich die Wahrnehmung stark verändert. Die gegnerischen Mannschaften haben großen Respekt vor den Gladbachern, besonders im heimischen Borussia-Park, wo das Team in dieser Spielzeit alle neun Heimspiele gewann, saisonübergreifend sogar zwölfmal in Folge siegreich war. Das färbt auch auf den Kader ab. Die Spieler der Borussia sind nun begehrt. Weil nicht nur das neue 4-3-3-System von Hecking für den Erfolg verantwortlich ist, sondern auch die zunehmende Leistungsfähigkeit der Profis. Eine Vielzahl an Spielern hat sich persönlich verbessert. Und so kommt es zu diesem einzig negativen Automatismus, der im Erfolgsfall im Fußball entsteht.

Denn viele Spieler, die Borussia keinesfalls ziehen lassen will, sind bei Top-Vereinen in Deutschland und im Ausland im Gespräch. Thorgan Hazard wird mit Borussia Dortmund und Bayern München in Verbindung gebracht, auch ein Wechsel nach Spanien und England wird thematisiert. Die Dortmunder sollen zudem an Denis Zakaria interessiert sein, der auch in den Transferplanungen von Tottenham Hotspur eine Rolle spielen soll. Der englische Top-Klub soll ebenfalls an Jonas Hofmann interessiert sein. Bei Alassane Plea war zuletzt von einem 50-Millionen-Angebot aus China die Rede.

Denis Zakaria im Porträt: Von Borussia Mönchengladbach zu Juventus Turin
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Dies sind nur die aktuellen Beispiele der Gladbacher Spieler, die bei anderen Klubs im Gespräch sind. Bei erfolgreichen Teams gehört dies zur Tagesordnung. Solche Gerüchte werden Borussia in der gesamten Rückrunde begleiten. Solche Themen sind es, die gerade jungen Spielern den Kopf verdrehen und dazu führen können, dass der Fokus auf das nächste Spiel verloren geht. „Für manche wird das vielleicht schon ein Problem“, sagt der umworbene Hofmann im Gespräch mit unserer Redaktion. „Für mich aber eher nicht, weil es ja eigentlich auch eine schöne Situation ist.“

Was der Mittelfeldspieler beherzt, sollte auch für seine Teamkollegen ein Credo sein. „Ich konzentriere mich voll und ganz auf die Spiele. Denn es wird ja dann über einen Spieler gesprochen, wenn er gute Leistungen zeigt. Und die ruft man nur ab, wenn man sich konzentriert“, sagt Hofmann. Getreu dem Motto, dass man die Zukunft noch später planen könne, aktuell zähle nur Gladbach. „Wir schauen von Spiel zu Spiel“, ist die Standardaussage der Borussen in Bezug auf ein mögliches Saisonziel. Und diese Einstellung soll sich auch auf die eigene fußballerische Zukunft übertragen. Das, so hört man aus der Mannschaft, wird auch tatsächlich befolgt, das Transferthema ist in der Kabine keins.

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Wenn die Gladbacher es schaffen, diese Geschehnisse auszublenden, steht dem Erfolg des Teams nichts im Wege. Doch schon häufig führten Anfragen großer Vereine zu Konzentrationsproblemen bei den Spielern. Dass dies nicht passiert, wird die nächste Aufgabe, der sich Hecking und Max Eberl stellen müssen. Aber gerade der Sportdirektor ist ja aus der Vergangenheit gewöhnt, dass andere Klubs ihm die besten Spieler wegschnappen wollen.

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