Gladbachs Einwechselspieler ohne Tor Die Null bei den Jokern ist eine von Hütters Baustellen

Mönchengladbach · Nach neun Spieltagen haben Gladbacher Einwechselspieler noch keinen Treffer beigesteuert. Dabei ist die Bank der Borussen stets namhaft besetzt. Was den Jokern momentan noch zum Erfolg fehlt.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Es ist nicht so, dass Borussias Einwechselspieler keine Szenen in Berlin gehabt hätten. Alassane Plea gab beispielsweise den einzigen Gladbacher Schuss auf das Tor der Hertha ab, rutschte bei dem Versuch aber zugleich weg, weswegen der Ball kein Problem für Berlins Keeper Alexander Schwolow war. Und Patrick Herrmann zog kurz vor dem Ende aus spitzem Winkel ab, ein zweiter Versuch verfing sich im vielbeinigen Abwehrverbund der Gastgeber, die ihren knappen Halbzeit-Vorsprung über die Zeit brachten.

Womit klar war, dass Borussia auch nach dem neunten Spieltag der laufenden Saison noch auf ihr erstes Jokertor wartet. Nur bei Borussia Dortmund und dem VfL Bochum, dem kommenden Gegner der Gladbacher in der Liga, gab es ebenfalls noch keinen Torerfolg durch einen Einwechselspieler.

Nun ist Adi Hütter aktuell der Trainer, der am wenigsten wechselt, im Schnitt sind es bei ihm 3,56 von fünf möglichen Wechseln pro Partie. Doch kann dieser Wert nicht als Argument dafür dienen, dass es bislang mit einem Jokertor noch nicht geklappt hat. Denn auch wenn Borussia stets drei bis fünf potenzielle Stammspieler ersetzen musste, war die Ersatzbank stets namhaft besetzt. Beim 0:1 in Berlin kamen Florian Neuhaus, Alassane Plea und Patrick Herrmann in die Partie – gestandene Profis, die allesamt schon A-Länderspiele vorzuweisen haben.

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Foto: dpa/Andreas Gora

Herrmann übernahm bei der Hertha in der Schlussviertelstunde den Job des rechten Schienenspielers, war indes aufgrund des Rückstands nur im Vorwärtsgang unterwegs. Eine Flanke hätte beinahe zu einem Berliner Eigentor geführt, in der Szene, als er aus spitzem Winkel abzog, hätte er allerdings nach innen passen müssen. Zum Liga-Auftakt gegen die Bayern gehörte Herrmann noch der Startelf an, nun im Pokal dürfte es höchstens wieder zu einer Joker-Rolle für ihn reichen.

Neuhaus und Plea hatten in Berlin gar eine ganze Halbzeit die Gelegenheit, Werbung in eigener Sache zu betreiben. Viel kam dabei aber nicht herum. Neuhaus verzeichnete eine Torschussvorlage für Plea, ansonsten war er in den Zweikämpfen zumeist zweiter Sieger, zudem landete die Hälfte seiner Pässe beim Gegner. Auch Pleas Wirken blieb überschaubar. Als der Franzose einmal einen Abpraller im Berliner Tor unterbrachte, hatte zuvor Breel Embolo im Abseits gestanden.

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So verpassten gerade Neuhaus und Plea die Gelegenheit, sich vor dem Pokalkracher gegen die Bayern nachhaltig ins Gespräch zu bringen. „Natürlich hatten wir gerade mit Flo die Idee, nach der Pause noch mehr spielerische Klasse reinzubringen. Man muss aber auch sagen, dass es schwierig und kompliziert ist, wenn das Spiel so läuft“, sagte Mitspieler Jonas Hofmann, nach dem 0:1 angesprochen auf Teamkollege Neuhaus.

Derzeit ist der Druck, den die Spieler von der Bank ausüben, zumindest im Spiel nicht groß genug. Am dritten und vierten Spieltag verzeichneten Gladbacher Joker durch Laszlo Bénes und zweimal Herrmann insgesamt drei Torvorlagen. Seitdem ist nichts Zählbares mehr dazugekommen. Zum Vergleich: In der Spielzeit 2018/19 hatten die Einwechselspieler mit zwölf Toren für einen vereinsinternen Saisonbestwert gesorgt. In den zwei folgenden Jahren waren es immerhin fünf und sechs Treffer.

Zuletzt hatte Hütter noch erklärt, dass es am Wichtigsten sei, dass jene, die derzeit etwas hinten dran sind, sich nicht hängenlassen und noch einen Zahn zulegen. Mit den Trainingsleistungen ist der Coach zufrieden. Doch auch er dürfte darauf hoffen, dass es bald auch mal einer seiner Joker als Torschütze auf die Anzeigetafel schafft – möglichst schon am Mittwoch gegen die Bayern.

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