Im Spiel gegen Leipzig Borussia reagiert auf beleidigende Banner gegen RB und Rangnick

Mönchengladbach · Borussia hat sich auf ihrer Internetseite für die Spruchbänder, die ihre Fans beim Spiel gegen RB Leipzig gezeigt haben, beim Gegner und dessen Trainer Ralf Rangnick entschuldigt.

Borussia Mönchengladbach: Fans protestieren gegen RB Leipzig
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Borussia-Fans protestieren gegen RB Leipzig

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Borussia hat sich am Sonntag für das Verhalten eines Teils ihrer Fans beim Bundesliga-Heimspiel gegen RB Leipzig (1:2) entschuldigt. Es waren Schmäh-Spruchbänder gegen den Tabellendritten und dessen Trainer Ralf Rangnick gezeigt worden. „Borussia distanziert sich ausdrücklich von dem Teil dieser Banner, die persönlich beleidigenden Inhalts gegen einzelne Personen waren, und entschuldigt sich dafür ausdrücklich bei RB Leipzig und dem Gästetrainer Ralf Rangnick“, ist auf der Internetseite Borussias zu lesen.

Dass es eine Aktion der Fans geben würde, war bekannt, das Fanprojekt hatte das angekündigt. „Anlässlich des Spiels gegen Leipzig hatten der FPMG Supporters Club und die aktive Fanszene zu einer gemeinsamen Infoveranstaltung unter dem Motto „Pro Traditionsverein“ aufgerufen. Neben Diskussionsbeiträgen wurden dabei auch Flyer verteilt und T-Shirts mit dem Aufdruck „Traditionsverein“ verkauft. Im Stadion sollten zudem mit der Erlaubnis von Borussia Spruchbänder mit zu dem Motto „Pro Traditionsverein“ gezeigt werden“, heißt es.

Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig: Noten - die Fohlen in der Einzelkritik
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Borussia - Leipzig: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: Dirk Päffgen

Tatsächlich gab es Schals mit diesem Slogan und ein Riesen-Banner mit dem Motto des Tages. Aber eben auch die anderen Spruchbänder. „Über die Form des Protestes kann man sicher streiten. Daher ist es uns wichtig, dass wir nun einen Konsens gefunden haben, der von einer breiten Mehrheit der aktiven Fanszene unterstützt wird. Als Dachorganisation der aktiven Fanszene und Mitinitiator des Borussenkodex ist es uns wichtig, dass der Protest stets gewaltfrei, kreativ und niveauvoll stattfindet“, teilte der FPMG Supporters-Klub auf seiner Internetseite mit.

Letzteres wurde durch den Teil der Spruchbänder nicht belegt, über den Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sagte: „Meinungsfreiheit ist das eine. Aber so etwas gehört sich nicht.“ Rangnick hatte am Samstag nach dem Spiel sein Unverständnis für die Tatsache geäußert, dass die zur Rede stehenden Spruchbänder überhaupt ins Stadion gelangen konnten. „Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, alle zu lesen. Aber beim einen oder anderen frage ich mich schon, wie solche Banner überhaupt ins Stadion reinkommen. Mit Verlaub, das verstehe ich nicht", sagte der Leipziger Trainer. Er war im September 2011 wegen Erschöpfung als Schalke-Trainer zurückgetreten.

Die zur Debatte stehenden Plakate seien ohne Kenntnis Borussias ins Stadion gelangt, versicherte Mediendirektor Markus Aretz am Samstag. „Bei den umfangreichen Kontrollen vor Stadionöffnung wurden durch den Ordnungsdienst keine diffamierenden Spruchbänder festgestellt. Leider gab es im Stadion dann trotzdem ein persönlich beleidigendes Transparent gegen Gästetrainer Ralf Rangnick und diffamierende Spruchbänder gegen die Polizei. Das Aufhängen weiterer beleidigender Spruchbänder wurde durch Borussias Ordnungsdienst verhindert, dabei wurden mehrere Personen festgehalten, von der Polizei wurden die Personalien festgestellt und die Personen erhielten ein Tagesstadionverbot“, teilte Borussia am Sonntag mit. Und: „Polizei und Staatsanwaltschaft sind dabei, die im Stadion gezeigten Spruchbänder auf den Straftatbestand der Beleidigung zu überprüfen“, gab Borussia bekannt.

Bundesliga 2018/19: Borussia Mönchengladbach gegen RB Leipzig - die Bilder des Spiels
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Borussia - Leipzig: die Bilder des Spiels

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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Borussias Trainer Dieter Hecking hatte gleich nach dem Spiel sein Unverständnis für die Aktion der Fans zum Ausdruck gebracht. „Das ist unsere Gesellschaft. Der Respekt wird weniger. Bei denen, die so etwas schreiben, muss man fragen, ob die einen IQ von minus Null haben", sagte er. „Wenn man ins Persönliche geht, habe ich null Verständnis. Das ist für mich unsäglich", so Heking weiter. Max Eberl sagte: „Wenn Menschen krank sind, darf das nicht Grund einer Verunglimpfung sein. Man kann zu RB stehen, wie man will. Aber die Personen haben damit nichts zu tun."

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