Borussia Mönchengladbach Sow und Herrmann treffen doppelt beim 6:1 gegen Kassel

Kassel · Die Borussia war am Mittwoch zu Gast in der Heimatstadt ihres Trainers. Doch für André Schubert stellte die Partie in Kassel vor allem den zweiten Teil der doppelten Belastungsprobe dar, die am Vorabend einen späten 1:0-Erfolg beim Chemnitzer FC gebracht hatte. Diesmal ging es torreicher zu. Gladbach besiegte den Regionalligisten Hessen Kassel souverän mit 6:1.

Borussia siegt deutlich in Kassel
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Schubert wurde im Auestadion mit höflichem Extra-Applaus bedacht und stellte wie angekündigt zunächst jene zehn Feldspieler auf, die in Chemnitz nach gut einer Stunde hereingekommen waren. Der einzige Neue war Torwart Moritz Nicolas, der für Tobias Sippel begann. Und so sah das aus: Nicolas - van den Berg, Jantschke, Elvedi - Johnson, Strobl, Hofmann, Wendt - Sow, Herrmann, Raffael.

Die Elf war also im Saft und machte in Kassel, unterbrochen von einer Hotelübernachtung in Teistungen, da weiter, wo sie in Chemnitz aufgehört hatte. In der 2. Minute setzte Nico Elvedi noch einen Kopfball nach Raffaels Freistoßhereingabe über das Tor. In der 9. Minute übernahm der Schweizer die Vorarbeit und schickte seinen Landsmann Djibril Sow steil. Der 19-Jährige hatte alle Zeit der Welt und nutzte sie, um den Ball sicher in der linken Ecke unterzubringen.

Kassel machte danach aktiver mit. Kapitän Tobias Damm, einst mit neun Bundesligaspielen für den FSV Mainz 05, und Marco Dawid brachten Borussias Dreierkette etwas durcheinander. Nicolas wehrte Damms Schuss mit dem Fuß ab, den Abpraller konnte Dawid allerdings nicht im Tor unterbringen. Bald darauf ließ Sow bereits das zweite Tor folgen: Diesmal bekam er den Ball von Raffael und zog von etwas weiter rechts ab. Sein Schuss landete dennoch zielsicher in der linken Ecke. Wieder antworteten die Gastgeber mit einer guten Möglichkeit. Damm legte rüber zu Dawid, der den Ball am herausstürmenden Nicolas, aber auch am Pfosten vorbeichippte.

Nach einer halben Stunde hätte es in einem Pflichtspiel wahrscheinlich Rot für Kassel wegen einer Notbremse gegeben, Sow hatte seinem Gegner auf zehn Metern drei abgenommen und war kurz vor der Strafraumgrenze gelegt worden. So oder so schoss Raffael den anschließenden Freistoß in den rechten Winkel — 3:0 für Borussia, im Gästeblock rief jemand "Zugabe!".

Es blieb beim bewährten Hin und Her, da Kassel sich durch Gegentreffer offenbar herausgefordert fühlte. Jantschke attackierte seinen Gegner etwas halbherzig, der legte raus nach rechts auf Dawid, der es als Vorbereiter besser machte. Sascha Korb vollendete. Noch vor der Pause erhöhte Patrick Herrmann auf 4:1, nach einem Diagonalpass von Tobias Strobl hatte Fabian Johnson quergelegt.

Allzu viel passierte allerdings nicht mehr, im "Spätdienst" traf Thorgan Hazard noch zum 6:1, bereits sein neuntes Tor in der Vorbereitung. Zuvor war ein Kopfball von André Hahn an den Pfosten gegangen. Für das letzte Highlight am Ende eines munteren Spiels sorgte Heimeroth, der Kassel mit zwei herausragenden Paraden den zweiten Treffer verweigerte.

Nach dem Abpfiff verabschiedete sich die Borussia schnell in Richtung Flughafen Kassel-Calden — dessen reine Erwähnung für Gelächter bei den Einheimischen sorgte. Das Projekt Kassel-Calden ist höchst umstritten, der Flughafen kaum ausgelastet. Immerhin nutzte ihn am Mittwoch ein Bundesligateilnehmer auf Deutschlandreise. Mönchengladbach, Chemnitz, Teistungen, Kassel, Mönchengladbach — das war die zweitägige Route der Borussia mit zwei Siegen.

Borussia: Nicolas (63. Heimeroth) - van den Berg (63. Korb), Jantschke (63. Christensen), Elvedi (63. Vestergaard) - Johnson (63. Traoré), Strobl (63. Kramer), Hofmann (63. Dahoud), Wendt (63. N. Schulz) - Sow (63. Stindl), Herrmann (63. Hazard), Raffael (63. Hahn)

Tore: 0:1 Sow (9.), 0:2 Sow (18.), 0:3 Raffael (32.), 1:3 Korb (33.), 1:4 Herrmann (40.), 1:5 Herrmann (56.), 1:6 Hazard (81.)

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