Zu Hause gegen Hertha wieder nur 1:1 Kapitän Embolo rettet Borussia einen Punkt

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach bleibt zu Hause ungeschlagen, ist aber zum vierten Mal nicht über ein 1:1 hinausgekommen. Der Liga-Alltag gegen Hertha BSC nach dem historischen Champions-League-Erfolg war beschwerlich.

Bundesliga 2020/21: Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC - die Bilder des Spiels
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Borussia - Hertha: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Borussia hat gegen Hertha BSC nur ein 1:1 erreicht. Breel Embolo verhinderte mit seinem zweiten Bundesliga-Tor eine Heimniederlage. Er glich die Führung der Berliner in der 70. Minute aus. Erneut verpasst Gladbach damit den Sprung auf einen Europacupplatz.

Marco Rose wirbelte sein Team im Vergleich zum Champions-League-Spiel bei Real Madrid gehörig durcheinander. Sogar ein neuer Torhüter war dabei. Yann Sommer pausierte aus Gründen der Belastungssteuerung, dafür kam Tobias Sippel erstmals seit dem 11. Februar 2018 (0:1 beim VfB Stuttgart) in der Bundesliga zum Einsatz. Auch Valentino Lazaro, Denis Zakaria, Hannes Wolf, Patrick Herrmann und Ibrahima Traore, der zuletzt am 16. Juni gegen Wolfsburg zur Startelf gehört hatte, waren neu dabei.

Für Embolo war es eine besondere Konstellation. Weil neben Sommer auch Lars Stindl nicht auf dem Feld stand, war der Schweizer erstmals Kapitän der Gladbacher Mannschaft. Vor der Saison hatten ihn die Kollegen zum dritten Spielführer gewählt, als solcher hatte er Abwehrchef Matthias Ginter abgelöst.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC: die Noten mit Einzelkritik
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Borussia - Hertha: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

Mit Dribbelstärke (Traoré), Speed (Herrmann), Nickligkeit (Wolf) und Wucht (Embolo) wollte Rose die von ihm als „unangenehmer Gegner“ eingestufte „Alte Dame“ knacken. Die jedoch war erstmal standhaft und verteidigte sicher. Man merkte dem Borussen-Spiel an, dass diese Mannschaft so noch nicht groß zusammengespielt hatte. Es fehlte der rote Faden im Spiel, nur selten gab es große Zusammenhänge. So war es auch bei Hertha, die Berliner versuchten es über schnelle Umschaltaktionen. Richtig produktiv waren sie dabei nicht, wenn mal was ging, fehlte die letzte Konsequenz.

Alles in allem war es hektisch. Die besten Chancen gab es nach Fernschüssen. Zunächst lenkte Sippel einen Schuss von Peter Pekarik zur Ecke, dann musste sich auf der anderen Seite Alexander Schwolow doch ganz gut strecken beim Schuss von Wolf, der sich ansonsten aber zahlreiche Fehlpässe als Zehner erlaubte. Die Qualität des offensiven Geschehens fasste zur Pause die Expected-Goals-Statistik zusammen: 0,1 zu 0,2 stand es da, ein Feuerwerk war das Spiel definitiv nicht bis dahin.

Zwei Minuten nach der Pause gab es dann aber, um im Bild zu bleiben, eine erste Rakete: Matteo Guendouzi knallte den Ball in den Torwinkel, Sippel hatte keine Abwehrchance. Dass der Herthaner aber, bedient von Vladimir Darida, seinen sehenswerten Schuss ansetzen durfte, lag daran, dass zuvor Zakaria den Ball an der eigenen Strafraumgrenze leichtfertig vertändelt hatte, es war der zweite Ballverlust dieser Art, den er sich an diesem Nachmittag gönnte.

Nun lief Borussia dem Rückstand hinterher. Sie verstärkte das Bemühen in Richtung Tor, brachte immer wieder Bälle in den Strafraum, doch entweder fehlte die nötige Schärfe oder die richtige Präzision. Der Alltag nach dem historischen Einzug ins Achtelfinale der Champions League war extrem beschwerlich und die Rotations-Masche, die Roses dieses Mal gewählt hatte, zog nicht. Borussias Trainer hatte aber noch einige Optionen auf der Bank, seine gesamte „erste Welle“ mithin.

Doch die Herren auf dem Rasen näherten sich vorerst dem Tor. Erst schoss Wolf knapp am langen Pfosten vorbei, dann lupfte Herrmann den Ball über Schwolow, doch Dedryck Boyata klärte noch vor der Linie und schließlich hielt Schwolow einen Herrmann-Freistoß. Dann setzte Rose sein Zeichen: Stefan Lainer, Markus Thuram und Alassane Plea kamen in der 64. Minute, um mehr Druck über den Flügel und mehr Gefahr vor dem Tor zu erzeugen. Es war wie in Mainz, auch da ließ Rose die Muskeln spielen, nachdem er seine Top-Leute zunächst geschont hatte. Borussia siegte noch 3:2 damals.

Jetzt schnürte sie die Gäste erstmal noch mehr ein als zuvor schon. Der Erfolg stellte sich ein – durch Embolo, der den Ball nach einer Kopfballvorlage von Matthias Ginter ins Tor bugsierte. Der Kapitän ging voran, nun kämpfte Hertha um den einen Punkt. Den behielt sie dann auch, zum vierten Mal in dieser Saison kam Gladbach im eigenen Stadion nur zu einem 1:1, erstmal allerdings nicht nach einer Führung. Vier Punkte beträgt aktuell der Abstand auf die Champions-League-Ränge.

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