Plakat gegen Leipzig-Trainer Borussia-Fans beleidigen Rangnick - mehrere Festnahmen

Mönchengladbach · Nach einem geschmacklosen Spruchband gegen Trainer Ralf Rangnick vom Bundesligisten RB Leipzig hat es in Mönchengladbach mehrere Festnahmen gegeben. Auch die Vereine haben bereits reagiert.

Borussia Mönchengladbach: Fans protestieren gegen RB Leipzig
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Borussia-Fans protestieren gegen RB Leipzig

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Schon vor der Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig gab es den ersten Aufreger. In der Nordkurve präsentierten einige Anhänger der Fohlenelf Banner, auf denen scharfe Kritik gegen das Geschäftsmodell RB Leipzig zu lesen war. Außerdem gab es demonstrative Pfiffe gegen die Akteure der Sachsen.

Auf einem Banner beleidigten die Borussia-Fans den Trainer von RB. „Trotz Burnout und null Akzeptanz - ein Leben voller Ignoranz“, prangerte dort unter anderem.

Gladbachs Pressesprecher Markus Aretz bestätigte, dass es mehrere Festnahmen gab. "Wir wollen nicht, dass solche Banner gezeigt werden. Wie das ins Stadion gekommen ist, kann ich nicht sagen. Ich kann nur sagen, dass es diverse Festnahmen durch unseren Ordnungsdienst und die Polizei gegeben hat", sagte Aretz nach dem Spiel gegen Leipzig (1:2).

Rangnick reagierte mit Unverständnis. "Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle zu lesen. Aber beim einen oder anderen frage ich mich schon, wie solche Banner überhaupt ins Stadion reinkommen. Mit Verlaub, das verstehe ich nicht", sagte der Coach.

Rangnick war im September 2011 wegen Erschöpfung als Schalke-Trainer zurückgetreten. "Diese Leute wird es auch nicht interessieren, dass ich zwischen meinem sechsten und 18. Lebensjahr in Gladbach-Bettwäsche geschlafen habe", sagte Rangnick.

Auch die Borussia reagierte mit Unverständnis. "Das ist unsere Gesellschaft. Der Respekt wird weniger. Bei denen, die so etwas schreiben, muss man fragen, ob die einen IQ von minus Null haben", sagte Trainer Dieter Hecking: "Wenn man ins Persönliche geht, habe ich null Verständnis. Das ist für mich unsäglich. Wir können noch so viel erzählen, zur Einsicht werden diese Leute nicht kommen."

Gladbachs Sportdirektor Max Eberl meinte: "Meinungsfreiheit ist das eine. Aber so etwas gehört sich nicht. Wenn Menschen krank sind, darf das nicht Grund einer Verunglimpfung sein. Man kann zu RB stehen, wie man will. Aber die Personen haben damit nichts zu tun."

(mit sid)
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