Analyse zur Planungen bei Borussia 2019 laufen die Verträge von Hecking und sechs Spielern aus

Mönchengladbach · Sportdirektor Max Eberl und Trainer Dieter Hecking führen Vertragsgespräche. Einigen sie sich, geht es an die Kaderplanung. Einige Verträge laufen im nächsten Sommer aus. Wie es bei wem unter welchen Umständen weitergehen könnte – eine Analyse.

 Max Eberl und Trainer Dieter Hecking arbeiten gern miteinander. Nun sprechen sie über die Vertragsverlängerung.

Max Eberl und Trainer Dieter Hecking arbeiten gern miteinander. Nun sprechen sie über die Vertragsverlängerung.

Foto: imago/Jan Huebner/Jan Huebner/Voigt

Dass Max Eberl als Manager von Borussia Mönchengladbach gern mal „was Blechernes“ in Händen halten würde, ist bekannt. Und auch, dass die größte Wahrscheinlichkeit, dass das passieren kann, im DFB-Pokal-Wettbewerb besteht. Trainer Dieter Hecking hat schon erlebt, wie sich der Pokal anfühlt, da er diesen 2015 mit dem VfL Wolfsburg gewann. Offiziell wird natürlich nicht der Pokalsieg als Ziel ausgegeben, das wäre vermessen, doch ist der Ansatz dennoch eindeutig: „Möglichst weit kommen“, wollen die Borussen stets. Und damit ist zunächst einmal das Finale in Berlin gemeint. Dass der Pokalsieger fix in der Europa League mitspielt, kommt hinzu.

Dass der Pokal inzwischen auch finanziell lukrativ ist, wissen die Borussen natürlich. Das Heimspiel gegen Leverkusen am Mittwoch ist zwar nicht ausverkauft (ein voller Borussia-Park bringt im Pokal eine Zusatzeinnahme von rund 500.000 Euro), doch gibt es im DFB-Pokal bis zu zehn Millionen Euro zu verdienen. Geld, für das es durchaus gute Spieler zu kaufen gibt. Dass Eberl längst personelle Gedankenspiele durchgeht, was die Saison 2018/2019 betrifft, ist zu vermuten.

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Priorität indes hat der Trainer. Heckings Vertrag endet am 30. Juni 2019 und beide, Eberl wie Hecking, haben mitgeteilt, dass noch in diesem Jahr festgelegt werden soll, wie es weitergeht. Es wird nun konkrete Gespräche geben, in denen die Rahmenbedingungen für eine Verlängerung, die sicher das Ziel ist, abgestimmt werden. Dass Hecking mit der Systemumstellung Weichen gestellt hat für die Zukunft, liegt auf der Hand. Und auch, dass er, wenn er bleibt, gewisse personelle Vorstellungen haben dürfte. Werden sich der Trainer und der Manager einig, geht es an die konkrete Kaderplanung.

Unter anderen stehen sogenannte interne Transfers an. Mit Jonas Hofmann, dessen Kontrakt bis 2020 gültig ist, dürfte es ebenso Gespräche geben wie mit Thorgan Hazard, der ebenfalls bis 2020 vertraglich an Gladbach gebunden ist. Beide Spieler haben bereits signalisiert, dass sie sich eine weitere Zukunft als Borussen vorstellen können. Und dann sind da die „2019er“, die Herren also, deren Arbeitspapiere mit der laufenden Saison enden: Tobias Sippel, Oscar Wendt, Florian Mayer, Patrick Herrmann, Raffael und Josip Drmic.

Mit Sippel wird es weitergehen, ist er doch der perfekte zweite Mann hinter Yann Sommer. Was Oscar Wendt angeht, ist zu hören, dass er möglicherweise zurückgeht nach Schweden, weil sein Nachwuchs im nächsten Jahr zur Schule gehen wird. Allerdings ist auch eine Verlängerung um ein Jahr denkbar. Denn Andreas Poulsen, der als möglicher Wendt-Konkurrent geholt wurde, ist noch nicht bereit für die Bundesliga und wird wohl auch noch seine Zeit brauchen. Er steht beim Training „noch immer mit staunenden Augen da“, berichtete Hecking nun.

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Geht Wendt, dürfte ein starker Linksverteidiger auf dem Einkaufszettel stehen. Innenverteidiger Florian Mayer hat „oben“ wohl keine Chance mehr, es stellt sich also die Frage, ob er bei einem Zweit- oder Drittligisten eine neue Herausforderung sucht oder weiter in Gladbachs U23 Regionalliga spielt.

Josip Drmic wird wohl gehen. Er rückt zwar nun, da Alassane Plea verletzt ist, im Stürmer-Ranking nach vorn, doch eine wirklich sichere Zukunft hat der Schweizer bei Borussia nicht. Raffael hingegen könnte einen weiteren Vertrag bekommen, er ist zwar oft verletzt, aber auch mit 33 noch ein Unterschiedsspieler. Allerdings wird es um eine überschaubare Laufzeit von eventuell einem Jahr gehen

Grundsätzlich aber wird Hecking das in dieser Saison neu erarbeitete Mittelstürmer-Konzept ausbauen und Borussia daher neben Plea einen zweiten Mann für den Strafraum holen. Das könnte Niclas Füllkrug sein, der schon im Sommer ein Thema war, Hannover aber nicht verlassen durfte. „Beide hätten uns besser gemacht“, sagte Hecking am Sonntag bei „Wontorra – der Fußballtalk“ über Plea und Füllkrug, auch zuvor hatte er Füllkrugs Qualitäten nochmal lobend erwähnt. Dass Füllkrug gern Borusse geworden wäre, hat er durchblicken lassen. Der Stürmer soll in seinem vor der Saison bis 2022 verlängerten Vertrag eine Ausstiegsklausel haben, die bei 20 Millionen Euro liegen soll. Heckings Ansatz, Plea über außen kommen zu lassen, würde für einen zweiten echteren Neuner Platz bieten.

Patrick Herrmann hat sich neu aufgestellt vor dieser Saison. Dass er gern ein ewiger Borusse sein würde, hat er klargestellt. Er spielt um den neuen Vertrag und hat in der bisherigen Saison einige Pluspunkte gesammelt mit zwei Toren und zwei Vorlagen. Dass er gern mehr Einsatzzeit hätte als bisher (321 bei acht Pflichtspieleinsätzen), ist indes auch klar. Es ist alles offen bei Herrmann, doch eine weitere Zukunft bei Borussia ist denkbar. Dass er gegen Leverkusen eine Chance bekommt, ebenso. Immerhin hat er gegen Bayer schon sechsmal getroffen.

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