Borussias Klatsche bei den Bayern Das sagt Jonas Hofmann zum 0:6-Debakel

München · Der Nationalspieler, im Hinspiel noch gefeierter Doppelpacker, ging mit seinen Kollegen in München unter. Die deutliche Niederlage war für ihn in mehrfacher Hinsicht äußerst bitter.

 Münchens Benjamin Pavard (l.) und Mönchengladbachs Jonas Hofmann kämpfen um den Ball.

Münchens Benjamin Pavard (l.) und Mönchengladbachs Jonas Hofmann kämpfen um den Ball.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Jonas Hofmann hat einige gute Erinnerungen, wenn er an Spiele mit Borussia gegen den FC Bayern denkt. Im Hinspiel der laufenden Saison vor genau vier Monaten war der Nationalspieler mit einem Doppelpack und einer Vorlage einer der Sieggaranten beim 3:2-Erfolg. Und beim letzten Sieg der Gladbacher in München steuerte er zwei Vorlagen zum 3:0 im Oktober 2018 bei. Den 8. Mai 2021 würde Hofmann hingegen wohl lieber aus dem Gedächtnis streichen: Mit Borussia ging er beim alten und neuen Deutschen Meister 0:6 (0:4) unter.

„Das trifft uns extrem, weil wir im Hinspiel gesehen haben, dass wir es können“, sagte Hofmann, der beim höchsten Saisonsieg vor zwei Wochen, dem 5:0 gegen Arminia Bielefeld, geschont worden war. Nun, bei der höchsten Niederlage, spielte er 69 Minuten mit, ehe er Lars Stindl Platz machte – der Kapitän feierte sein Comeback nach ausgeheiltem Muskelfaserriss.

Die Partie war zu diesem Zeitpunkt jedoch längst entschieden – gefühlt war sie das bereits nach zwei Minuten. Da führten die Bayern schon 1:0 durch Robert Lewandowski. „Wir haben nicht so dagegengehalten, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir kriegen schnell das 0:1 und das 0:2, da atmest du erstmal durch in München“, sagte Hofmann. Er selbst hatte zwar in der Anfangsphase für einige Ballgewinne gesorgt und versucht, mit Läufen in die Tiefe Unruhe zu stiften. Gefährlich wurden die Gladbacher trotz der Räume, die ihnen die Bayern boten, aber kaum.

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„Wir hatten immer wieder unsere Möglichkeiten, nach vorne zu spielen. Aber da ist nichts Vernünftiges bei rausgesprungen“, kritisierte Hofmann, der mit fortlaufender Spieldauer aber auch immer weniger zur Geltung kam. Gladbach blieb zum vierten Mal in der laufenden Saison torlos. Und in der Defensive gelang es der Mannschaft nicht, zumindest Schadensbegrenzung zu betreiben.

„Ich muss ehrlich sagen, dass wir einfach nicht zu unserer Normalform gefunden haben, und dann ist es eben gegen so eine starke Mannschaft schwer“, sagte Routinier Oscar Wendt, der für die letzten 20 Minuten noch in die Partie kam. Auch der Schwede, der im Sommer nach zehn Jahren Gladbach in seine Heimat zurückgehen wird, hat viele gute Spiele gegen die Bayern miterlebt. Zum Abschluss gab es nun die heftigste Schlappe seit langem. „Man konnte sehen, dass die Bayern die Partie unbedingt gewinnen wollten. Das sind Weltklassespieler auf ihren Positionen, zudem zeigen sie Konstanz, sie liefern immer ab“, lobte Wendt den Gegner, der bereits eine Stunde vor Spielbeginn die neunte Meisterschaft in Folge feiern durfte – und auf dem Feld trotzdem brannte.

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Trainer Marco Rose dagegen sprach von einem „Stromausfall“ bei seiner Mannschaft: „Wir hatten vorher darüber gesprochen, dass wenn wir etwas mitnehmen wollen, wir vor allem Überzeugung offensiv und defensiv brauchen und viel Intensität. Intensität haben wir über 90 Minuten nicht die reinbekommen, die wir gebraucht hätten. Und Überzeugung haben wir mit jedem Gegentor auch mehr verloren.“

Am Ende stand eine Niederlage, durch die Gladbach seine Chancen auf das Erreichen des internationalen Geschäfts nicht verbessern konnte. „Wir spielen noch um wichtige Plätze. Deswegen haben wir uns schon Hoffnungen gemacht, hier etwas mitzunehmen – zumal die Konkurrenz auch gepatzt hat. Das hätte ein Spieltag für uns werden können, aber dafür war das von uns viel zu wenig“, resümierte Jonas Hofmann. Eine Bayern-Erfahrung, auf die er sicherlich gerne verzichtet hätte.

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