Borussias Ex-Stürmer Mlapa sucht nun das Glück in Venlo

Mönchengladbach · Bei Borussia wurde der Stürmer früher nicht glücklich. Nun will er beim niederländischen Erstligisten unweit von Mönchengladbach Akzente setzen.

 Ein Moment der Freude: Peniel Mlapa hat soeben das 2:0 gegen Marseille erzielt und feiert seinen Treffer.

Ein Moment der Freude: Peniel Mlapa hat soeben das 2:0 gegen Marseille erzielt und feiert seinen Treffer.

Foto: imago sportfotodienst

Ex-Borusse Peniel Mlapa ist wieder da. Nun ja, nicht ganz, aber immerhin in der Nähe. Der Stürmer, der von 2012 bis 2014 in Gladbach war, aber nie richtig ankam bei den Borussen, spielt in der neuen Saison für den niederländischen Erstligisten VVV Venlo. Der 27-Jährige wird zunächst für ein Jahr ausgeliehen, Venlo hat aber eine Kaufoption. Am Montagabend absolvierte er sein erstes Training in der Grenzstadt.

„Wir freuen uns sehr, dass die Verpflichtung von Peniel geklappt hat. Er ist ein physisch starker Stürmer, beidfüßig und mit Zug zum Tor. Eine echte Verstärkung“, sagte Sportdirektor Stan Valckx. Die deutsche „Fraktion“ bei VVV besteht derzeit aus vier Spielern. Neben Lars Unnerstall, Nils Röseler und Peniel Mlapa ist der gebürtige Frankfurter Christian Kum dabei, er kommt von Roda Kerkrade. Mlapa, mithin einer aus der früher so produktiven Nachwuchsschule von 1860 München, ist inzwischen auch Nationalspieler - in Togo, wo der 1,93-Meter-Mann geboren wurde. Sechs Länderspiele hat er gemacht. Als Nachwuchsmann spielte er noch für den DFB.

Mlapa wird sich bei der Anreise nach Venlo an seine sportlich wenig erbauliche Borussia-Episode erinnert haben, als er Mönchengladbach passierte. Er wechselte 2012 mit recht guten Prognosen von 1899 Hoffenheim zu Borussia, war dann aber weitgehend Reservist. Mlapa stand nur in vier Pflichtspielen in der Startelf, 31 Pflichtspiele kamen insgesamt zusammen, vier Tore und zwei Vorlagen produzierte er als Borusse.

Mlapa kam indes, so darf man es sagen, zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Er gehörte wie Luuk de Jong und Branimir Hrgota zur Post-Reus-Generation im Gladbacher Angriff. Marco Reus war gerade zum BVB gewechselt und Trainer Lucien Favre trauerte regelrecht ob des Verlusts. Die Borussen hatten über 15 Millionen Euro (zwölf Millionen für de Jong, drei für Mlapa, 400.000 für Hrgota) in die Reus-Nachfolge investiert, die Talente des Nationalspielers sollten in der Summe aufgefangen werden: Der Niederländer de Jong stand für Tore, Mlapa für Geschwindigkeit und Hrgota für die nötige Prise Unberechenbarkeit. Doch gepasst hat es bei keinem aus dem Trio.

Für Mlapa begann seine Borussen-Zeit mit dem größtmöglichen Frust. Zum Saisonstart gab es das Spiel gegen seinen Ex-Verein 1899 Hoffenheim, doch beim 2:1-Sieg war Mlapa nicht mal im Kader, er spielte bei der U23. Erst am 4. Oktober, beim 2:4 in der Europa League gegen Fenerbahce Istanbul, kam er zum ersten Kurzeinsatz.

Am 25. Oktober 2012 gelang ihm dann der vermeintliche Frustlöser. Er wurde gegen Olympique Marseille in der 65. Minute eingewechselt für den verletzten de Jong und traf nur zwei Minuten danach mit einem urgewaltigen Schuss, dieses Tor zum 2:0 entschied das Spiel gegen die favorisierten Franzosen und war gewissermaßen die Basis dafür, dass sich Borussia am Ende für die nächste Runde qualifizierte, in der es dann die legendäre Rom-Reise mit dem knappen Aus gegen Lazio (3:3, 0:2) gab. Für Borussia war es quasi ein Tor zum Glücklichsein, doch Mlapa selbst brachte es kein weiteres Glück.

2014 wurde er zunächst für eine Saison an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen, 2015 verließ er Gladbach endgültig und spielte fortan für den VfL Bochum. Nach zwei Jahren ging er zu Dynamo Dresden. 23 Spiele machte er in der vergangenen Saison und vier Tore – eine Quote, die er in Venlo steigern will. „Das Ziel ist, dass Penny künftig wieder mehr Einsatzzeiten sammeln kann“, sagte Dynamos Interims-Sportgeschäftsführer Kristian Walter.

Bei Borussia wurde der Stürmer früher nicht glücklich. Nun sucht er das Glück beim niederländischen Erstligisten unweit von Mönchengladbach.

(kk)
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