In der Champions League gegen Donezk Borussias Kampf um die Kohle

Mönchengladbach · Die Corona-Krise hat auch Borussia finanziell zugesetzt. In der Champions-League bietet sich die Gelegenheit, die Verluste zu lindern. Darum wäre der Einzug ins Achtelfinale der Königsklasse wichtig.

 Breel Embolo im Duell mit Stefan de Vrij von Inter Mailand.

Breel Embolo im Duell mit Stefan de Vrij von Inter Mailand.

Foto: AP/Luca Bruno

Dass Borussias Gegner am Mittwoch, Schachtjor Donezk, das Zentrum des ukrainischen Kohlereviers Donbass ist, passt zur Geschichte. Denn im Borussia-Park geht es um Kohle. Ein Sieg ist in der Champions League sowieso 2,7 Millionen Euro wert, das ist die Prämie. Doch gewinnt Marco Roses Team gegen Schachtjor, kann das die Basis dafür sein, mindestens nochmal 9,5 Millionen Euro zu verdienen. So viel bekommt jeder Klub, der sich für das Achtelfinale der Königsklasse qualifiziert. Danach dreht sich die Geldmaschine unaufhörlich weiter: 10,5 Millionen bringt das Viertelfinale, 12 Millionen das Halbfinale und 15 allein die Final-Teilnahme. Nochmal 19 Millionen Euro gibt es für den Sieger obendrauf.

 In einer Zeit, in der Fußball-Klubs wie alle anderen Wirtschaftsunternehmen und der Rest der Welt unter der Corona-Krise leiden, ist der Blick auf die Königsklasse weniger romantisch, sondern vor allem auf den Ertrag zu richten. Romantik ist nur am Rande wichtig, Folklore gibt es ohne Fans ohnehin so gut wie gar nicht. Also bleibt, nackt, roh und, nun ja, ehrlich: das Geld.

Der Verlierer des Spiels läuft Gefahr, nach dem Ende der Gruppenphase gar nichts mehr verdienen zu können, weil das Thema Europa abgehakt werden muss als Gruppenletzter. Gewinnt Gladbach das Spiel, sind sie sicher mindestens Dritter in dieser Gruppe und würden als solcher im neuen Jahr in der Europa League weitermachen. Doch in der kleinen Kontinental-Liga muss eine Mannschaft lange kicken, um wirklich viel Reibach zu machen. Zehn Millionen Euro bringt der Final-Einzug bringen (plus vier für den Sieger), das Erreichen der Zwischenrunde „nur“ 900.000 Euro ein, das ist weniger als ein Zehntel von dem, was es in der Königsklasse für das Weiterkommen gibt.

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Foto: Jens Dirk Paeffgen (jdp)

Borussia hat bislang durch zusätzliche Einnahmen wie die 28 Millionen Euro, die die Champions Leage schon brachte, und den Verkauf zweier Sondertrikots den schmerzlichen Verlust, den Corona bedeutet, minimieren können. Nun gibt es aber in der Königsklasse die ganz großen Wundheiler abzuholen. Darum muss man ohne Wenn und Aber sagen: Corona erhöht, rein wirtschaftlich, den Erfolgsdruck auf die Borussen immens. Gladbach gegen Donzek ist vor allem ein Kampf um die Kohle.

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