Transfer-Periode bis Ende August Diese vier Szenarien könnten noch auf Borussia zukommen

Mönchengladbach · Um die größten Baustellen hat sich Borussia gekümmert. Am meisten kann auf dem Transfermarkt noch passieren, wenn „unmoralische Angebote“ eintrudeln - für Thorgan Hazard oder für Yann Sommer.

 Yann Sommer könnte im Rahmen einer „Torwart-Kettenreaktion“ interessant für größere Vereine werden.

Yann Sommer könnte im Rahmen einer „Torwart-Kettenreaktion“ interessant für größere Vereine werden.

Foto: dpa, lof

Nie zuvor hat Borussia Mönchengladbach an einem Tag so viel Geld bewegt wie am Freitag, den 13. Juli 2018: 25 Millionen Euro kamen rein für Jannik Vestergaard vom FC Southampton, knapp 25 Millionen Euro gingen raus für Alassane Plea an den OGC Nizza. Gleichzeitig war der 13. Juli der Tag, nach dem Sportdirektor Max Eberl sagen konnte: „Wir sind in der Situation, nichts mehr machen zu müssen.“

Am 19. August steht das erste Pflichtspiel der Saison an, die erste Runde im DFB-Pokal beim BSC Hastedt, und es besteht die Möglichkeit, dass bis dahin weder ein neuer Borusse kommt noch ein alter den Klub verlässt. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Positionen besetzt, die wir uns vorgestellt haben“, verriet Eberl bei Pleas Präsentation am Sonntag.

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Das heißt: Fünf Spieler sind gekommen, Florian Neuhaus, der vergangenes Jahr nach seiner Verpflichtung direkt an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen worden war, ist der sechste Neue. Aus dem Kern-Kader der Saison 2017/18 haben nur Vestergaard, Vincenzo Grifo und Raúl Bobadilla den Verein verlassen. Finanziell ist Borussias Transferbilanz aktuell ausgeglichen.

„Aus unserer Sicht ist alles bisher normal gelaufen“, sagte Eberl. „Wir haben es trotz der neuen Lage auf dem Transfermarkt geschafft, unseren Kader so früh stehen zu haben, dass wir nach dem Trainingslager quasi komplett sind.“ Allerdings könnten die folgenden vier Szenarien noch eintreten bis zum 31. August, wenn das Transferfenster schließt.

  1. Für Thorgan Hazard gibt es „ein unmoralisches Angebot“ Eberl und Trainer Dieter Hecking haben betont, dass Borussia beim Belgier „das Heft des Handelns“ in der Hand habe – keine Ausstiegsklausel, Vertrag bis 2020. „Thorgan hat im letzten Jahr einen Riesenschritt nach vorne gemacht“, sagte Hecking. „Max kennt meine Meinung über ihn und wir haben nicht die Notwendigkeit, Thorgan abzugeben. Das ist ein gutes Gefühl.“ Die Verantwortlichen haben jedoch reichlich Erfahrung mit selbsterfüllenden Prophezeiungen auf dem Transfermarkt, so dass Borussia nicht naiv in die zweite Halbzeit des Sommers gehen wird. Sollten potente Klubs ernst machen, die in der Fußball-Nahrungskette über Gladbach stehen, und sollte Hazard selbst ausdrückliche Wechselwünsche formulieren (oder schon formuliert haben), dann wird es am Ende darum gehen, eine möglichst große Ablösesumme zu erzielen. Zu schnell schwach werden darf Borussia nicht – die Vereine möglicher Hazard-Nachfolger werden wie gewohnt ein paar Millionen draufschlagen.
  2. Yann Sommer erfasst die „Torwart-Kettenreaktion“ Thibaut Courtois könnte den Anfang machen. Unterschreibt der beste Torwart der WM bei Real Madrid, steht der FC Chelsea ohne Keeper da. Doch der FC Liverpool scheint nun schon etwas weiter zu sein und steht kurz davor, Alisson Becker von der AS Rom zum teuersten Keeper der Geschichte machen.Womöglich käme Sommer schon dann ins Spiel, wenn die Italiener sich auf die Suche begeben. 25 Millionen Euro Ablöse mögen absurd klingen, wären in dem Fall aber alles andere als utopisch. Auszuschließen ist es nicht, dass Sommer und Borussia bei diesem Szenario gemeinsam schwach würden.
  3. Einer der „Unzufriedenen“ geht Josip Drmic und Patrick Herrmann sind die ersten Kandidaten, die einem einfallen bei der folgenden Eberl-Aussage, weil ihre Verträge nächstes Jahr auslaufen: „Wir werden uns in Ruhe anschauen, ob noch etwas zu tun ist“, sagte er. „Vielleicht gibt es den einen oder anderen unzufriedenen Spieler, der in der Vorbereitung merkt, dass seine Einsatzzeit geringer wird.“ Diese Entscheidungen würden in den August fallen, vielleicht sogar in die Winterpause. Eine leichte Kader-Verschlankung würde Borussia nicht schaden, wenn die Türe für Talente aus dem eigenen Nachwuchs mehr als nur einen kleinen Spalt geöffnet sein soll.
  4. Ein „externer Ersatz“ für Jannik Vestergaard muss her Für Florian Mayer ist jene Tür momentan so weit geöffnet wie nie. Überzeugt der 20-Jährige in der Vorbereitung auf Platz vier der Innenverteidiger-Setzliste, könnte Borussia es dabei belassen, Nico Elvedi als Vestergaard-Ersatz ins Zentrum zu ziehen und ihn rechts durch Zugang Michael Lang zu ersetzen. Andernfalls liefe es auf die Verpflichtung eines Perspektivspielers hinaus, auch ein Leihgeschäft à la Andreas Christensen oder Reece Oxford wäre denkbar.
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