Borussia Mönchengladbach Ginter gelingt fast sein erstes Länderspieltor

München/Mönchengladbach · Matthias Ginter stand in der Nations League 90 Minuten für Deutschland auf dem Rasen und hatte als rechter Verteidiger beim 0:0 gegen Weltmeister Frankreich ganz starke Szenen. Auch Michael Cuisance und Laszlo Bénes waren international aktiv.

Bei der Weltmeisterschaft in Russland musste sich Matthias Ginter noch mit dem Reservisten-Dasein begnügen: Alle drei Spiele der deutschen Nationalmannschaft, die als Weltmeister in der Vorrunde ausschied, musste er über die kompletten Distanzen von außen mitansehen. Damit war er der einzige im Kader von Bundestrainer Joachim Löw, der in Russland nicht zum Zuge kam.

Dafür durfte Borussias Verteidiger nun am Donnerstagabend über die volle Distanz in der Nations League mitmischen, und das tat Ginter in diesem neuen Wettbewerb gegen Weltmeister Frankreich sehr stark. Als rechter Verteidiger in der Viererkette aufgeboten, ließ er gegen konterstarke Franzosen wenig zu, lief etwa in der 90. Minute noch einen Ball auf Ousmane Dembélé ab, und hatte so einen gehörigen Anteil daran, dass es beim 0:0 blieb.

Hätte Deutschland gewonnen, hätte Ginter vermutlich auch einen Anteil daran gehabt, denn der 24-Jährige war nicht nur defensiv – unter anderem mit den meisten Zweikämpfen (10 davon 70 Prozent gewonnen) in Hälfte eins – auffällig, sondern auch offensiv: Erst legte er mit einem Pass von rechts Marco Reus den Ball auf, der mit seinem Schuss an Frankreichs Torwart Alphonse Areola scheiterte. In der 75. Minute hatte Ginter dann selbst die große Chance, einen Treffer zu erzielen: Nach einer Ecke von Toni Kroos von rechts lief er sich erst frei und sprang dann wuchtig in den Ball hinein, seinen nach unten links gedrückten Kopfball klärte Areola gerade noch so und verbaute dem Gladbacher so sein erstes Länderspieltor.

Auch ohne Treffer bekam „Ginni“ im Anschluss an das Spiel Lob von den Münchener Kollegen Mats Hummels und Joshua Kimmich. Löw wiederum durfte – auch ohne den Borussen explizit genannt zu haben – zufrieden mit dessen Vorstellung gewesen sein in einem Spiel, in dem er „die defensive Stabilität in den Vordergrund gestellt“ hatte. Das dürfte am Sonntag im Testspiel in Sinsheim gegen Peru schon wieder etwas anders aussehen, Ginter hat indes am Donnerstag nachgewiesen, dass er in Löws Planungen eine Rolle spielen kann. „0:0 gegen Frankreich. Es fühlt sich gut an, zurück in der Nationalmannschaft zu sein“, postete der Gladbacher nach der Partie bei „Twitter“ mit einem Bild, das ihn im Zweikampf mit Kylian Mbappé zeigt.

Frankreichs Star von Paris St. Germain ist erst 19 Jahre jung und könnte somit noch für die U 20-Auswahl seines Landes spielen – dann hätte er am Donnerstagabend das Debüt von Michael Cuisance in diesem Team miterlebt. Da Mbappé aufgrund seiner überdurchschnittlichen Entwicklung dem Nachwuchs aber bereits entwachsen ist, muss die französische U 20 ohne ihn auskommen. Im Spiel gegen die U 21 von Montenegro war es unter anderem Cuisance, der auf sich aufmerksam machte: Borussias Mittelfeldspieler war über die volle Distanz dabei und hätte sein Team fast mit einem Distanzschuss 2:1 in Führung gebracht, doch der Ball klatschte noch an die Latte. Am Ende traf der Gegner und Cuisance erlebte bei seinem U 20-Debüt eine 1:2-Niederlage.

Einen Sieg hingegen durfte Laszlo Bénes feiern, der nach rund einmonatiger Verletzungspause (Muskelfaserriss im Oberschenkel) sein Comeback in der U 21 der Slowakei gab. Beim 3:0-Sieg gegen Italien kam Borussias Mittelfeldspieler in der Halbzeit und erlebte noch zwei Tore seines Teams auf dem Rasen mit.

Am Freitag stehen weitere Borussen vor internationalen Aufgaben: Jordan Beyer mit der deutschen U 19 gegen die Schweiz, Florian Neuhaus mit der U 21 gegen Mexiko, Andreas Poulsen mit der dänischen U 21 in der EM-Qualifikation gegen Finnland und Thorgan Hazard mit dem WM-Dritten Belgien gegen Schottland.

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