Am 17. Dezember im Borussia-Park Dieter Hecking coacht das Legendenteam

Mönchengladbach · Dieter Hecking übernimmt die Rolle als Trainer der Borussia-Park-Legenden, die am 17. Dezember gegen Gladbachs aktuelle Mannschaft antreten. Warum Lucien Favre absagte und warum es ein besonderes Treffen mit Trainer Daniel Farke ist.

Dieter Hecking im Porträt: Trainerstationen, Erfolge
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Das ist Dieter Hecking

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Foto: dpa/Marius Becker

Borussia leiht Ex-Trainer Dieter Hecking für einen Tag vom 1. FC Nürnberg aus. Dort, beim fränkischen Klub, ist der 58-Jährige seit 2020 Sportvorstand. Als ihn Gladbach-Manager Roland Virkus anrief und den außergewöhnlichen Kurzzeit-Job am Niederrhein anbot, sagte Hecking sofort zu: Er wird am 17. Dezember Trainer des Legendenteams sein, das gegen Borussias aktuelle Mannschaft antritt, die Hecking in großen Teilen selbst noch trainierte.

Für Borussias derzeitigen Trainer Daniel Farke wird es ein Wiedersehen sein mit einem früheren Teamkollegen. Wie Hecking war Farke früher Stürmer und beide trafen sich beim SC Paderborn, Farke als Jungspund, Hecking als gestandener Profi. „Er war Führungsspieler, Kapitän und rechte Hand des Trainers – und spielte leider auf meiner Position. Aber er hat den jungen Spielern immer Tipps gegeben“, berichtete Farke im Interview mit unserer Redaktion. Nun sind beide Westfalen für einen Tag zeitgleich Gladbach-Trainer, es ist ein besonderes Treffen.

Borussia ging die Trainersuche für das Legendenteam ganz pragmatisch an. „Wir haben geschaut, welcher Trainer von denen, die zugesagt haben, die meisten Spiele gemacht hat“, sagte Borussias Mediensprecher Michael Lessenich im Fohlenfutter-Podcast unserer Redaktion. Der Trainer mit den meisten Spielen ist eigentlich Lucien Favre. Der Schweizer trainierte Borussia 1679 Tage vom 14. Februar 2011 bis 20. September 2015. Doch Favre hat mit OGC Nizza zeitgleich ein Testspiel. Dieter Hecking ist der Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit der, inklusive Farke, 13 Trainer, die es seit dem Umzug in den Borussia-Park 2004 gab. 921 Tage war er im Amt vom 21. Dezember 2016 bis zum 30. Juni 2019 – nun kommt ein Tag hinzu.

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Foto: dpa/Marius Becker

Hecking verbindet in Gladbach sozusagen die alte Bökelberg-Zeit und die neue Zeit im Borussia-Park. Er war als Profi von 1983 bis 1985 Borusse, der junge Stürmer hatte damals jedoch keine Chance in der namhaften Borussia-Mannschaft. Er kam nur zu sieben Einsätzen. Als Trainer kehrte er im Dezember 2016 als Nachfolger von André Schubert zurück.

Borussia war ins Schlingern geraten, drohte abzurutschen. Hecking kam und stabilisierte das Team – und führte es am Ende wieder nach Europa. Trotzdem musste er nach der Sasion 2018/19 gehen, weil Ex-Manager Max Eberl mit Marco Rose andere Pläne hatte.

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Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

In Heckings Ära fallen einige der herausragenden Gladbach-Spiele der Neuzeit: Das 4:2 beim AC Florenz 2017 in der Zwischenrunde der Europa League, mit dem sich Borussia erstmals für das Achtelfinale dieser Liga qualifizierte. Dann das famose 3:0 beim FC Bayern, bei der sein Team den Rekordmeister mit gewieftem Pressing im in jener Saison neu installierten 4-3-3-System ausmanöverierte. Und schließlich das 2:0 bei Schalke 04 mit dem 62-Pässe-Tor, einem Kunststück des Ballbesitzspiels, bei dem der Gegner 2:45 Minuten nicht am Ball war, bevor dieser im Schalker Tor landete. Zum Abschied ließen die Spieler ein Kunstwerk als Fäden anfertigen, das dieses Tor nachstellt.

In 98 Pflichtspielen unter ihm kam Heckings Borussia auf 44 Siege, 22 Unentschieden und 32 Niederlagen. Hecking holte im Schnitt 1,54 Punkte, zweimal wurde Borussia in seiner Zeit Neunter, einmal Fünfter, er führte sie zudem 2017 ins DFB-Pokal-Halbfinale, das dann gegen Frankfurt im Elfmeterschießen verloren ging.

 Borussias Legendentrainer: Dieter Hecking.

Borussias Legendentrainer: Dieter Hecking.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Dreieinhalb Jahre nach seiner Demission kehrt Hecking nun für einen Tag als Coach mit besonderem Auftrag zurück nach Gladbach. „Ich habe mich bei Borussia sehr wohl gefühlt, der Job hat mir viel bedeutet. Dass ich jetzt als Legendentrainer zurückkehre, ist für mich im Rückblick auch eine Bestätigung meiner Arbeit bei Borussia“, sagte Hecking im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie er sein Team formieren wird, „muss ich schauen, mal sehen, wer wie fit ist. Aber es wird ein schöner Fußball-Abend, davon können wir ausgehen“, sagte Hecking.

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