Borussias Österreicher Setzt Wolf den Torlauf fort, kann er sich selbst finanzieren

Mönchengladbach · Borussias offensiver Österreicher Hannes Wolf traf im Nationalteam. In Gladbach könnte bald die Kaufoption greifen. Nur noch wenige Spiele fehlen.

 Hannes Wolf

Hannes Wolf

Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Dass Tore einem Stürmer gut tun, ist Alltagspsychologie. So ist es legitim anzunehmen, dass sich die vergangene Länderspielreise für Borussias Offensivmann Hannes Wolf aus mentaler Sicht gelohnt hat. Drei Tore hat er für die U21 Österreichs in zwei Spielen erzielt. Das erste war sogar ein direkter Freistoß, also ein Treffer der Kategorie, die bei seinem niederrheinischen Arbeitgeber seit dem Abgang eines gewissen Juan Arango Mangelware geworden sind. Dass der 21-Jährige Wolf sein Talent am ruhenden Ball künftig auch mal als Borusse abruft, wäre schön.

Vor allem aber hat Trainer Marco Rose, der Wolf seit dessen 15. Lebensjahr kennt, festgestellt, dass dessen Taten im rot-weißen Dress seines Heimatlandes zur aktuellen Gesamtbefindlichkeit passen. „Er hat eine stark ansteigende Form gezeigt und hat dies zuletzt bei uns und auch in der Nationalmannschaft unter Beweis gestellt. In der U21 von Österreich hat er die beiden Spiele genutzt, um einen Rhythmus zu finden. Das ist ihm gelungen. Er hat für das junge ÖFB-Team drei Treffer erzielt, das tat ihm sicherlich gut. Ich denke, er hat an Selbstvertrauen zugelegt“, sagte Rose.

Wolfs Status quo: Er erzielte gegen RB Leipzig das Siegtor als Startelf-Teilnehmer, beim 3:4 in Leverkusen hat er eine große Großchance vergeben als eingewechselter Mann. Dass er fußballerisch den Dreh in Gladbach noch kriegen muss, haben diese beiden Spiele auch gezeigt. Möglich, dass er in den kommenden Wochen mehr Gelegenheiten dazu bekommt als bisher. Denn bis dato besteht seine Gladbach-Präsenz nur aus 351 Minuten. Nun aber fällt Jonas Hofmann längere Zeit aus und Wolf könnte am Samstag gegen Augsburg die Option für die Hofmann-Vertretung sein.

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„Er ist ein Startelf-Kandiat“, gab Rose entsprechend zu, verschleierte aber seine tatsächlichen Gedanken durch schiere Massennennung. „In Valentino Lazaro, Hannes Wolf, Breel Embolo und Patrick Herrmann haben wir in der Offensive aber genug Möglichkeiten, Qualität auf den Platz zu bringen“, sagte Rose.  Dass Wolf mit Embolo und Herrmann das Angriffstrio bildet, ist eine nicht unwahrscheinliche Variante. Lazaro könnte dennoch spielen – als rechter Verteidiger, um Stefan Lainer eine Pause zu gönnen.

Spielt Wolf, kommt er einer längerfristigen Borussen-Werdung einen Schritt näher. Nach Informationen unserer Redaktion wandelt sich die Leihe nach 15 Pflichtspieleinsätzen in eine Kaufpflicht, neun Millionen Euro würden dann im Sommer 2020 fällig, die an RB Leipzig, von wo Wolf nach Gladbach gekommen ist, überwiesen werden müssten. Elf Einsätze hat Wolf beisammen, sieben in der Bundesliga, drei in der Champions League und einen im DFB-Pokal. Vier fehlen somit, doch könnte das Thema schnell durch sein, schon im Königsklassen-Heimspiel gegen Inter Mailand am 1. Dezember.

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Foto: Dirk Päffgen

Dass Wolf seine Zukunft bei Borussia sieht, sagte er Ende August unserer Redaktion. Kurios: Wenn er seinen Torlauf aus dem U21-Nationalteam fortsetzt in der Bundesliga und in der Königsklasse, könnte er sich theoretisch selbst finanzieren. Denn sollten unter anderem Tore von ihm dafür sorgen, dass es die Borussen ins Achtelfinale der Königsklasse schaffen, würde das 9,5 Millionen Euro einbringen. Oder übersetzt nach Ablösesummen: einen Wolf. Im edelsten anzunehmenden Fall mit einem Freistoßtor.

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