Erfolgreich in Gladbach und Bielefeld Fünf meisterliche Borussen, die auch bei Arminia Geschichte schrieben

Mönchengladbach · Sie holten Titel mit Gladbach und waren dann auch bei Arminia Bielefeld erfolgreich. Fünf Ex-Gladbacher haben bei beiden Klubs, die Sonntag aufeinandertreffen, Geschichte geschrieben oder für Besonderheiten gesorgt.

Borussia ist zum fünften und letzten Mal Deutscher Meisternach dem 2:2 am 21. Mai 1977 beim FC Bayern. Von links  Berti Vogts (ganz am Rand), Herbert Wimmer, Jürgen Wittkamp, Horst Wohlers,  Hans Klinkhammer(fast verdeckt, Frank Schäffer  und Wolfgang Kneib. Foto: FMS

Borussia ist zum fünften und letzten Mal Deutscher Meisternach dem 2:2 am 21. Mai 1977 beim FC Bayern. Von links Berti Vogts (ganz am Rand), Herbert Wimmer, Jürgen Wittkamp, Horst Wohlers, Hans Klinkhammer(fast verdeckt, Frank Schäffer und Wolfgang Kneib. Foto: FMS

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Horst Köppel, Wolfgang Kneib, Horst Wohlers, Ewald Lienen und Hans-Jürgen Wloka haben mit Borussia Titel gewonnen und danach auch beim Sonntags-Gegner der Gladbacher, Arminia Bielefeld, Geschichte geschrieben oder für Besonderheiten gesorgt.

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Kneib, mit seinen 196 Zentimetern Körperlänge bis heute der längste Gladbacher Torwart aller Zeiten (in der Gesamtwertung aller Borussen überragte ihn nur Jannik Vestergaard mit 199 Zentimetern) , spielte von 1976 bis 1980 am Niederrhein, bevor er zu den Ostwestfalen wechselte. Der „hessische Riese“, wie er seinerzeit genannt wurde, gewann mit Borussia 1977 die deutsche Meisterschaft und 1979 den Uefa-Cup, zudem stand er 1977 im Landesmeister-Endspiel gegen Liverpool in Rom im Gladbacher Tor und war auch 1980 dabei, als Borussia gegen Frankfurt das Uefa-Cup-Finale verlor. Danach wurde er ewiger Armine. Noch mit fast 40 stand er 1993 im Bielefelder Tor, das dann in der Oberliga Westfalen. Kein Spieler hat öfter für Bielefeld gespielt als Kneib, der es auf 405 Einsätze für den Klub brachte.

Auf 170 Arminia-Spiele kam Ewald Lienen, damit ist er die Nummer 25 in der Bielefelder Rekordspieler-Liste. Zwei Episoden hatte er bei Arminia, zwei bei Borussia, wo er aber auf 327 Einsätze kam und 1979 wie Kneib ein Uefa-Cup-Sieger war. Lienens berühmt-berüchtigste Szene ereignete sich indes im Arminia-Trikot, als ihm der Bremer Norbert Siegmann am 14. August 1981 bei Bielefelds 0:1-Niederlage den Oberschenkel aufschlitzte.

In der Saison 1982/83 war Lienen Mitglied des Bielefelder Teams, das am 1. September 1982 erstmals in der Vereinsgeschichte Tabellenführer der Bundesliga war und am Ende die bis dahin (und bis heute nur noch ein weiteres Mal erreichte) beste Bielefelder Bundesliga-Platzierung schaffte mit Rang acht.

Kneib und Lienen sind die Ex-Borussen mit dem höchsten Kultfaktor in Bielefeld. Zwei weitere frühere Meister-Gladbacher waren indes an den Bielefelder Bestmarken beteiligt. Horst Wohlers, 1976 und 1977 Meister mit Gladbach und 1979 Uefa-Cup-Sieger, war auf dem Umweg über 1860 München auf die Alm gekommen, und Trainer der Bielefelder war Horst Köppel, der mit Gladbach fünfmal Meister und zweimal Uefa-Cup-Sieger wurde. Köppel sammelte in Bielefeld einen weiteren Rekord ein, jedoch einen, auf den er gern verzichtet hätte: Unter seiner Regie verlor Arminia am 6. November 1982 bei Borussia Dortmund 1:11, das ist die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. Außer Köppel war an dem Debakel kein Ex-Borusse aktiv beteiligt.

Auch Hans-Jürgen Wloka, Mitglied des 1971er Meisterteams in Gladbach, wurde Armine. Und sorgte für eine statistische Besonderheit. 1972 wechselte er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Peter vom Bökelberg auf die Alm, das ist ein Unikat in der Wechsel-Geschichte zwischen Gladbach und Bielefeld. Beide Wlokas kamen auf mehr Einsätze für Arminia als für Gladbach, spielten für die Ostwestfalen aber nur in der damaligen Regionalliga West.

Fünf weitere Borussen veränderten sich ebenfalls direkt von Gladbach nach Bielefeld: Oliver Neuville, der seine Karriere in Bielefeld ausklingen ließ, Bernd Korzynietz,Jörg Böhme, Oliver Kirch und Marco Küntzel. Meister-Borussen waren sie aber nicht.

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