Borussia-Analyse Vestergaard ist der Mann für den Aufbau
Jannik Vestergaard war nicht für einen inspirierten Spielaufbau bekannt, als er im Sommer 2016 nach Gladbach kam. Doch der Däne tut sich in dieser Disziplin immer mehr hervor. Wir haben ein paar Szenen aus der Hinrunde 2017/2018 herausgesucht.
Obwohl nur acht Innenverteidiger mehr lange Bälle spielen als Vestergaard, bringt er insgesamt 85,5 Prozent seiner Pässe zum Mann. Was die Anzahl der langen Bälle und ihre Genauigkeit angeht, bewegt er sich auf einem Level mit Mats Hummels vom FC Bayern. Auf diesem Bild vom 4:2 in Berlin ist ein ruhigerer Aufbau zu sehen, hier könnte Vestergaard mitunter noch an Tempo zulegen.
Präzise und hart sind meistens seine vertikalen oder diagonalen Zuspiele auf die Vorderleute, die sich anbieten. Mal sind das die Sechser wie hier Christoph Kramer oder der ebenfalls eingekreiste Lars Stindl.
Doch auch den langen Ball beherrscht Vestergaard in vielen Facetten - mit links und mit rechts, flach und hoch, nach links und nach rechts und ins Zentrum. Der Abnehmer des flachen Zuspiels ist hier gar nicht im Bild zu sehen. Aber keine Sorge, der Ball kam an.
In dieser Szene gegen Mainz spielt Vestergaard den Ball zwischen zwei Gegner hindurch. Auf links kann sich Wendt in der Folge zur Grundlinie durchkombinieren.
Als direkter Vorbereiter oder Mann für den vorletzten Pass ist Vestergaard in der Hinrunde nicht in Erscheinung getreten. In Leipzig leitet er mit einem langen Ball auf Nico Elvedi den Angriff zum 2:2 ein.
Hier eine Szene aus dem Stuttgart-Spiel: Mit links verlagert Vestergaard in einer sehr statischen ersten Halbzeit auf die rechte Seite.
Doch Elvedi bringt keine vernünftige Flanke in die Mitte.
Gegen die Bayern ist Vestergaard der Ausgangspunkt vor dem 1:0. Er überspielt die Abwehr des Rekordmeisters, Thorgan Hazard geht ins Duell mit Niklas Süle, der den Ball im Strafraum mit der Hand spielt. Anschließend trifft Hazard vom Elfmeterpunkt.
Einem Assist am nächsten kommt Vestergaard wohl in Wolfsburg. Beim Stand von 0:2 spielt er kurz vor der Pause diesen gefühlvollen Ball.
Hazard setzt sich gegen John Anthony Brooks durch, schließt dann allein vor Koen Casteels überhastet ab. Am hervorragenden Zuspiel kann es nicht gelegen haben.