Deutliche Pleite gegen Wolfsburg Erneut 0:3 daheim - Borussia kriselt

Mönchengladbach · Wie gegen Hertha BSC verlor Gladbach daheim, wieder wurden zu Beginn gute Chancen vertan und der Gegner schlug eiskalt zu. Gewinnt Leipzig gegen Hoffenheim, ist der dritte Platz weg.

Borussia Mönchengladbach - VfL Wolfsburg: Bilder des Spiels
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Foto: REUTERS/WOLFGANG RATTAY

Borussia war lange eine Macht im eigenen Stadion. Das ist vorbei: Gegen den VfL Wolfsburg gab es bereits die zweite Heimniederlage in Folge. Gegen Hertha BSC hatten die Borussen vor 14 Tagen 0:3 verloren, nun gab es gegen Wolfsburg erneut ein 0:3. Dabei vergaben die Gladbacher erneut in der Anfangsphase einige gute Möglichkeiten, wurde kalt erwischt und dann entscheidend ausgekontert. Borussia ist seit drei Spielen sieglos, Borussia kriselt.

Hecking schenkte jenen elf Spielern das Vertrauen, die auch beim 1:1 in Frankfurt angefangen hatten. Also saß Jonas Hofmann, der nach seiner Knöchelblessur in den Kader zurückkehrte, erstmal auf der Bank. Die Doppelacht bildeten wie gegen die Eintracht Denis Zakaria und Florian Neuhaus.

Borussia begann wie in den Wochen zuvor stürmisch und hatte gleich gute Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Kapitän Lars Stindl hatte angemahnt, wieder effektiver zu werden in diesen Phasen der Überlegenheit – viermal in Folge waren die Gladbacher ohne Tor vor der Pause geblieben. Das wollten sie ändern: Matthias Ginter versuchte es auch der Distanz, doch Koen Casteels lenkte den Ball ab. Dann hatte dreimal Neuhaus die Gelegenheit, für die Führung zu sorgen: Erst zielte er zu hoch aus der Ferne, dann hatte er Pech, als er nach Thorgan Hazards schöner Vorarbeit nur die Querlatte traf. Wenig später wurde sein Versuch von Robin Knoche über das Tor gelenkt, zuvor hatte Lars Stindl abgelegt, obwohl auch er die Chance hatte, abzuschließen, als er allein vor Casteels stand.

Wie beim 0:3 gegen Hertha BSC und in Frankfurt wurde die Unpässlichkeit der Gladbacher vor dem Tor, die inzwischen schon als fahrlässig zu beschreiben ist, bestraft. Yannick Gerhardt nutzte in der 38. Minute die erste echte Gelegenheit der Wolfsburger zur 1:0-Führung. Und da war sie wieder, die bekannte Situation: Borussia lag unnötig hinten statt zu führen, die Aufgabe wuchs, doch so langsam scheint sich ein Kopfproblem einzustellen: die Angst vor dem Tor. Fünfmal in Folge ohne Treffer in den ersten 45 Minuten, das ist ein unschöner und gefährlicher Trend.

Besser machten es zwei Fans im Halbzeit-Spiel, bei dem auf eine überdimensionale Torwand geschossen wird. Beide trafen das obere Loch und qualifizierten sich fürs Finale am Saisonende. Eine derartige Treffsicherheit brauchten auch die Borussen. In der Pause liefen sich Alassane Plea und Hofmann warm, um dann in der zweiten Halbzeit als Optionen für die Wende bereit zu sein.

Zunächst kam Hofmann ins Spiel, er ersetzte Zakaria. Somit wurde der Rückkehrer der Hoffnungsträger bei der erneuten Aufholjagd. Doch der Rückstand machte sich durchaus bemerkbar, die Borussen wirkten genervt. Und Wolfsburg belegte mit einer konzentrierten Leistung, warum es in dieser Saison erstens wieder um Europa mitspielt und auswärts extrem erfolgreich ist. Borussia mühte sich, Lücken zu finden, doch die Mannschaft von Bruno Labbadia machte kaum Angebote.

Dem Spiel der Borussen fehlte die nötige Rundheit, um Wolfsburg wirklich zu gefährden. Es wurde mehr und mehr zur Willensaufgabe, es galt, den selbstgemachten Widrigkeiten zu trotzen. 9:0 Ecken nach 80 Minuten und 12:5 Torschüsse zeigten, dass es in die richtige Richtung ging, doch Abschlüsse gab es nicht. Hecking brachte in der Plea, der im Hinspiel beim 2:2 noch getroffen hatte, doch bevor Borussia bester Torjäger etwas bewegen konnte, stand es 0:2. Nico Elvedi patzte, er verlor den Ball an den eingewechselten Admir Mehmedi und der Schweizer schob den Ball an Yann Sommer vorbei ins Tor.

Als in der 75. Minuten Hazard total freigespielt von Stindl, aus acht Metern den Ball nicht an Casteels vorbeibrachte, war klar: Es wird nichts mehr mit den Borussen an diesem Tag. Mehmedi machte das dritte Tor der Gäste, damit „kopierte“ Wolfsburg quasi das Hertha-Spiel. Die zweite deftige Heimniederlage in Folge tut ihnen weh. Gewinnt Leipzig am Montag gegen Hoffenheim, ziehen die Sachsen an Gladbach vorbei, Heckings Team wäre dann nur noch Vierter. Drei Spiele ohne Sieg, nur ein Punkt – nun haben die Gladbacher ein Tief. Und nun kommt der FC Bayern.

Bor. Mönchengladbach: Sommer - Johnson, Ginter, Elvedi, Wendt - C. Kramer - Zakaria (46. Hofmann), Neuhaus (82. Drmic) - P. Herrmann (66. Pléa), Stindl, T. Hazard
VfL Wolfsburg: Casteels - William, Knoche, Brooks, Roussillon - Guilavogui - Gerhardt, Arnold - Steffen (78. Rexhbecaj), Weghorst (84. Klaus), Brekalo (64. Mehmedi)
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) - Zuschauer: 48041
Tore: 0:1 Gerhardt (38.), 0:2 Mehmedi (68.), 0:3 Mehmedi (83.)
Gelbe Karten: Neuhaus (2), Stindl (3) / Brekalo (2)

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