2:0-Sieg gegen Nürnberg Johnsons Balleroberung blieb folgenlos

Mönchengladbach · Fabian Johnson stand gegen den 1. FC Nürnberg erstmals seit dem 22. September wieder in Borussias Startelf. Er war an der Szene beteiligt, die zum Elfmeter führte, den Hazard verschoss. Der 2:0-Sieg am Ende hatte wenig Glanz.

Fabian Johnson durfte für Borussia gegen Nürnberg mal wieder in der Startelf ran.

Fabian Johnson durfte für Borussia gegen Nürnberg mal wieder in der Startelf ran.

Foto: Dirk Päffgen

Borussias Trainer Dieter Hecking hat es sich angewöhnt, in seinen Aufstellungen Überraschungs-Teilnehmer zu präsentieren. Am Dienstagabend gegen den 1. FC Nürnberg kam diese Rolle Fabian Johnson zu. Der US-Amerikaner war erstmals seit dem 22. September in der Startelf. Damals gab es ein 2:4 bei Hertha BSC Berlin, dieses Mal ein 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg.

Allerdings kam Johnson nicht in der Offensive zum Einsatz wie sonst, sondern auf der Position, auf der er bei der WM 2014 so großartige gespielt hatte: er war rechter Außenverteidiger. Den Job hatte seit dem Sieg bei den Bayern der Schweizer Michael Lang gemacht, doch beim 0:0 bei 1899 Hoffenheim hatte dieser doch arge Probleme gehabt. Hecking reagierte wohl darauf.

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Foto: AFP/SASCHA SCHUERMANN

Dass es nicht eben Johnsons Lieblingsposition ist, hat der 30-Jährige nicht verhehlt. Als er vor vier Jahren nach der WM in Brasilien Borusse wurde, hatten ihn alle zwar dort erwartet, doch der damalige Trainer Lucien Favre sah in Johnson einen vielseitigen Offensiven insbesondere für die linke Seite. So spielte er gegen Nürnberg erst zum sechsten Mal in Gladbach hinten rechts.

Vorn durften sich andere austoben. Thorgan Hazard wie üblich, dieses Mal aber auf der linken Seite, weil rechts wie beim 3:0 gegen Stuttgart Ibrahima Traoré spielte. Alassane Plea rückte ins Zentrum. Im Fokus war aber Hazard. Nach einer Balleroberung Johnsons in der 43. Minute kam der Ball auf Umwegen zu Florian Neuhaus, der im Nürnberger Strafraum zu Boden ging. Schiedsrichter Robert Schröder entschied auf Strafstoß, konsultierte aber noch den Video-Assistenten. Der gab grünes Licht.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Knapp zwei Minuten vergingen indes, und ebenso lange musste Hazard, der Schütze, am Punkt warten. Zweimal war ihm das in der vergangenen Saison schon passiert: Gegen Hannover und auch gegen die Bayern, in beiden Fällen verwandelte er anschließend trocken. Dieses Mal war die Zeit aber wohl zu lang, und die Gedanken waren zu frei. Hazard entschied sich für die Antonin-Panenka-Variante, einen Lupfer in die Tormitte also, den der Tschechoslowake 1976 im EM-Endspiel gegen Deutschland erfolgreich aufgeführt hatte. Das Problem dabei ist: wenn es nichts wird mit dem Treffer, sieht der Schütze nicht gut aus. Hazards Ball flog dann weit über das Tor hinweg …

Doch wie reagiert ein Mann, der eine richtig gute und bis auf diesen Elfmeter sehr ersthafte Saison spielt? Er schüttelt sich (und bekam wohl auch in der Kabine wie der Rest des Teams nach einer doch recht selbstgefälligen Halbzeit ein paar Worte von Hecking zu hören) und macht dann mit der nächsten Aktion sein Tor.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Traoré setzte sich rechts durch, passte den Ball scharf vor das Tor, Denis Zakaria verpasste, doch Hazard war in Mittelstürmerposition da und schob den Ball ins Netz. Sein neuntes Saisontor brachte das 37. Heimtor des Jahres und den insgesamt zwölften Erfolg im Borussia-Park 2018 (zwei Unentschieden, zwei Niederlagen) auf den Weg.

Für Fabian Johnson war der Arbeitstag nach 75 Minuten beendet, Lang kam nach Nico Elvedis Auswechslung (Platzwunde am Kopf) ins Spiel, das Hecking ohne seinen Abwehrchef auf eine Dreierkette umstellte, die Lang, Jordan Beyer und Tobias Strobl bildeten, Zakaria rückte auf die Sechs. Der Überraschungseffekt war im Fall Johnsons ausgeblieben und seine Balleroberung blieb folgenlos, weil Hazard verschoss.

Es war insgesamt kein Spiel der Glanzpunkte. Am Ende kam dann für Traoré noch Patrick Herrmann ins Spiel. Der hatte zuletzt beim 1:3 in Freiburg Ende Oktober gespielt. Viele Fans hatten sich mal wieder einen Einsatz des Eigengewächses gewünscht. Wie Johnson zuvor konnte aber auch er keine außergewöhnlichen Akzente setzen.

Dafür zog am Ende Alassane Plea noch mit Hazard gleich, das neunte Saisontor des Franzosen, sein erstes zu Hause seit dem 3:1 Ende September gegen Frankfurt und das erste nach vier Spielen ohne Treffer, brachte das 2:0 und die endgültige Entscheidung. Es war saisonübergreifend der elfte Heimsieg der Borussen in Serie, der achte in dieser Spielzeit, die Hinrunde ist diesbezüglich makellos.

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