Schwache Leistungen als Joker Borussia-Neuzugang Wolf hinterlässt Fragezeichen

Mönchengladbach · Hannes Wolf startete stark bei Borussia, wurde zuletzt aber immer schwächer. Besonders gegen Real zeigte er keine gute Leistung. Marco Rose ist aber weitgehend zufrieden und macht ihm Hoffnung für das Spiel gegen Leipzig.

Hannes Wolf erlebte gegen Real Madrid einen enttäuschenden Abend.

Hannes Wolf erlebte gegen Real Madrid einen enttäuschenden Abend.

Foto: AP/Martin Meissner

Der Start von Hannes Wolf war verheißungsvoll. „Schnell umschalten, schnell nach vorne spielen, wenig Zeit am Ball haben – das liegt mir. Deshalb glaube ich, dass das hier passen wird“, sagte der Leih-Neuzugang bei seiner ersten Pressekonferenz als Borusse. Seine ersten Testspiele bestätigten diese Meinung, Wolf war sofort auffällig, schoss Tore und machte den Eindruck, eine große Verstärkung für die Gladbacher sein zu können. Doch seit dem Saisonstart hat sich das Bild verändert.

In den ersten beiden Partien gegen Oberneuland (8:0) und in Dortmund (0:3) gehörte Wolf zur Startelf, gut spielte er nicht und so blieb ihm in der Folge nur die Joker-Rolle. In den folgenden sechs Pflichtspielen kam er zwar jedes Mal zum Einsatz, insgesamt aber nur 78 Minuten. Diese Zeit nutzte er nicht, Wolf wirkte wie ein Fremdkörper. Besonders schwach war sein Auftritt gegen Madrid. In seinen elf Minuten hatte der 22-Jährige mehrere Ballverluste, auch bei äußerst aussichtsreichen Konter-Situationen. Auch diese Momente waren ein Grund dafür, dass Borussia in dieser Zeit den 2:0-Vorsprung noch abgab und am Ende nur 2:2 spielte.

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Foto: Dirk Päffgen

Nun wird Wolf es zukünftig besser machen wollen. Er will den Borussen beweisen, dass er eine Verstärkung für sie ist. Die Fragezeichen, die gerade entstehen, wird er wegspielen wollen. Und das am besten schon am kommenden Wochenende. Da geht es für Wolf gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber. Denn aktuell gehört er noch offiziell RB Leipzig, das am Samstag im Borussia-Park (18.30 Uhr) zu Gast ist.

Nach einem enttäuschenden Jahr bei den Sachsen kam er im Sommer nach Gladbach, um zur alten Stärke, die er schon unter Marco Rose in Salzburg gezeigt hatte, zurückzukehren. „Er ist sehr gut angekommen, hat eine hervorragende Vorbereitung gespielt und hat schon Lust auf mehr gemacht. Ich bin einverstanden mit Hannes, trotzdem muss ich auch nochmal sagen, dass er nach einer langen Verletzung hierhin gekommen ist, er hat ein Jahr lang nicht gespielt“, sagte sein ehemaliger und nun wieder aktueller Coach. „Er muss sich neu eingewöhnen, das braucht alles ein wenig Zeit. Dazu kommt, dass er in eine Mannschaft gekommen ist, die eine hohe Qualität hat mit einer sehr anständigen Konkurrenzsituation.“

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Doch Rose macht Wolf auch Hoffnung, am Samstag wieder in die Startelf rücken zu können. „Hannes ist eine Option, Tony Jantschke ist eine Option, Laci Bénes ist eine Option. Wir haben da schon eine große Auswahl und wir werden sehen, wer es am Samstag sein wird“, sagte der 44-Jährige, für den die Duelle mit Leipzig, seiner Heimatstadt, in der seine Familie nach wie vor lebt, auch immer eine Besonderheit sind.

Für ihn und seinen Spieler Wolf werden es entscheidende Wochen. Borussia hat jetzt in der Bundesliga mit Leipzig und Bayer Leverkusen (8. November, 18 Uhr) zwei direkte Konkurrenten im Kampf um die Champions League als Gegner. In der Königsklasse werden die Spiele gegen Schachtar Donezk (3. und 25. November).

Spätestens nach der Länderspielpause wird Wolf dann ganz sicher auch seine Chance in der Startelf bekommen. Zwischen dem 21. November und dem 22./23. Dezember (2. Runde im DFB-Pokal) stehen insgesamt zehn Partien an. Borussia wird in dieser Zeit einen Hannes Wolf in Top-Form brauchen. Spätestens dann kann er aus den Fragezeichen Ausrufezeichen machen.

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