„Haben uns heiß gemacht“ Gladbach-Fans senden unmissverständliche Derby-Botschaft

Mönchengladbach · Nach dem Spiel gegen Werder Bremen machten Borussias Fans ihrer Mannschaft klar, was sie von ihr im Derby beim 1. FC Köln erwarten. Während Gladbach mit dem zweiten Derbysieg den endgültigen Stimmungskiller verhindern muss, steht Köln noch mehr unter Druck.

Borussia Mönchengladbach: Zuschauer-Schnitt seit 2004
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Der Zuschauer-Schnitt im Borussia-Park

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Das 2:2 gegen Werder Bremen war für die Fans von Borussia Mönchengladbach am Freitagabend schnell abgehakt. Wenige Minuten nach dem Abpfiff, als sich die Mannschaft vor der Nordkurve für die Unterstützung bedankte, begannen die Gladbach-Anhänger damit, die Profis auf das Derby einzuschwören.

Die Botschaft war eindeutig: Nicht zu lange mit den negativen Dingen aufhalten, sondern positiv auf das Köln-Spiel blicken und den zweiten Derbysieg der Saison nach Hause bringen, um einen endgültigen Stimmungskiller zu verhindern. Jonas Hofmann sagte anschließend: „Es waren motivierende Worte, wie es immer der Fall ist, wenn es ans Derby geht. Sie haben uns heiß gemacht und gesagt, dass wir alles gemeinsam durchstehen. Wir fahren als eine Einheit gemeinsam nach Köln und treten dort mit breiter Brust auf, um was mitzunehmen.“

Durch die bevorstehende Länderspielpause richtet sich der Blick bereits etwas früher als gewohnt auf das 96. Derby zwischen beiden Teams in der Bundesliga. Für die Fans war das Bremen-Spiel die letzte Gelegenheit, den Spielern klarzumachen, was sie von ihnen erwarten. Gladbachs Torhüter Jonas Omlin steht vor seinem ersten Derby, doch die Bedeutung scheint dem 29-Jährigen bereits nach zwei Monaten im Klub klar zu sein.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik gegen Werder Bremen
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Borussia - Bremen: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marius Becker

„Wir müssen zusehen, dass wir einen richtig geilen Biss an den Tag legen, wenn wir nach Köln fahren, und dort unbedingt Punkte holen. Das ist für die Fans und den Verein enorm wichtig, ich will den ersten Derbysieg mit Gladbach feiern“, sagte Omlin. Beim 5:2-Erfolg im Hinspiel hütete Yann Sommer noch das Tor, es war sein letztes Pflichtspiel im Borussia-Park.

Während Omlin und seine Mitspieler sich immerhin mit einem Punkt in die Pause verabschiedeten, müssen die Kölner eine 1:6-Klatsche bei Borussia Dortmund verarbeiten – und werden dadurch in zwei Wochen vor eigenem Publikum Wiedergutmachung betreiben müssen, was für zusätzliche Brisanz sorgt. Kölns Trainer Steffen Baumgart wollte am Samstag aber noch nichts vom Derby wissen. „Ich glaube, wir sollten heute nicht über das reden. Es wird ein besonderes Spiel. Wir müssen gucken, dass wir wieder ins Fahrwasser kommen“, sagte er.

Aktuell stehen die Kölner mit 27 Punkten (Gladbach hat 31) auf Rang 13. Also dort, wo Borussia selbst mit dem minimalsten Saisonziel („Platz sieben bis zwölf“) nicht hin will. Kölns Abstand auf den Relegationsplatz beträgt sechs Punkte, würde mit einer Derbyniederlage möglicherweise aber weiter schrumpfen. „Man merkt den Jungs schon an, dass sie in der ein oder anderen Situation ins Nachdenken kommen. Ich bin doppelt gefragt und muss doppelt Antworten geben“, sagte Baumgart. Daniel Farke und seine Mannschaft haben von den Fans den Auftrag, die Kölner weiter ins Grübeln zu bringen und nicht wie so oft ein Aufbaugegner zu sein.

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