Nah dran am Debüt Borussia-Eigengewächse auf der Bank - aber ohne Einsatz
Wir zeigen Ihnen, welche Eigengewächse aus dem „Fohlenstall“ von Borussia Mönchengladbach zwar im Profikader standen, aber nie zum Einsatz kamen (seit 2004).
Jan Olschowsky (fünfmal auf der Bank)
Mit 16 war der Torwart bereits im Trainingslager am Tegernsee mit dabei, seit der U9 ist er im Verein. Gegen RB Leipzig am siebten Spieltag der Saison 2022/23 saß er erstmals in der Bundesliga auf der Bank, weil Tobias Sippel verletzt war. Zuvor hatte Olschowsky bereits im DFB-Pokal sein Kader-Debüt gefeiert.
Mika Schroers (einmal)
Der Cousin des ehemaligen Borussia-Verteidigers Jannik Vestergaard durfte am dritten Spieltag der Saison 2021/22 mit nach Berlin reisen zum Auswärtsspiel bei Union. In der Offensive hatte Gladbach damals viele Ausfälle zu beklagen.
Tom Gaal (viermal)
Bereits 2019 erhielt er nach einem Testspiel-Einsatz Sonderlob von Marco Rose. Im Sommer darauf zog Gaal weiter zum VfL Wolfsburg II und kehrte nach nur einem Jahr zurück. Adi Hütter berief ihn erstmals am 15. Dezember 2021 gegen Eintracht Frankfurt in den Kader, drei weitere Male war er in der Rückrunde gefragt. Noch könnte Gaal einer der wenigen in Mönchengladbach geborenen Bundesligaspieler von Borussia werden.
Kaan Kurt (dreimal)
Zum Restart nach der Corona-Pause sollten die Bundesligisten ihre Kader groß genug halten, falls einmal mehrere Spieler in Quarantäne müssen. Kurt durfte in der Zeit mehrmals Bundesliga-Luft von der Bank schnuppern. Nach einigen Verletzungsproblemen ist der Außenverteidiger Stammspieler in der U23. Von der U15 bis U20 durchlief Kurt alle Junioren-Nationalmannschaften.
Famana Quizera (sieben)
Der Portugiese ist Rekordhalter unter den Feldspielern, keiner stand öfter im Kader, ohne einmal zu spielen. Dabei hatte nach dem Corona-Restart, als fünf Wechsel eingeführt wurden, fast jeder mit dem Top-Talent gerechnet. Im Sommer 2022 trennten sich die Wege endgültig. Quizera spielt nun bei Académico de Viseu in der zweiten Liga Portugals.
Aaron Herzog (zweimal)
Anfang 2018 hatte Borussia große Verletzungssorgen. Bei Hannover 96 feierte Mandela Egbo sogar sein Debüt, während Herzog erstmals im Profikader stand. Anderthalb Jahre später war er zum Saisonauftakt gegen Schalke noch mal dabei. Inzwischen ist Herzog Profi in der 3. Liga beim Halleschen FC.
Justin Hoffmanns (viermal)
Großes Verletzungspech spülte ihn Ende 2017 in vier Spielen nacheinander in den Kader von Dieter Hecking. Während Marcel Benger gegen den Hamburger SV für eine Minute ran durfte, wartete Hoffmanns vergeblich. 2020 schloss er sich dem FC Wegberg-Beeck an.
Nils Rütten (sechsmal)
Der Drittplatzierte hinter Famana Quizera und Janis Blaswich: Rütten ist der einzige Spieler in dieser Liste, der sogar in der Champions League auf der Bank sitzen durfte, das allererste Mal bei Celtic Glasgow. Zweimal Königsklasse, zweimal Bundesliga, zweimal DFB-Pokal - auch das ist eine kuriose Statistik des Innenverteidigers, der früh mit dem Profifußball abschloss und ein Jura-Studium begann.
Marlon Ritter (einmal)
Zu Lucien Favres Zeiten war er ein Vorbereitungs-Weltmeister, knipste zudem in der U23. Zum Durchbruch reichte es dennoch nie. Am 20. Dezember 2015 durfte Ritter einmal auf der Bank Platz nehmen unter André Schubert, Gegner war der SV Darmstadt. Auf den trifft er nun auch in der 2. Bundesliga, wo Ritter beim 1. FC Kaiserslautern absoluter Leistungsträger ist und inzwischen im defensiven Mittelfeld agiert.
Nico Brandenburger (dreimal)
Er galt als großes Talent, war mit 15 Jahren aus der Jugend von Hertha BSC ins Borussia-Internat gewechselt. Als er den Verein verließ, war er 22 und hatte den Sprung verpasst. Schon mit 18 Jahren saß Brandenburger mal auf der Bank gegen Leverkusen, ein Jahr später dann noch einmal gegen denselben Gegner. Hinzu kommt eine Europa-League-Reise nach Istanbul ohne Einsatz. Heute kickt er in der Regionalliga.
Janis Blaswich (27-mal)
Jan Olschowsky, Jonas Kersken und Moritz Nicolas kommen nicht an Yann Sommer vorbei, was keine Schande ist für einen Torhüter. Für Blaswich war der ein Jahr jüngere Marc-André ter Stegen zu gut, zu reif und zu talentiert. Und 2014/15 war er dann sogar Sommer-Vertreter. Kein Eigengewächs saß öfter auf der Bank, ohne zu spielen. Nach erfolgreichen Jahren in den Niederlanden ist Blaswich jetzt Ersatztorwart bei RB Leipzig - und hat endlich in der Bundesliga debütiert.
Niklas Dams (einmal)
Er war mit dabei auf der Reise nach Istanbul 2012, als Borussia schon weiter war und Favre gegen Fenerbahce die Rotation auf die Spitze trieb. In Wehen hat es Dams (nicht zu verwechseln mit Filip Daems) immerhin zum Zweitligaspieler gebracht.
Niklas Bolten (einmal)
Auch er flog mit nach Istanbul, saß als 18-Jähriger auf der Bank. Wenn Blaswich schon nicht vorbeikam an ter Stegen, dann war es Bolten natürlich auch nicht möglich. Fuß im Profifußball fasste er nie.
Tim Heubach (einmal)
Zwischen 2004 und 2012 gab es nur zwei Eigengewächse, die in unsere Kategorie fallen. Wer damals im Kader stand, der spielte auch mal. Heubach saß 2008 bei einem 2:2 gegen den FC Bayern auf der Bank. Später erlebte er Fußball-Abenteuer in Israel und Malaysia.
Oliver Stang (einmal)
Allein für dieses Foto aus dem Wintertrainingslager 2008 hat sich die Auflistung schon gelohnt. Während Tony Jantschke (rechts) zum „Fußballgott“ und Marko Marin (2.v.l.) zum Nationalspieler wurde, musste sich Stang mit einem Bankplatz 2008 bei einem 2:0 in Bielefeld begnügen. Das war mehr, als Olcay Sahan (l.) in Gladbach gelang - der steht dafür bei weit mehr als 200 Erstligaspielen in der Türkei.