1:1 auf Schalke Glückliche Borussia hat alle Chancen aufs Weiterkommen

Gelsenkirchen · Borussia Mönchengladbach hat im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League ein 1:1 bei Schalke 04 erkämpft. Mit dem Ergebnis stehen die Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale vor dem Rückspiel in einer Woche gut.

FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik
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Schalke - Gladbach: Einzelkritik

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Foto: rtr, DE

Noch nie in ihrer Europapokal-Geschichte ist Borussia Mönchengladbach gegen eine deutsche Mannschaft ausgeschieden. 1980 ging lediglich das Finale im Uefa-Cup gegen Eintracht Frankfurt verloren. Nach einem am Ende etwas glücklichen 1:1 im Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League beim FC Schalke, dem zweiten von drei Duellen in 13 Tagen, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Serie hält.

"Das war Werbung für die Bundesliga, denke ich. Auf neutralem Platz wären die Chancen im Rückspiel 50:50, da wir ein Heimspiel haben ist es 51:49", sagte Trainer Dieter Hecking: "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Wir haben es leider verpasst, das zweite Tor zu machen. Am Ende hat Schalke alles richtig gemacht und uns mit dem Publikum im Rücken hinten reingedrückt."

"Wir haben es nicht so gut zu Ende gespielt wie am Samstag und hatten in der einen oder anderen Szene Glück. Deshalb nehmen wir das 1:1 gerne mit", sagte Kapitän Lars Stindl nach der Partie: "Wir haben unser Auswärtstor gemacht. Das ist eine gute Ausgangsposition für nächste Woche." Torschütze Jonas Hofmann ergänzte: "Wir haben uns viele Unkonzentriertheiten geleistet. Wenn wir das im Rückspiel abstellen, dann sieht es für uns ganz gut aus. Durch unser Auswärtstor muss Schalke bei uns kommen und ein Tor machen, aber im eigenen Stadion wollen wir natürlich das Viertelfinale für uns klar machen."

"Sie werden sich ihren Plan zurechtlegen, wir werden uns unseren zurechtlegen", hatte Hecking vor dem Spiel gesagt. Entsprechend sah die erste Viertelstunde aus, in der beide Mannschaften sich in Ruhe ansahen, was genau der Gegner ausgeheckt hatte. Schalke spielte im Vergleich zur 2:4-Niederlage am Samstag in der Bundesliga mit einer Viererkette, Gladbach musste zum ersten Mal in diesem Jahr genau dort eine Änderung vornehmen. Timothée Kolodziejczak ersetzte Andreas Christensen (Rückenprobleme). Bis auf je eine Halbchance und eine Gelbe Karte war wenig passiert, als der Ball in der 15. Minute im Tor landete. Fabian Johnson eroberte ihn auf der linken Seite und spielte schnell weiter zu Lars Stindl, der mit seinem Pass in die Gasse den gestarteten Jonas Hofmann bediente. Der 24-Jährige blieb cool und erzielte seinen ersten Treffer für Gladbach.

Hofmann trifft mit dem ersten Torschuss

Nachdem die Schalker mit deutlich mehr Ballbesitz in der Liga nicht klargekommen waren, lauerten sie auf schnelle Umschaltmomente und überließen dem Gegner trotz des Rückstands die Initiative. Borussia kam das eher zugute, dennoch kassierte sie in der 25. Minute den Ausgleich. Raffael verlor im Mittelfeld den Ball und hätte gerne einen Freistoß gehabt. Der Angreifer musste jedoch akzeptieren, dass Schiedsrichter Björn Kuipers internationale Maßstäbe anlegte. Leon Goretzka setzte Guido Burgstaller in Szene, der Kolodziejczak einen Schritt voraus war. Aus halbrechter Position schoss der Österreicher den Ball genau neben den linken Pfosten ins Tor.

In einer nun sehr intensiven Partie hatten beide Teams ihre Möglichkeiten. Gladbach spielte die etwas bessere aus dem Spiel heraus durch Hofmann, Schalke hatte die bessere durch einen Freistoß von Johannes Geis. Mit zwei Unentschieden ging es in die Pause — 1:1 nach Toren, wie in der Bundesliga, 2:2 nach Karten, wobei Kuipers auf beiden Seiten gnädig von einer jeweils dritten Verwarnung abgesehen hatte. 3:1 war die zweite Halbzeit am Samstag für Heckings Mannschaft ausgegangen, die unter dem 52-Jährigen einen sagenhafte Bilanz nach dem Seitenwechsel hat. Auch diesmal zeigte Borussia so viel Engagement, dass Hecking nach einer knappen Stunde von außen um etwas mehr Ruhe bat.

Johnson nutzte beinahe ein Missverständnis zwischen Thilo Kehrer und Torwart Ralf Fährmann, aber Matija Nastasic klärte aufmerksam. Ein wenig verringerte Borussia den Druck, vermutlich wäre in einem Ligaspiel mehr gekommen. So schnupperte Schalke in der 75. Minute am Siegtor, aber Yann Sommer parierte gegen Eric Maxim Choupo-Moting.

Kurz darauf war Sommer erst machtlos, als Burgstallers abgefälschter Schuss sich gegen die Latte senkte. Daniel Caligiuris Nachschuss wehrte der Schweizer herausragend mit dem Fuß ab. Es blieb beim Unentschieden, mit dem die Borussen, die Schalke in sechs Tagen zum Rückspiel empfangen, besser leben können.

(jaso)
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