Borussia Mönchengladbach Durchatmen mit Abstrichen

Mönchengladbach · "Es sind dadurch nicht alle Wunden geheilt", sagte Max Eberl nach dem 1:0 gegen den FSV Mainz 05. Jetzt heißt es gegen den FC Augsburg und den VfL Wolfsburg: weiterpunkten.

Borussia Mönchengladbach - 1. FSV Mainz 05: Einzelkritik
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Gladbach - Mainz: Einzelkritik

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Foto: dpa, fg nic

Es war ein Sonntag, an dem es viel aufzuräumen gab bei Borussia Mönchengladbach. Den letzten Einsatz des Tages hatte Manager Max Eberl am Abend, als er ein paar Dinge gerade rückte im Fall Alvaro Dominguez, der soeben seine Karriere mit 27 beendet hat. Der Spanier hatte in einem Interview bei "Sky90" noch einmal seine Vorwürfe gegen die Borussen erneuert, der Klub trage die Schuld an seinem Karriereende. Daher ließ sich Eberl, der bis dahin nur kurz und knapp auf die Einlassungen des Verteidigers reagiert hatte, zuschalten per Telefon.

Vor allem stellte er klar, dass sich der Klub durchaus um Dominguez gekümmert habe, dieser aber meist unterwegs war, um sich andernorts behandeln zu lassen. "Er wollte nicht mehr von uns behandelt werden", sagte Eberl. Und: ""Einige Dinge, die er sagt, stimmen so nicht. Die Schuld bei uns komplett zu suchen, da wehre ich mich. So tragisch das alles ist: Der Spieler hat auch für sich selbst Verantwortung. Es wird kein Spieler auf den Platz geschickt, ihm gesagt, du musst spielen, wenn er nicht kann. Ein Spieler hat immer das Recht, nein zu sagen", sagte Eberl. "Bis jetzt sagen Alvaro und sein Operateur in Spanien, dass er Invalide ist. Es muss ein objektiver Gutachter feststellen, dass es eine Invalidität gibt", fügte er an. Der Manager will künftig weitere öffentliche Debatten vermeiden und nun mit Dominguez selbst sprechen.

Knapp drei Stunden zuvor hatte Gladbachs Team die Talfahrt in der Bundesliga gestoppt. Verteidiger Andreas Christensen erzielte das 1:0-Siegtor gegen Mainz. Es ist ein Grund zum Durchatmen, doch bleibt ein Aber. "Es sind dadurch nicht alle Wunden geheilt", sagte Eberl selbst, der nach wie vor in der Winterpause ein ausführliches Resümee ziehen wird, um dann die Dinge zu bewerten. Je mehr Punkte die Fußballer bis dahin noch erwirtschaften, desto besser. Klar ist wohl, dass der Kader verstärkt werden soll, wenn der Markt etwas Brauchbares hergibt. Bestenfalls einen Spieler mit Führungsqualitäten.

Der Sieg gegen Mainz war derweil einer der kämpferischen Sorte und recht frei von fußballerischen Elementen. Aber es gibt auch dafür drei Punkte, und die tun den Gladbachern sehr gut. Sie sammelten in diesem Spiel ebenso viele Zähler ein, wie in den letzten acht zusammen. Das vorab zum vermeintlichen Finale für Schubert erwachsene Spiel, darf kein Unikat bleiben, der Sieg muss am Samstag in Augsburg und Dienstag gegen Wolfsburg unterfüttert werden mit weiteren Punkten. Erst im Gesamtkontext der Spiele ist der Schluss möglich, ob nun eine Trendwende da ist.

Während das Tages- und zugleich Hauptgeschäft Bundesliga einigermaßen unbestimmt ist, sind die anderen Wettbewerbe zumindest Gegner-technisch fix: Am 7. Februar ist das Pokalspiel in Fürth, und seit Montag steht fest, dass sich die Borussen in der Europa League auf den AC Florenz (16. und 23. Februar) freuen dürfen. Aber Florenz ist noch weit weg. Erst mal ist am Samstag das Spiel in Augsburg. Dort tut sich Borussia gewöhnlich schwer. Das soll sich ändern. Geübt in Aufräumarbeiten ist sie ja. Das hat sich am Sonntag gezeigt.

(kk)
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