Kuriose Europa-League-Regel Warum der Jubel von Borussias Ersatzspielern ein Nachspiel hatte
Mönchengladbach · Nach dem Siegtreffer gegen Rom gab es bei der Borussia kein Halten mehr. Auch die Ersatzspieler Florian Neuhaus und Christoph Kramer rannten in die Jubeltraube – und sahen Gelb. Grund dafür ist das strenge Regelwerk in der Europa League.
Der Jubel kannte bei den Gladbacher keine Grenzen mehr. In der Nähe der rechten Eckfahne feierten die Spieler vor der Nordkurve im Borussia-Park das 2:1 durch Marcus Thuram in der 95. Minute gegen AS Rom. Auch zwei Spieler von der Ersatzbank eilten zu ihren Kollegen. Florian Neuhaus, der zuvor in der 73. Minute für den Vorlagengeber Alassane Plea ausgewechselt wurde, und Christoph Kramer, der im Europa-League-Spiel nicht zum Einsatz kam, waren mittendrin im borussischen Party-Getümmel. Auf dem Rückweg zur Ersatzbank wartete aber schon der spanische Schiedsrichter Jesus Gil Manzano auf die beiden, kannte keine Gnade und zeigte ihnen die Gelbe Karte. Während es für Neuhaus die erste Verwarnung im Wettbewerb war, wurde Kramer bereits zum dritten Mal auf diese Weise bestraft – und ist deswegen im nächsten Europa-League-Spiel beim Wolfsberger AC (28. November, 18.55 Uhr) gesperrt.

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Doch warum sahen beide Spieler die Gelbe Karte?
In der Bundesliga kam es schon einige Male vor, dass auch die Auswechselspieler der Borussen Toren fernab der Ersatzbank mit ihren Kollegen feierten, passiert ist bislang aber nichts. Bestraft werden da nur provokative Vergehen oder Taten wie das Klettern auf den Begrenzungszaun. In der Europa League gibt es aber weitere Regularien, die zu beachten sind.
Während sich die Spieler in der Bundesliga mehr oder weniger frei bewegen können, auch in ihrer Anzahl, sind die Bestimmungen auf internationalem Terrain härter. Es gibt eine kleine Aufwärmzone neben dem Spielfeldrand, in dem sich die Reservisten aufwärmen dürfen, jedoch sind nur drei Spieler zur gleichen Zeit erlaubt. Bewegen sie sich außerhalb des Korridors zwischen diesem Bereich und der Auswechselbank samt Coaching-Zone, verhalten sie sich strafbar. Im Falle von Kramer und Neuhaus offenbar so sehr, dass der Schiedsrichter sich dazu genötigt sah, ihnen die Gelbe Karte zeigen zu müssen.

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„Wir haben das Tor gemacht und dann sind natürlich die Emotionen da. Chris und ich sind durchgelaufen zur Mannschaft und der Weg wurde dann ein bisschen weiter“, sagte Neuhaus nach dem Spiel. „Bei mir war es okay, weil es meine erste Gelbe Karte war, aber schon auch ein Stück weit ärgerlich. Dennoch war es ein schöner Moment, mit der Mannschaft vor der Kurve das Tor zu feiern.“ Ein Moment, der für Neuhaus’ Kollegen Kramer jedoch Konsequenzen hat.