Nach Testspiel-Niederlage Hecking stellt seine Spieler zur Rede

Jerez de la Frontera · Borussia Mönchengladbachs Trainer Dieter Hecking hatte am Tag nach dem Testspiel gegen Magdeburg viel Redebedarf. Im Trainingslager war dafür genug Zeit. Vielleicht war die Niederlage ein Weckruf zur rechten Zeit.

Borussia Mönchengladbach trainiert nach der Testspiel-Niederlage
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Hecking nutzt Trainingseinheit für Einzelgespräche

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Foto: Dirk Päffgen

Nach dem 1:2 im Testspiel gegen den Zweitligisten 1. FC Magdeburg war Dieter Hecking nicht nur entsetzt über die Darbietung seiner Mannschaft, sondern hatte auch wenig Lust darüber zu sprechen. „Das war von der Einstellung her viel zu wenig und dann kommt so ein Sommerfußball dabei rum. Ich bin richtig sauer, und mehr habe ich dazu nicht zu sagen“, war das kurze, aber deutliche Fazit des Trainers.

Einen Tag später konnte Hecking zwar beim Betreten des Trainingsplatzes wieder lächeln, doch das Testspiel hatte er noch lange nicht vergessen. Der große Unterschied war am Dienstag nur, dass er offensichtlich große Lust hatte, über die Niederlage zu sprechen – und zwar mit seinen Spielern. Die gesamte Einheit nutzte Hecking für Einzelgespräche. Gleich acht Spieler nahm er sich zur Seite und redete mit ihnen. Das waren Kapitän Lars Stindl, sein Stellvertreter Yann Sommer, Matthias Ginter, Christoph Kramer, Tobias Strobl, Michael Lang, Florian Neuhaus und Patrick Herrmann. Letzterer sorgte gemeinsam mit Michael Cuisance sicherlich für einen der Negativ-Höhepunkte beim Testspiel. Die beiden Gladbach-Profis knobelten die Ausführung eines Freistoßes per Schnick-Schnack-Schnuck auf dem Spielfeld aus. Außerdem führte der Coach eine lange Unterhaltung mit Sportdirektor Max Eberl und Chefscout Steffen Korell.

„Über Inhalte spreche ich nicht. Aber es ist vollkommen klar, dass der Trainer nach so einem Spiel nicht zufrieden ist, das sind wir Spieler auch nicht“, sagt Michael Lang im Gespräch mit unserer Redaktion. „Ein solches Spiel gegen einen unterklassigen Gegner darf uns auch in der Art und Weise nicht passieren. Da ist es auch keine Ausrede, dass wir sehr intensive Trainingseinheiten in den Beinen haben. Auch wenn man müde ist, muss man ein solches Spiel anders gestalten.“

Borussia Mönchengladbach: Erste Einheit im Winter-Trainingslager 2019
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Borussia trainiert unter spanischer Sonne

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Foto: Dirk Päffgen

Dennoch sieht der Rechtsverteidiger auch etwas Positives darin und sieht die Test-Niederlage als Weckruf zur richtigen Zeit. „Man will natürlich auch jedes Vorbereitungsspiel gewinnen, aber mein Gefühl ist, dass es gerade in so einer Zeit auch mal gut ist, wenn man solch ein negatives Erlebnis hat“, sagt Lang. „ Denn ich habe schon erlebt, dass eine Vorbereitung super gelaufen ist, wir jedes Spiel gewonnen haben und mit einem super Gefühl in die Saison gegangen sind, dort der Start aber misslungen ist. Wenn das Selbstvertrauen aufgrund einer tollen Vorbereitung so groß ist, kann es passieren, dass man nachlässig wird, weil man denkt, man ist in super Form und das wird schon“, sagt Lang, „andersherum hatte ich schon Vorbereitungen, in denen es richtig schlecht lief und man mit einem unguten Gefühl in den Ligastart gegangen ist. Aber durch dieses schlechte Gefühl haben alle nochmal mehr gearbeitet und deswegen wurde der Start gut. Man muss da immer die richtige Balance finden.“

Borussia Mönchengladbach verliert Testspiel gegen den 1. FC Magdeburg
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Borussia - Magdeburg: Bilder des Spiels

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Foto: Dirk Päffgen

Das ist auch die Ansicht von Trainer Hecking. Trotz der dürftigen Leistung räumte er seinen Spielern den zuvor angesprochenen freien Nachmittag am Dienstag frei und gönnte ihnen einen halben Tag Freizeit in der spanischen Sonne von Andalusien.

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