Fans sorgen für Spielunterbrechung in Berlin Borussia-Anhänger im Block kollabiert

Berlin · Kurz vor Abpfiff der Partie zwischen Union Berlin und Borussia Mönchengladbach kam es zu einer kurzen Spielunterbrechung. Fans der Fohlenelf waren über den Zaun geklettert – weil ein Anhänger wohl in Lebensgefahr schwebte.

 Der Gästeblock im „Stadion An der Alten Försterei“.

Der Gästeblock im „Stadion An der Alten Försterei“.

Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Es war ein durchaus intensives Wochenende für die Anhänger von Borussia Mönchengladbach in Berlin. Bereits am Samstagvormittag gab es unschöne Szenen auf einer Spreerundfahrt, auf der Fans der Fohlenelf von Unbekannten mit Steinen, Eiern und Fäkalien beworfen wurden.

Im Stadion von Union schossen aber auch die Gladbacher Fans deutlich über das Ziel hinaus. Nachdem eine Choreographie der Gäste im „Stadion An der Alten Försterei“ zu bestaunen war, wurde ein Banner mit dem Schriftzug „ACAB“ („All cops are bastards“) gehisst. Außerdem wurde Pyrotechnik gezündet.

Bundesliga 19/20: Union Berlin - Borussia: die Bilder des Spiels
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Foto: dpa/Andreas Gora

Unübersichtlich wurde es am Ende des Spiels. Borussia-Fans waren über einen Zaun in den Innenraum des Stadions geklettert. Schiedsrichter Felix Brych unterbrach die Partie daraufhin, Gladbachs Kapitän Lars Stindl versuchte die Anhänger zu beruhigen. Nach dessen Intervention kehrten die Fans wieder in den Gästeblock zurück.

Warum es zu der Aktion kam, war zunächst unklar. Beide Vereine pflegen eine intensive Fan-Freundschaft. Angeblich soll ein Fan einen Schwächeanfall erlitten haben und einige Anhänger wollten ihren Hilferufen bei den Ordnern offenbar auf diese Weise Nachdruck verleihen. Diese Darstellung bestätigt nun auch die Fanhilfe. Ein Sprecher des Vereins erklärte unserer Redaktion: „Ein Fan war bewusstlos kollabiert und lag mit verdrehten Augen im Block. Einige Fans probierten den Ordnungsdienst darauf aufmerksam zu machen, dieser nahm die Zurufe nicht ernst und reagierte mit einer Mischung aus Achselzucken und Lachen. Aus Angst vor der lebensbedrohlichen Situation sprang dann erst ein Vertreter in den Innenraum, um den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Diejenigen hatten in dem Moment schlicht Angst vor nicht weniger als einem Todesfall in ihrer Mitte und wussten sich nicht anders zu helfen.“ Der Fan soll mittlerweile wieder in einem gesundheitlich stabilen Zustand sein.

(RP)
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