Plea und Ginter treffen Gladbach siegt im Krisen-Gipfel 2:0 gegen Hertha BSC

Mönchengladbach · Mit Adi Hütters Vertreter Christian Peintinger an der Linie siegte Borussia im Krisengipfel gegen Hertha BSC 2:0. Alassane Plea traf per Elfmeter, Matthias Ginter mit dem Kopf. 30.675 Fans feierten den wichtigen Sieg.

Bundesliga: Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC - die Bilder des Spiels
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Gladbach - Hertha: die Bilder des Spiels

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Borussia Mönchengladbach hat einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf geschafft. Gegen den direkten Konkurrenten Hertha BSC gab es einen verdienten 2:0-Erfolg. Damit haben die Gladbacher den Vorsprung auf den Relegationsrang 16, den der VfB Stuttgart nun innehat, mit nun 30 Punkten auf sieben Zähler ausgebaut.

Trainer Adi Hütter fehlte wegen seiner Corona-Infektion, Christian Peintinger vertrat seinen Chef an der Linie. Die Gladbacher setzten auf ein 3-4-2-1-System. Der Ex-Herthaner Luca Netz rückte für den gesperrten Ramy Bensebaini auf dem linken Flügel ins Team, vorn kam Breel Embolo für den verletzten Jonas Hofmann neben Alassane Plea und Marcus Thuram zum Einsatz. Jordan Beyer ergänzte die defensive Dreierkette, Christoph Kramer musste auf die Bank. Dort saß erstmals auch wieder Kapitän Lars Stindl.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC: Noten und Einzelkritik der Fohlen
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Borussia - Hertha BSC: die Fohlen in der Einzelkritik

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Stadionsprecher Torsten Knippertz schwor die 30.675 Fans im Borussia-Park auf den Krisengipfel ein, die Hymne „Die Elf vom Niederrhein“ kam dank der größten Kehlen-Anzahl so kräftig wie seit langem nicht rüber. Den ersten Torschuss gab nach vier Minuten Embolo ab nach einer Ablage Thurams, doch war zu wenig Druck auf dem Ball, Torwart Marcel Lotka griff zu. Glück hatte der Hertha-Schlussmann nach zehn Minuten, als ein Embolo-Drehschuss am Pfosten abprallte.

Die Gladbacher waren bemüht, Hertha unter Druck zu setzen mit einem möglichst schnellen Tor. Nach 14 Minuten setzte sich Thuram im Berliner Strafraum über links durch, schoss aber den Ball nach seinem Solo über das Tor. Eben dies tat er auch, als er in der 21. Minute den Ball am Berliner Strafraum erobert hatte.

Thuram war der aktivste Borusse – und erarbeitete in der 24. Minute nach einem feinen Embolo-Pass einen Elfmeter, als er nach einer Grätsche von Marc Oliver Kempf zu Boden ging. Schiedsrichter Florian Badstübner entschied zunächst auf Weiterspielen, revidierte seine Meinung dann aber nach Ansicht der Videobilder. Die drei etatmäßigen Elfmeterschützen Stindl, Bensebaini und Hofmann fehlten, so übernahm Plea den Job und traf in die Tormitte zum 1:0. Der Jubel war groß.

Von Hertha kam kaum etwas nach vorn. Allein ging es den Gästen darum, das Spiel der Borussen zu hemmen. Die aber wirkten wild entschlossen. Die Gladbacher hätten kurz vor der Pause das 2:0 schaffen müssen, doch nach einem öffnenden Plea-Pass war Thuram vor Lotka nicht konsequent. So brachten neun Torschüsse bis zur Pause nur das eine Tor.

Es galt, stabil zu bleiben. Das verspielte 2:0 in Stuttgart war noch in bester Erinnerung. Doch standen nun die Fans hinter dem Team, immer wieder gab es Applaus, auch wenn Bälle „nur“ erobert oder geblockt wurden. Das half den Borussen. Ein Plus war das offensive Trio Embolo/Plea/Thuram: engagiert, aktiv und an allen gefährlichen Szenen beteiligt. Stark war auch der entschlossene Koné vor der Abwehr.

Hertha kam engagierter aus der Pause, die Borussen waren nun gefordert, sich nicht wieder so extrem zurückdrängen zu lassen wie in Stuttgart. In der 54. Minute hatte Berlin die bis dahin beste Chance, aber Yann Sommer reagierte stark beim Kopfball von Kempf und hielt das 1:0 fest.

Auf der anderen Seite reagierte Lotka bei einem Schuss von Joe Scally ebenfalls ganz stark, die folgende Ecke von Netz aber beförderte Matthias Ginter per Kopf zum 2:0 ins Tor. Der Jubel der Gladbacher zeigte den Grad der Erlösung in diesem Moment. Und für Netz war es ein Scorerpunkt gegen den „Ex“.

Die Fans sangen selig „Mönchengladbach olé“, die Borussen ließen sich nicht mehr beirren. Am Ende feierte Stindl sogar noch sein Comeback. Und Ersatz-Cheftrainer Christian Peintinger gewann wie früher in Frankfurt bei Inter Mailand auch das zweite Spiel als Vertreter Adi Hütters. Es war ein rundum gelungener Fußball-Abend in Gladbach. Für Herthas Trainer Tayfun Korkut jedoch, so war am Rande des Spiels zu hören, könnte es das letzte Mal auf der Berliner Bank gewesen sein.

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