Ex-Borusse bei Roda Kerkrade Wie Roel Brouwers zum 100-Prozent-Cheftrainer wurde

Kerkrade · Roel Brouwers hat bei Roda Kerkrade erstmals als verantwortlicher Trainer an der Linie gestanden. Der frühere Verteidiger von Borussia Mönchengladbach sah dabei einen Sieg seiner Mannschaft in der zweiten niederländischen Liga bei AZ Alkmaar II.

Roel Brouwers bei seinem ersten Spiel als verantwortlicher Trainer bei Roda Kerkrade. 

Roel Brouwers bei seinem ersten Spiel als verantwortlicher Trainer bei Roda Kerkrade. 

Foto: Ja/Roda JC/Proshots

Corona hat dafür gesorgt, dass Borussia Mönchengladbachs früherer Verteidiger Roel Brouwers seine erste Cheftrainer-Erfahrung gemacht hat. Der 39-Jährige ist U18-Trainer und Co-Trainer des Profiteams beim niederländischen Zweitligisten Roda Kerkrade.

Sein Chef Jurgen Streppel musste Anfang des Jahres in Corona-Quarantäne wegen eines positiven Corona-Tests in seinem Umfeld, gleiches galt für den anderen Co-Trainer Remond Strijbosch und Torwart-Trainer Rein van Duijnhoven, früher Keeper beim VfL Bochum. Und so war Brouwers für ein Spiel Chef an der Linie des Klubs aus Limburg.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Da stand er dann mit konzentriertem Blick und verschränkten Armen, so zeigt ihn ein Foto während des Spiels bei AZ Alkmaar II. Was Brouwers auf dem Spielfeld sah, gefiel ihm. Zum Beispiel, als sein Team Glück hatte, als der Ball nach einem feinen Schuss des Gegners an der Unterkante der Latte landete, aber nicht ins Tor prallte, sondern zurück ins Spiel. Und, als Patrick Pflücke, im Sommer 2020 vom KFC Uerdingen zu Roda gewechselt, per Kopf das 1:0-Siegtor erzielte.

Dass ausgerechnet ein deutscher Spieler bei Brouwers Debüt-Sieg das entscheidende Tor machte, passt durchaus, schließlich verbrachte Brouwers, der von 2007 bis 2016 für Gladbach spielte und in dieser Zeit 210 Pflichtspiele für Borussia absolvierte und zwischenzeitlich auch mal Kapitän war, den größten Teil seiner Profi-Laufbahn in Deutschland.

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Foto: imago sportfotodienst

Im niederländischen Fernsehen war die Rede vom „Brouwers-Effekt“ an diesem Tag. Vorher war Roda drei Spiele lang sieglos geblieben. Brouwers war damit auch in der neuen Rolle des Ersatz-Cheftrainers das, was er schon als Profi immer war: „Mr. Zuverlässig“. Dass es enge Absprachen mit Streppel gab, berichtete Brouwers nach dem Sieg.

„Es war ein gutes Gefühl, an der Linie zu stehen“, sagte Brouwers. Er erlebte sein erfolgreiches Debüt als verantwortlicher Trainer an einem Montagabend. Freitags darauf war Streppel dann zurück. Dass die Beförderung von kurzer Dauer sein würde, war vorab klar gewesen. „Ich kenne meine Position im Klub und das ist alles gut“, sagte Brouwers.

Er sieht sich noch als Trainer-Azubi.  „In meinem jetzigen Job kann ich viel lernen und wichtige Erfahrungen sammeln“, sagte Brouwers im April 2020 unserer Redaktion. Bis zum Sommer läuft sein Vertrag. Nun hat er einen ersten großen Schritt gemacht. Und für den Moment liegt Brouwers’ Cheftrainer-Bilanz bei 100 Prozent. „Das ist doch erst mal eine gute Sache“, sagt Brouwers, der sich gut vorstellen kann, später als Trainer in Deutschland zu arbeiten.

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