Borussias Shootingstar Joe Scallys Traum vom US-Team wird wahr

Mönchengladbach · Noch vor seinem 19. Geburtstag könnte Joe Scally sein Debüt für die Nationalmannschaft der USA feiern. Trainer Adi Hütter freut es enorm, nicht umsonst hat er den Flügelverteidiger schon oft gelobt in dieser Saison.

Nordamerikaner unter sich: Gladbachs Joe Scally kommt aus den USA, Bayerns Alphonso Davies aus Kanada.

Nordamerikaner unter sich: Gladbachs Joe Scally kommt aus den USA, Bayerns Alphonso Davies aus Kanada.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Bei diesem Angriff, einem der besten von Borussia überhaupt in den vergangenen Jahren, war für jeden etwas dabei: Das 2:0 beim 5:0 gegen den FC Bayern nahm seinen Weg mit einem Einwurf an der Mittellinie und endete nach einer rasanten und konsequenten Kombination mit dem Abschluss von Ramy Bensebaini aus dem Rückraum.

Manch einer fand, dass Joe Scally dabei den beeindruckendsten Job machte: erst der Antritt über 15 Meter, dann der scharfe Ball auf Breel Embolo. Für den jungen US-Amerikaner war es das größte Spiel seiner Karriere, vor 48.500 Zuschauern im Stadion und zehn Millionen vor dem Fernseher. Am Donnerstag folgte gleich das nächste Highlight mit der Nominierung für die Nationalmannschaft.

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Foto: AP/Federico Gambarini

Bereits Anfang Oktober hatte Scally in einem Interview mit unserer Redaktion optimistisch geklungen, dass es bald so weit sein könnte. Direkt im Anschluss erzielte er in Wolfsburg sein erstes Bundesliga-Tor, daraufhin nutzte der 18-Jährige die Länderspielpause, um zu regenerieren – in dem Wissen, dass es im November mit der Ruhe vorbei ist? Gladbach-Trainer Adi Hütter berichtete am Mittwoch, dass er sich mit US-Coach Gregg Berhalter nicht ausgetauscht habe, klang aber, als wüsste er bereits mehr.

Hütter wählte, als er auf Scallys Aussichten und Entwicklung angesprochen wurde, folgenden pädagogischen Ansatz: erst die Kritik, dann das Lob. „Gegen Bochum hat er nicht so seine Leistung gebracht wie vorher schon“, sagte er über den Auftritt am Sonntag, bei dem Scally zwar eine saubere Vorlage für Alassane Plea lieferte, mit mehreren Ballverlusten dem Gegner jedoch auch Räume eröffnete. „Aber wir dürfen eines nicht vergessen“, schob Hütter gleich hinterher, „so ein junger Spieler macht eine Entwicklung durch, vor einem halben Jahr kannte ihn niemand. Jetzt ersetzt er Stevie Lainer hervorragend, man kann ihn rechts und links spielen lassen. Das hat sich bis in seine Heimat herumgesprochen.“

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Foto: Wiechmann, Dieter (dwi)

Am Freitag, den 12. November empfangen die USA ihr Nachbarland Mexiko in der WM-Qualifikation, am Dienstag, den 16. November (jeweils Ortszeit) sind sie in Jamaika gefordert. Die Runde in Nord- und Mittelamerika ist noch lang, nach sechs von 14 Spieltagen belegt das US-Team den zweiten Platz, bis zu vier Mannschaften qualifizieren sich. „Die Weltmeisterschaft ist der Traum eines jeden Jungen, nächstes Jahr wäre ich dann 19. Das wäre großartig“, sagte Scally.

Dass sein Schützling kurz davor steht, Nationalspieler zu werden, sei „eine Freude für uns alle“, sagte Hütter. „Wenn du als junger Spieler das mitmachst, was er gerade mitmacht, dann kann das nur zusätzliche Motivation sein. Sollte es so sein, hoffe ich, dass er auch diese Strapazen wegstecken wird.“ In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch gegen Jamaika, am Samstag dann schon wieder gegen Fürth? Eine gute Erholung würde sich Hütter für Scally ganz sicher wünschen. Denn bislang stand der Youngster, ob rechts oder links, immer in der Startelf.

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