„Du musst einfach die Tore machen“ Borussia-Trainer Hecking hadert mit der Chancenverwertung

Mönchengladbach · Trainer Dieter Hecking hatte eine einfache Erklärung für die zweite 0:3-Heimniederlage seiner Mannschaft in Folge. Letztlich waren es kleine Dinge, die zum deutlichen Ergebnis führten.

„Sicherlich muss der eine oder andere wieder besser spielen, aber du musst einfach Deine Tore machen“, sagte Borussias Trainer nach dem unschönen Erlebnis gegen den VfL Wolfsburg. „Wenn wir die Tore machen, wird es ein anderes Spiel, es hilft enorm, wenn du in Führung gehst“, sagte Hecking. Seine Spieler hatten tatsächlich reichlich Chancen, das zu tun.

„Wir haben wieder eine sehr gute Halbzeit gespielt, es war sogar noch klarer als vor 14 Tagen gegen Berlin, als wir auch 0:3 verloren haben. Wir machen aber das Tor wieder nicht und kriegen hinten mit der ersten Chance der Wolfsburger das Gegentor. Dann waren wir vorne zu umständlich und haben hinten zu einfache Tore kassiert“, resümierte Kapitän Lars Stindl.

Er selbst legte zweimal quer in aussichtsreichen Positionen, erst auf Florian Neuhaus, dann auf Thorgan Hazard. „Es war unglücklich, ich dachte es wäre die richtige Entscheidung. Im Nachhinein kann man natürlich sagen, dass ich hätte selbst schießen können“, sagte Stindl. In beiden Fällen verwerteten die Kollegen die Vorlagen nicht. Neuhaus‘ Schuss lenkte Robin Knoche über die Latte, Hazards Versuch wehrte Koen Casteels ab. Es waren die klarsten Chancen des Spiels, in dem Borussia 15-mal das Tor des Gegners anvisierte, es aber nicht traf.

„Die Anlage ist gut, wir machen viele Dinge ordentlich. Aber wir belohnen uns nicht so richtig für den Aufwand, den wir betreiben. Es fällt uns schwer, den entscheidenden Punch zu setzen“, befand Stindl. Lange war es die große Qualität der Borussen, auch in engen Spielen die Ruhe zu bewahren und dann auch mal aus dem Nichts Tore zu machen. Da stand dann die Defensive verlässlich sicher und ließ im Schnitt weniger als einen Treffer der Gegner zu.

Nun aber gab es ein drei Spielen sieben Gegentore und gegen Wolfsburg drei, die durchaus vermeidbar waren. Beim 0:1 traf der Torschütze Yannick Gerhardt den Ball gar nicht richtig, beim 0:2 durch Admir Mehmedi patzte Nico Elvedi, beim 0:3 wieder durch Mehmedi sah Oscar Wendt nicht gut aus. „Diese Tore darfst du nicht kriegen, sie waren absolut vermeidbar“, sagte Hecking.

„Fußball ist ein Ergebnissport, daran werden wir gemessen. Und so gesehen haben wir wieder 0:3 verloren. Es ist momentan nicht unbedingt von der Leistung her, sondern von den Ergebnissen eine schwierige Phase“, sagte Stindl. „Aber wir haben viele Spieler, die schon einiges erlebt haben, das darf uns nicht aus der Ruhe bringen“, sagte Stindl.

Hecking riet ebenfalls, die Ruhe zu bewahren. „Wenn du 0:3 verloren hast, kannst du natürlich nicht sagen, dass du gut gespielt hast. Es ist nicht alles falsch und wir dürfen nicht alles in Frage stellen, wir haben immerhin aus sechs Spielen zehn Punkte geholt. Aber das Anspruchsdenken nimmt zu, auch intern. Wir müssen diese Dinge kritisch analysieren, aber wir müssen sie auch so nehmen, wie sie sind. Wir müssen wieder daran arbeiten, dass die Konsequenz vorn und in der Abwehrarbeit wieder da ist“, sagte er.

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