Immer wieder späte Tore Hofmann erklärt Borussias Last-Minute-Qualität
Mönchengladbach · Zum dritten Mal traf Borussia in der Europa League in der Nachspielzeit. Marcus Thuram erzielte in der fünften Minute der Verlängerung das 2:1 gegen die AS Rom. Jonas Hofmann beschreibt die Gründe für diese Qualität der Borussen.
Die Nachspielzeit ist in der Europa-League Borussias Freund. Zum dritten Mal in Folge gab es einen Treffer in den Extra-Minuten. Nachdem das Tor von Patrick Herrmann das 1:1 bei Basaksehir FK gebracht und Lars Stindl das 1:1 im Hinspiel bei AS Rom erzielt hatte, hat nun Marcus Thuram das 2:1-Siegtor gegen die Roma fünf Minuten nach Ablauf der regulären Spielzeit fabriziert und damit den ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison möglich gemacht.

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„Man muss sich nur die letzten Minuten auf dem Platz nochmal reinziehen. Geil! Ich bin mega stolz auf die Mannschaft. Das 1:1 war schon ein kleiner Rückschlag für den Kopf. Aber es ist momentan unser großes Gut, dass wir nie aufstecken, immer an uns glauben und immer weitermachen“, sagte Mittelfeldspieler Jonas Hofmann. Federico Fazio hatte zunächst Borussia mit einem Eigentor in Führung gebracht und dann auch den Ausgleich erzielt. Marco Roses Team wankte, blieb aber standhaft und schaffte noch den zweiten Treffer.
Die Hartnäckigkeit ist ein Prinzip geworden in Gladbach. „Es ist auch eine Konsequenz des Erlebten. Wenn du es ein paar Mal so packst, dann glaubst du irgendwann tatsächlich dran, dass es immer wieder funktionieren kann. Es macht auch total Sinn. Ich glaube nicht, dass man das trainieren kann. Wir gehen immer raus, um Spiele zu gewinnen und die dauern manchmal auch 95 Minuten. Man muss es auch zu Ende spielen. Das bekommen wir im Moment auch ganz gut hin und werden dann auch immer spät belohnt“, sagte Rose.
Für Jonas Hofmann, der am Donnerstag nach der Verletzung von Tony Jantschke ins Spiel kam, ist die Stärke der Borussen, die so in den vergangenen Jahren nicht da war, ein Effekt der Arbeit von Rose. „Es ist schon die Art vom Trainer, uns mitzugeben, nie aufzustecken und auch wenn die Situation scheinbar aussichtslos ist, immer im Plan zu bleiben, die Köpfe hoch zu machen, die Brust raus zu tun und immer dran zu glauben – genauso muss man auf dem Platz stehen“, sagte Hofmann.
Dass derzeit die gesamte Mannschaft den Willen, den der Trainer predigt, lebt, ist für Hofmann ebenfalls ein wichtiger Faktor. „Wenn elf Spieler auf dem Platz das tun und die anderen auch von der Bank weg, zeigt das, dass wir ein guter Haufen sind und alle füreinander da sind. So ein Zusammenhalt in der Mannschaft kann extrem viel bewirken. Das ist vom Trainer auch so gewollt, dass wir so eine Einheit sind. Das sagen wir in Gladbach schon länger, dass wir das sind, aber im Moment trägt es extrem dazu bei, dass es extrem viele Früchte trägt“, sagte Hofmann.

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Für Hofmann ist auch der Umgang mit dem Erfolg entscheidend. „Bei aller Euphorie, wissen wir, worauf es ankommt. Demütig bleiben, immer wieder die Tugenden an den Tag legen“, sagte er. Der in Gladbach übliche Spiel-für-Spiel-Gedanke ist unter Rose mit dem Credo „Wir gehen immer auf den Platz, um zu gewinnen“ unterlegt, nicht nur in Worten, sondern in Taten. So ist es die Triebfeder der Borussen, immer alles für den Sieg zu tun. „Der Grund, dass wir im Moment so erfolgreich sind, ist, dass wir uns nicht ausruhen auf den Erfolgen, sondern gierig sind auf Erfolg und weiter Spiele gewinnen wollen. Es macht einfach Spaß im Moment“, sagte Hofmann.