Borussia Mönchengladbach Xhaka erwartet kampfstarke Eintracht

Mönchengladbach · Der Mittelfeldspieler aus der Schweiz ist mit Mönchengladbach im neuen Jahr noch sieglos. Das wollen die Borussen heute beim Aufsteiger und Tabellenletzten Braunschweig ändern.

Granit Xhaka hat noch viel vor in diesem Jahr. Er hat sich mit dem Nationalteam der Schweiz für die Weltmeisterschaft qualifiziert. In Brasilien, das hat er längst angekündigt, wollen er und die anderen Eidgenossen das Überraschungsteam sein. Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld hat viel Qualität, so sieht es auch Xhakas Trainer in Mönchengladbach, Lucien Favre. Viele der Spieler sind wie Xhaka, der albanische Wurzeln hat, "Secondos", Kinder von Einwanderern. Weswegen, was den Fußball angeht, der Volksentscheid der Schweizer gegen die Masseneinwanderung, seltsam anmutet.

Themen wie diese hat Xhaka, 21, natürlich im Hinterkopf. "Aber momentan interessiert mich das nicht, ich konzentriere mich auf Gladbach", versichert er. Und hier, bei Borussia, läuft es derzeit nicht so, wie sich das der ehrgeizige Xhaka vorstellt. Fünf Spiele gab es in diesem Jahr — und keines wurde gewonnen. "Wir haben jetzt zweimal nach einer Führung unnötige Tore und noch den Ausgleich bekommen. Wir sind alle momentan ein bisschen enttäuscht", gesteht Xhaka vor dem Spiel bei Eintracht Braunschweig (heute, 15.30 Uhr, Live-Ticker).

Die Lösung des Gladbacher Punkte-Problems liegt, wie immer im Fußball, auf dem Platz. "Wir hoffen, dass wir jetzt irgendwann eine Serie starten können — und damit vielleicht in Braunschweig anfangen können", sagt Xhaka. Die Borussen treten heute beim Aufsteiger und Tabellenletzten an und sind, angesichts der Tabelle, des Kaders und aller anderen Faktoren Favorit. Was aber nicht bedeutet, dass zwangsläufig ein Sieg herauskommt, denn ein Team, das gegen den Abstieg kämpft, ist zuweilen unberechenbar. "Die Braunschweiger haben eine gute Phase gehabt, haben ein paar Spiele gewonnen und sind zu Hause schwer zu schlagen. Die Eintracht wird um jeden Ball kämpfen", vermutet Xhaka.

Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Borussen dagegenhalten müssen. Präsidiumsmitglied Hans Meyer, der in Gladbach zweimal als trainierender Krisenmanager tätig war, gibt einen ziemlich sinnvollen Ratschlag: "Die Tendenz der letzten Wochen muss uns alarmieren und es muss ihr energisch entgegengewirkt werden", sagte er, wobei "energisch" das entscheidende Wort ist. Hätten die Borussen zuletzt in Bremen (1:1) und gegen Hoffenheim (2:2) etwas energischer gespielt, wären die Führungen vielleicht nicht abhanden gekommen, und die Trendwende wäre längst geschafft. So aber gab es aus fünf Spielen der Rückrunde nur zwei Punkte — "das ist keine zufriedenstellende Bilanz", wie Meyer betont.

Gleichwohl haben die Gladbacher 35 Punkte beisammen und inklusive des heutigen noch zwölf Spiele vor sich. Punkte gibt es also noch reichlich zu holen, nur sollte die Sieglos-Serie von nun sieben Spielen am Stück nicht noch viel länger werden. Das zermürbt das Selbstvertrauen. Darum wäre es wichtig, den Braunschweiger Abstiegskämpfern nicht den vierten Heimsieg der Saison zu gönnen.

Was Leverkusen, Hoffenheim und der HSV, die in Braunschweig verloren, falsch gemacht haben, wollen die Borussen richtig machen. Xhaka weiß, worauf es in der hitzigen Atmosphäre im alten Stadion an der Hamburger Straße ankommt: "Unser Ziel ist, die ersten drei Punkte 2014 holen. Das müssen wir schaffen, indem wir Zweikämpfe gewinnen, uns wehren und vielleicht noch ein bisschen aggressiver spielen als sie." Meyer hat nichts anderes gesagt.

(RP)
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