Zwei Elfer, einmal Gelb-Rot 5:2! Borussia entscheidet ereignisreiches Derby für sich

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach hat im Derby einen 5:2-Sieg gegen den 1. FC Köln eingefahren. Gladbach sorgte mit einem Doppelschlag vor und nach der Pause für die Vorentscheidung. Schiedsrichter Sven Jablonski hatte im ersten Durchgang zweimal auf Elfmeter entschieden und Kölns Florian Kainz mit Gelb-Rot vom Platz gestellt.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik zum 5:2 gegen 1. FC Köln
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Borussia - Köln: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

Borussia Mönchengladbach hat das 94. Bundesliga-Duell mit dem 1. FC Köln am Sonntag mit 5:2 für sich entschieden. Die Gladbacher bogen mit einem Doppelschlag vor und nach der Pause auf die Siegerstraße ein und beendeten damit die Negativserie von drei Derby-Pleiten in Folge.

Kölns Trainer Steffen Baumgart hatte seine Startelf im Vergleich zum Conference-League-Spiel gegen Partizan Belgrad erneut auf sieben Positionen geändert – damit schickte er die Elf ins Rennen, die in der Vorwoche Borussia Dortmund mit 3:2 geschlagen hatte. Gladbachs Coach Daniel Farke tauschte nach dem 1:5 in Bremen kein einziges Mal.

Bevor die 54.042 Zuschauer im ausverkauften Borussia-Park die erste Torchance zu sehen bekamen, hatte Schiedsrichter Sven Jablonski bereits einmal Gelb gezeigt. Gladbachs Kapitän Lars Stindl sah sie für ein Foul an Benno Schmitz, Jablonski hatte den 22 Spielern auf dem Rasen damit früh die Grenze aufgezeigt – und sollte im Spielverlauf noch häufiger im Mittelpunkt stehen.

Marcus Thuram war es, der in der zehnten Minute nach einem starken Dribbling vom linken Fünfereck aus spitzem Winkel abschloss, aber an FC-Keeper Marvin Schwäbe scheiterte. Kurz darauf setzte Jablonski seine Linie fort, Kölns Florian Kainz wurde für ein zu hartes Einsteigen gegen Joe Scally ebenfalls mit Gelb bestraft.

BorussiaMönchengladbach - 1.FC Köln: die Bilder vom Derby
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Borussia - Köln: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marius Becker

Beide Teams kamen in der Anfangsphase zwar immer wieder in die Nähe des Strafraums, doch spätestens da konnten die Hereingaben jeweils von der gegnerischen Defensive geklärt werden. Nicht so in der 27. Minute, als eine Ecke des Nationalspielers Jonas Hofmann in der Mitte Marvin Friedrich fand, der den Ball mit dem Schulterblatt aus kurzer Distanz unhaltbar für Schwäbe zur Führung im Tor unterbrachte und vor der eigenen Nordkurve gefeiert wurde.

Die Freude über das 1:0 war auf den Rängen noch in vollem Gange, als Hofmann auf der anderen Seite einen Ball im eigenen Strafraum klären wollte, dabei aber den hereinrauschenden Kainz übersah und am Fuß traf. Jablonski ließ zunächst weiterspielen, zeigte nach dem Einschalten des Videoassistenten aber auf Elfmeter - eine korrekte Entscheidung. Kainz trat gegen Yann Sommer an und verwandelte sicher in der rechten unteren Ecke.

Die mitgereisten FC-Fans feierten den Ausgleich mit Gesängen und Pyrotechnik im eigenen Block. Vor der Partie war es weitestgehend ruhig geblieben, die Polizei Mönchengladbach hatte zwar Sachbeschädigungen in Zügen und Bussen sowie eine leicht verletzte Person im Zug gemeldet, doch zu Vorfällen zwischen beiden Fanlagern war es vor dem Anpfiff nicht gekommen.

Als alles auf ein 1:1 zur Pause hinauslief, gab es im Strafraum das nächste Duell zwischen Hofmann und Kainz, dieses Mal allerdings vor dem Tor der Gäste. Beide wollten mit dem Kopf zum Ball, Kainz erwischte Hofmann dabei mit dem Ellenbogen am Kopf. Jablonski brauchte dieses Mal nicht den Hinweis des Videoassistenten, sondern entschied sofort auf Strafstoß. Für Kainz hatte das schwere Folgen: Der Österreicher flog in seinem 100. Pflichtspiel für Köln mit Gelb-Rot vom Platz.

Borussia Mönchengladbach: Derby-Helden gegen den 1. FC Köln
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Das sind Borussias Derby-Helden gegen Köln

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Foto: dpa/Maja Hitij

Der nächste Rückschlag für Baumgarts Team, das ab der 40. Minute ohne ihren besten Torschützen Dejan Ljubicic auskommen musste, der nach einem Zusammenprall mit Ramy Bensebaini ausgewechselt werden musste. Bensebaini konnte weiterspielen und verwandelte den Elfmeter in einer bis dahin ausgeglichenen Partie zum 2:1 für die Gladbacher.

Nach der Pause setzte Farkes Mannschaft die Kölner gleich unter Druck und wurde prompt mit dem nächsten Treffer belohnt. Julian Weigl eroberte den Ball in der gegnerischen Hälfte, Stindl nahm diesen auf, überlegte nicht lange und schoss den Ball aus 20 Metern sehenswert in die lange Ecke. 3:1 hieß es nach 46 Minuten, damit hatten die Borussen in Überzahl direkt das nächste Ausrufezeichen gesetzt.

Die Partie kannte nun nur noch eine Richtung, doch Marcus Thuram ließ innerhalb von vier Minuten zwei gute Chancen auf das nächste Tor liegen. So dauerte es bis zur 76. Minute, ehe Ramy Bensebaini eine starke Kombination der Gladbacher zum 4:1 vollendete. Für Vorlagengeber Hofmann, der den Ball von der rechten Seite flach in den Strafraum gebracht hatte, war es der dritte Assist.

In der Schlussphase nahmen die Borussen den Fuß etwas vom Gas, Farke nutzte die Gelegenheit, noch mehrmals zu wechseln. Der eingewechselte Stefan Lainer ging nach einem langen Einwurf am Fünfer nicht entschlossen genug in den Zweikampf, was der ebenfalls ins Spiel gekommene Denis Huseinbasic zum 4:2 nutzte. Der Endstand war das allerdings noch nicht, denn Thuram durfte dann doch noch jubeln. Der Franzose erzielte in der Nachspielzeit das 5:2.

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