Kölner Zaunfahne gestohlen Borussia distanziert sich von Fahnenklau durch Gladbacher Fans

Mönchengladbach · Beim Spiel des 1. FC Köln bei der TSG 1899 Hoffenheim haben Anhänger von Borussia Mönchengladbach eine Fahne der Kölner Ultras geklaut. Offensichtlich ein Racheakt. Der Verein nahm am Sonntag zu der Aktion Stellung.

Der Fahnenklau ereignete sich, als im Kölner Block vor dem Anpfiff Pyrotechnik abgefackelt wurde.

Der Fahnenklau ereignete sich, als im Kölner Block vor dem Anpfiff Pyrotechnik abgefackelt wurde.

Foto: dpa, ua tba

"Borussia Mönchengladbach stellt klar, dass diese Aktion nicht im Sinne des Vereins ist und distanziert sich von diesem und möglichem weiteren Hochschaukeln der Rivalität zwischen den Ultra-Gruppierungen beider Klubs", schrieb der Verein auf seiner Homepage: "Borussia behält sich eine Bestrafung der festgestellten Täter vor."

Am Rande der Kölner 0:6-Niederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim hatten acht Personen die Zaunfahne der Ultra-Gruppierung "Boyz" geklaut. Auf einem Video ist zu sehen, wie sich Männer aus dem benachbarten Block an der Zaunfahne zu schaffen machten, während der Gästeblock in Pyro-Rauch gehüllt war. Eine Hälfte der "Boyz Köln"-Fahne soll von den Dieben aus dem Stadion geschafft worden sein. Sechs der Diebe konnten flüchten, zwei wurden festgenommen.

Da einer der Festgenommenen ein bekannter Gladbacher Problemfan ist, geht die Polizei von einem Racheakt der Gladbacher aus.

Im Januar hatte ein mit orangefarbener Ordnerweste verkleideter Mann in der Halbzeitpause in Köln eine Fahne der Gruppierung "Scenario Fanatico" vom Zaun des Gästeblocks gerissen und war mit ihr ungehindert über den gesamten Rasen in die Kölner Kurve gerannt. Daraufhin hatten ein paar Gladbacher Fans versucht, den Platz zu stürmen, wurden aber sofort von den herbeieilenden Polizeibeamten daran gehindert.

Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers hatte diese Aktion scharf kritisiert. "Wir haben berechtigten Anlass zu der Sorge, dass die in den vergangenen Jahren erreichte Beruhigung der Gemüter auf beiden Seiten jetzt leider ein Ende hat", sagte Schippers im Januar. Für die Borussia-Fans fand er da noch lobende Worte. "Trotz dieser für sie drastischen erneuten Provokation haben sie sich nicht dazu verleiten lassen, den Innenraum zu stürmen oder sich zu einer anderen Revanchehandlung hinreißen lassen." Nun gab es offensichtlich doch einen Racheakt.

(areh)
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