Borussia Mönchengladbach Dieter Heckings Heim-Debüt

Mönchengladbach · Ein großes Publikum hatte das bislang letzte Heimspiel, das Dieter Hecking als Angestellter von Borussia Mönchengladbach machte, nicht. Nur 8565 Zuschauer waren gekommen, um am letzten Spieltag der Saison 1984/1985 die Bundesliga-Partie zwischen Borussia und Eintracht Frankfurt zu sehen.

Dieter Hecking im Porträt: Trainerstationen, Erfolge
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Das ist Dieter Hecking

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Foto: dpa/Marius Becker

Diejenigen, die zum Bökelberg gepilgert waren, sahen ein munteres Spiel, ein 3:3, und konnten auch 22 Minuten dem jungen Stürmer Hecking bei der Arbeit zuschauen. Er blieb ohne Tor, doch machten die Gladbacher während seiner Zeit auf dem Rasen aus einem 1:2 ein 3:2. Zum Sieg freilich reichte es nicht. Nach der Saison wechselte Hecking zu Hessen Kassel.

31 Jahre und 241 Tage später hat er heute bei der Partie gegen Freiburg das nächste Heimspiel als Borusse. Nicht mehr auf dem Bökelberg, der ist längst Geschichte, sondern im Borussia-Park. Trotzdem ist es für Hecking, inzwischen seit fast zwei Jahrzehnten Trainer, eine Heimkehr. Als Spieler hat er vor allem Heimspiele gehabt als Borusse. Fünf seiner sechs Einsätze fanden auf dem Bökelberg statt; dreimal gab es ein Remis, einmal wurde gewonnen, einmal gab es ein 0:2. Legt man diese Bilanz zugrunde, ist heute, wenn er erstmals als Gladbacher Trainer im Borussia-Park an der Linie steht, ein Spiel ohne Sieger wahrscheinlich. Zumal weil sechs der bislang 15 Bundesliga-Heimspiele der Borussia gegen Freiburg unentschieden endeten.

Das wäre aber nicht das, was sich Hecking für das Heim-Debüt vorstellt. "Heimspiele sind generell gut. Eine gewisse Vorfreude ist immer da, wenn man ein Heimspiel hat, weil man weiß, dass dann noch mehr Fans hinter Borussia stehen werden, fast 50.000. Denen wollen wir dann natürlich zeigen, dass sie zu Recht gekommen sind. Ich freue mich deshalb auf mein erstes Heimspiel. Aber ich würde mich noch viel mehr freuen, wenn wir nach dem Spiel drei Punkte hätten. Dann wäre es eine gelungene Heimpremiere", sagte er. Der Trainer hofft, dass seine Spieler den "Geist von Leverkusen", der sie aus dem 0:2-Rückstand noch ein 3:2 machen ließ, erneut abrufen, "dann haben wir gute Möglichkeiten, das erste Heimspiel des Jahres zu gewinnen".

Geht es nach dem Theater-Gesetz mit der misslungenen Generalprobe als gutes Omen für die Premiere, dann muss sich Hecking keine großen Sorgen machen. Denn das Übungsspiel gegen Bochum mit zahlreichen Spielern aus der zweiten Reihe auf beiden Seiten ging nicht nur 1:4 verloren, es gab auch eine schwere Verletzung. Timothée Kolodziejczak hat sich "eine Stauchung und Verdrehung des linken, oberen Sprunggelenks sowie der Fußwurzel" zugezogen und fällt bis auf weiteres aus. "Kolo" sollte den durch das Karriereende von Alvaro Dominguez vakant gewordenen Kaderplatz besetzen. Der Plan geht erst einmal nicht auf. Hecking, dem nun eine wichtige Alternative fehlt, wird hoffen, dass sein Plan für sein Heim-Debüt heute besser aufgeht.

(kk)
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