Selbst bei Niederlage in Hannover Borussia-Trainer Hecking schließt vorzeitigen Rücktritt aus

Mönchengladbach · Auch bei einer Niederlage beim Tabellenletzten Hannover 96 am Samstag würde Borussia-Trainer Dieter Hecking nicht zurücktreten. Möglich ist hingegen ein erneuter Systemwechsel.

Dieter Hecking im Porträt: Trainerstationen, Erfolge
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Das ist Dieter Hecking

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Foto: dpa/Marius Becker

Taktisch ist bei Borussia beim Spiel bei Hannover 96 alles möglich, doch ein Rücktritt von Trainer Dieter Hecking, der ist ausgeschlossen, ganz egal wie das Spiel des Europa-Aspiranten beim Abstiegskandidaten und Tabellenletzten ausgeht. „Ich bin kein wankelmütiger Mensch. Wenn ich mich zu etwas entschlossen habe, ziehe ich das durch. Auch bei einer Niederlage in Hannover. Wie das der Verein sieht, müssen Sie andere Leute fragen", stellte Hecking am Donnerstag auf Nachfrage im Rahmen der Pressekonferenz zum Hannover-Spiel klar.

Und auch, dass das beim 1:1 gegen Bremen in dieser Saison erstmals praktizierte 3-4-1-2-System nicht zwangsläufig wieder gespielt werden wird in der niedersächsischen Hauptstadt. „Wir haben lange an dem 4-3-3 festgehalten, weil ich der Überzeugung war, dass es nach wie vor das Beste ist. Über sehr lange Zeit war es auch richtig. Jetzt war aber vor dem Bremen-Spiel ein Punkt gekommen, an dem ich noch mal einen neuen Impuls setzen wollte. Das heißt aber nicht, dass das 3-5-2 bis zum Saisonende in Stein gemeißelt ist. Es kann auch sein, dass wir in Hannover wieder mit dem bewährten 4-3-3 spielen werden“, sagte Hecking.

In beiden Varianten, so der Trainer, habe er zudem reichlich personelle Optionen. „Wir haben Variabilität im Kader. Kramer, Zakaria und Neuhaus haben es richtig gut gemacht, es gibt aber Möglichkeiten mit Stindl und Hofmann, oder auch mit Cuisance auf der Doppel-Sechs“, sagte Hecking. Allein Michael Lang fehlt ihm, der Schweizer hat weiterhin muskuläre Probleme. Ibrahima Traore ist hingegen wieder bereit, ob er nach seiner langen Pause aber gleich wieder ein Kaderkandidat ist, ist fraglich.

Hecking stellte das zumindest in Aussicht, ließ aber letztlich personelle und taktische Frage wie üblich offen. Klar ist aber, dass der Erfolg nicht nur eine Frage des Systems ist, sondern davon abhängt, wie die Spieler ihren Auftrag umsetzen. „Für meine Mannschaft gilt, genau die gleiche Leidenschaft und Emotion, die sie am vergangenen Wochenende gezeigt hat, auch in Hannover auf den Platz zu bringen. Gegen Bremen hat die Mannschaft vieles richtig gemacht“, sagte Hecking.

Das ist auch der Ansatz für Hannover: Borussia will wieder alles richtig machen. Die erste Grundlage dafür ist, den Gegner trotz aller Probleme, die er hat, nicht zu unterschätzen. Obwohl die Borussen definitiv als großer Favorit ins Spiel gehen. Hannover hat in der Rückrunde drei Punkte geholt und eine Torbilanz von 8:30 Toren eingesammelt.

Was die erzielten Tore angeht, sind die Borussen indes nicht viel besser im zweiten Saisonteil. Elf gab es, das ist Rang 15 im Bundesliga-Vergleich, neben Hannover sind nur Schalke und Nürnberg (je neun Treffer) schlechter. „Wir müssen bei unseren Chancen wieder mehr Konsequenz haben, sie zu nutzen“, sagte Hecking.

6000 Gladbach-Fans werden in Hannover sein. Denen wollen die Borussen etwas anderes präsentieren als den 10.000 Anhängern, die zuletzt in Düsseldorf mit dabei waren. Das ist auch notwendig, denn Hecking ist fest entschlossen, die Gladbacher in den letzten sechs Spielen trotz der Krise der vergangenen Wochen im Sommer als Europa-Teilnehmer zu verlassen. „Wir haben noch tolle Heimspiele gegen direkte Konkurrenten vor der Brust, da wird der Borussia-Park brodeln. Und gegen die Abstiegskandidaten gilt es, die nötige Einstellung an den Tag zu legen und zu zeigen, dass an dem Tag nichts daran vorbeigeht, dass wir die Punkte holen. Und wir müssen uns von dem Druck abschotten, den haben die anderen Teams auch. Wir dürfen gar nicht mehr nach links und rechts schauen“, sagte Hecking.

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