Kramer fraglich für Augsburg Hecking will die eine Serie ausbauen und die andere beenden

Mönchengladbach · Dieter Hecking kann für das Spiel beim FC Augsburg womöglich mit zwei Rückkehrern planen. Dafür steht Christoph Kramers Einsatz auf der Kippe. Die Personalsituation bleibt insgesamt komfortabel.

Dieter Hecking unter der Woche im Training.

Dieter Hecking unter der Woche im Training.

Foto: Dirk Päffgen

Als vor anderthalb Jahren Dieter Heckings erstes Pflichtspiel bei Borussia bevorstand und der Verein seit Ewigkeiten auswärts nichts geholt hatte, entgegnete der Trainer ironisch-frech: „Also ich habe hier noch kein Auswärtsspiel verloren.“ Es dauerte dann – wettbewerbsübergreifend – tatsächlich fast zwei Monate bis zur ersten Niederlage auf fremdem Platz. Vor dem Gastspiel beim FC Augsburg am Samstag interessiert sich Hecking wieder herzlich wenig für Borussias schwache Bilanz. In sieben Bundesligaspielen gab es dort keinen Sieg. „Sie wissen, dass ich nicht so gerne auf die Vergangenheit schaue“, sagte Hecking am Donnerstag auf der Pressekonferenz. „Ich könnte genauso gut dagegen halten, dass ich als Gladbach-Trainer noch nicht gegen Augsburg verloren habe.“ Ein 1:1, ein 2:2 und ein 2:0 gab es bislang.

Überhaupt hat sich Borussia in dieser Woche noch gar nicht so sehr mit dem nächsten Gegner befasst, der am ersten Spieltag 2:1 bei Fortuna Düsseldorf gewann – durch Tore der Ex-Borussen Martin Hinteregger und André Hahn. „Der Fokus liegt eher bei uns als beim FC Augsburg. Wir haben nochmal drüber gesprochen, was uns im Leverkusen-Spiel gut gefallen hat und was nicht so. Darum ging es in den ersten drei Tagen der Woche“, sagte Hecking. „Augsburg werden wir unserer Mannschaft am Freitag vorstellen. Generell geht es wie immer darum, dass wir zuerst unsere Aufgaben erledigen und einen guten Plan entwerfen müssen.“

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Laszlo Bénes und Nico Elvedi werden in der entsprechenden Sitzung wohl wieder den Ausführungen des Trainers lauschen. Sie hätten in dieser Woche wieder mehr (Bénes) oder minder (Elvedi) voll trainiert und seien Kader-Optionen, so Hecking. Der muss vielleicht auf Christoph Kramer verzichten, der aufgrund eines grippalen Infekts seit Tagen kürzertreten muss. Bénes könnte für ihn den Kader rücken.

Allzu viel konnte und wollte Hecking nicht verraten, was die Startelf für das Spiel in Augsburg angeht. „Es bieten sich einige an. Nach der Leistung gegen Leverkusen ist es aber auch schwierig, einem der anderen zu sagen, dass er nicht spielt“, umschrieb der Trainer sein Dilemma, das er beileibe nicht als solches empfindet. „Mir wird Woche für Woche die Frage nach der Aufstellung gestellt werden angesichts dieses Kaders. Ich wäre enttäuscht, wenn sie nicht kommen würde“, sagte er. „Wenn ich sehe, welche Spieler sich am Sonntag im Spielersatztraining getummelt haben und mit welcher Intensität, bin ich natürlich froh darüber. Ich hoffe, dass wir das möglichst lange haben.“

Für Augsburg hatte Hecking viel Lob übrig, das er untermauerte, in dem er die Säulen der Mannschaft aufzählte: Philipp Max, Martin Hinteregger, Jeffrey Gouweleeuw, Daniel Baier, Rani Khedira, Cauiby, Michael Gregoritsch, André Hahn, Marco Richter. „Uns erwartet nicht nur Mentalität. Der FC Augsburg hat mittlerweile auch in der Breite einen sehr guten Kader. Wir sollten nicht vergessen, dass sie vergangenes Jahr lange ums internationale Geschäft gespielt haben“, sagte Hecking. „Da wird viel Begeisterung sein in Augsburg, viel Pressing, viel Mentalität. Darauf müssen wir uns einstellen. Aber wir haben auch gezeigt, was wir können.“ So wäre es ihm unterm Strich am liebsten, mit einem Sieg nicht nur seine eigene auszubauen, sondern die lange anhaltende Serie des Vereins zu beenden.

(jaso)
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