Zwischen Frust und Lust Drei Borussen, die Mainz fürchten muss
Analyse | Mönchengladbach · Jonas Hofmann und Florian Neuhaus hatten positive Erlebnisse beim Inter-Spiel in der Champions League, Lars Stindl hat sich seine Reise nach Mailand sicher anders vorgestellt.
Sicherlich haben die Mainzer, der kommende Spielpartner der Borussen, mal reingeschaut in den Champions-League-Abend des Gegners, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was auf sie zukommt am Samstag (15.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei RP Online). Natürlich haben sie abgeklopft, wo anzusetzen ist, um dem Team von Marco Rose Probleme zu bereiten. Aber sie haben auch gesehen, welche Borussen einen Abend hatten, dessen Konsequenz es ist, dass sich die Mainzer vor ihnen fürchten müssen – in zwei Fällen der Fußball-Lust wegen, einmal wegen Frust.
Jonas Hofmann und Florian Neuhaus sind die Herren, die mit üppigem Rückenwind unterwegs sind in diesen Tagen. Nationalspieler sind sie kürzlich geworden. Und nun haben sie auch Debüts in der Champions League gefeiert. Neuhaus mit seinem ersten Spiel überhaupt und einem Assist, den er sich mit einem bemerkenswerten Zuspiel auf Hofmann verdiente. Höchste Präzision zeichnete seine Tat aus. Hofmann vollendete den Spielzug mit einem nicht minder genauen Abschluss, es war sein erstes Königsklassen-Tor.
Neuhaus mit einem feinem Pass auf Hofmann – das gab es schon fast auf den Tag genau vor zwei Jahren. Am 21. Oktober 2018 war ebenfalls Mainz Gladbachs Gegner, als Neuhaus Hofmann schickte und dieser für den 4:0-Endstand sorgte. Es war sein dritter Treffer an diesem Tag gegen seinen Ex-Verein. Das sind alles Aspekte, die Mainz Sorgen bereiten werden.
Und schließlich ist da Lars Stindl. Der Kapitän, der auf der Bank saß bei der Champions-League-Rückkehr der Borussen Ausgerechnet in Italien, wo er schon so tolle Europa-Abende erlebte, war er weitgehend nur Zuschauer. Doch damit nicht genug: Als Stindl in den letzten Minuten ins Spiel kam, Sekunden bevor Inter eine Ecke ausführte, fiel, kaum dass er auf dem Platz war, der 2:2-Ausgleich.
Dass sich Stindl seine Italien-Reise anders vorgestellt hatte, darf man voraussetzen. Und auch, dass er deswegen jetzt in Mainz erpicht darauf sein wird, das zu tun, was er im Training zuletzt ausführlich geübt hat: Tore schießen. Stindl hatte eine starke Quote auf dem Übungsfeld, er schoss sich den Frust von der Seele. Ein Treffer gelang, als Offensiv-Trainer Oliver Neuville flankte und Stindl per Direktabnahme vollendete. Fürchterlich schön war das.